Oliver Santen Leiter Kommunikation | Liebe Leserinnen und Leser, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im vergangenen Jahr die hohe Inflation deutlich zu spüren bekommen – die Reallöhne gingen 2022 im Jahresvergleich um durchschnittlich 4,1 Prozent zurück. Hinsichtlich der Konjunkturentwicklung zeigt sich zumindest EZB-Ratsmitglied François Villeroy de Galhau aber vorsichtig optimistisch: Die Wirtschaft im Euroraum schlage sich besser als noch vor Monaten befürchtet. Auf eine EZB-Kollegin des Franzosen wartet unterdessen eine neue Aufgabe: Claudia Plattner verlässt die Notenbank und wird als erste Frau das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) leiten. Weibliche Verstärkung erhält auch die deutsche Tochter des Schweizer Geldhauses Julius Bär – Cornelia Thum wurde zum neuen Vorstandsmitglied ernannt. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre Ihr Oliver Santen |
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| Wegen hoher Inflation: Reallöhne deutlich gefallen Die Reallöhne in Deutschland sind im vergangenen Jahr so stark gesunken wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 2008. Wie das Statistische Bundesamt heute nach vorläufigen Auswertungen bekannt gab, sanken die Reallöhne um durchschnittlich 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zwar wuchsen den Angaben nach die Bruttomonatsverdienste von Beschäftigten einschließlich Sonderzahlungen mit 3,4 Prozent ebenfalls so deutlich wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe, jedoch erhöhten sich die Verbraucherpreise parallel dazu mit 7,9 Prozent mehr als doppelt so stark. Es ist das dritte Jahr mit Reallohnrückgängen in Folge. | |
EZB: Konsumenten erwarten weiter hohe Teuerungsrate Die langfristigen Inflationserwartungen der Konsumenten im Euroraum sind unterdessen im Dezember leicht gestiegen. Wie aus einer heute veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, rechnen Konsumenten damit, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 5,0 (November: 5,0) Prozent steigen werden. Mit Blick auf die nächsten drei Jahre sehen sie die Inflation bei 3,0 (November: 2,9) Prozent. Damit liegen die Erwartungen der Verbraucher weiterhin deutlich über der EZB-Zielmarke von 2 Prozent. (Foto: picture alliance/dpa/Hendrik Schmidt) | |
Milliardengewinn für BNP Paribas | Die französische Großbank BNP Paribas hat ihren Gewinn im Gesamtjahr 2022 auf über 10 Milliarden Euro gesteigert. Wie das Institut heute mitteilte, belief sich der Überschuss auf 10,2 Milliarden Euro – 7 Prozent mehr als 2021. Die Erträge legten den Angaben nach um knapp 9 Prozent auf rund 48 Milliarden Euro zu. Dies lag vor allem an einem deutlich gestiegenen Überschuss im Einlage- und Kreditgeschäft, das von den höheren Zinsen profitierte. Da die Bank zudem viel Geld aus dem Verkauf des US-amerikanischen Instituts Bank of the West an die Bank of Montreal eingenommen hat, kündigte sie an, rund 5 Milliarden Euro in den Rückkauf eigener Anteile stecken zu wollen. (Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler) | | [ariva.de] | GLS Bank hat Klimagruppe verlassen |
Die Bochumer GLS Gemeinschaftsbank ist kein Teil der Net-Zero Banking Alliance (NZBA) mehr. Dies gab das Geldhaus heute bekannt. Demnach war der Auslöser für die Entscheidung die Befürchtung, dass die Wall-Street-Banken die Allianz daran hindern, ihr gestecktes Klimaziel zu erreichen. Großbanken in den USA würden weiterhin Öl-, Gas- und Kohleprojekte in Schwellenländern unterstützten. "Wir sind darauf aufmerksam geworden, dass einige große NZBA-Mitgliedsbanken weiterhin neue Infrastrukturprojekte für fossile Brennstoffe auf dem afrikanischen Kontinent finanzieren", erklärte GLS-Sprecherin Nora Schareika. Die GLS Bank war Gründungsmitglied des weltweit größten Bündnisses für klimafreundliche Finanzierungen. (Foto: picture alliance/dpa/Marcus Simaitis) | | | [handelsblatt.com] | Studie: Verluste könnten Unabhängigkeit der Notenbanken gefährden Notenbanken könnten einer Studie zufolge einen Vertrauensverlust erleiden, sollten sie frisches Kapital von Regierungen benötigen. Laut einer heute veröffentlichten Analyse der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) könnte ein Versagen der Konjunkturpolitik und geringe Glaubwürdigkeit eines Staates im Extremfall auch die Schwächung der Unabhängigkeit einer Notenbank und sogar den Zusammenbruch einer Währung bedeuten. Um politische Angriffe abzuwehren, sollten Zentralbanken der Studie zufolge in ihrer Kommunikation deutlich machen, dass die geldpolitischen Schritte, die zu den Verlusten in den Bilanzen geführt haben, dazu dienten, die Preisstabilität zu sichern und das Wirtschaftswachstum anzuschieben. Die EZB und andere Notenbanken hatten bereits vor möglichen Bilanzverlusten im Zuge des eingeschlagenen Zinserhöhungskurses gewarnt. | [finanzen.at] | Insider: Credit Suisse vertagt Bonusgespräche Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat offenbar die Gespräche über Vergütung und Prämien mit einigen leitenden Angestellten vertagt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, sind die für heute angesetzten Gespräche gestern abgesagt worden. Die Boni würden normalerweise Ende Februar gezahlt. Eine Credit-Suisse-Sprecherin lehnte den Angaben nach eine Stellungnahme ab. | [bloomberg.com] | Deutsche Produktion verzeichnet Rückgang Die Industrieproduktion in Deutschland ist im Dezember erneut gesunken. Heute veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge ging die Produktion im Vergleich zum Vormonat um 3,1 Prozent zurück. Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 0,8 Prozent gerechnet. Im Gesamtjahr lag die Herstellung um 0,6 Prozent niedriger als im Vorjahr. "Im Dezember zeigt sich die erwartete wirtschaftliche Abschwächung im Winterhalbjahr in der Industrie", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Besonders die energieintensiven Branchen hätten ihre Produktion verringert. | [sueddeutsche.de] |
| | | | EZB-Ratsmitglied: Wirtschaft stabiler als erwartet François Villeroy de Galhau (Foto), EZB-Ratsmitglied und französischer Notenbankchef, geht davon aus, dass günstigere Konjunkturaussichten beim Kampf gegen die hohe Inflation im Euroraum für Unterstützung sorgen. Die Wirtschaft in der Eurozone schlage sich besser als noch vor Monaten befürchtet, sagte er heute auf einer Online-Veranstaltung. "Wir werden sehr wahrscheinlich eine Rezession in diesem Jahr vermeiden", merkte er an. Sollte es dennoch zu einer Rezession kommen werde sie mild, begrenzt und vorübergehend ausfallen. "Ich glaube nicht, dass wir wählen müssen zwischen der Bekämpfung der Inflation oder der Vermeidung einer Rezession." (Foto: picture alliance/NurPhoto/Daniel Pier) | [finanzen.net] | EZB-Generaldirektorin wird BSI-Präsidentin Claudia Plattner verlässt die EZB und wird neue Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das berichteten Medien heute. Bei der Notenbank ist die Mathematikerin seit Sommer 2021 Generaldirektorin für Informationssysteme. Plattner soll die neue Stelle zum 1. Juli antreten. Ihr Vorgänger, der langjährige BSI-Präsident Arne Schönbohm, war von Bundesinnenministerin Nancy Faeser im vergangenen Oktober entlassen worden. | [stern.de] [golem.de] | Bostic: Kräftige Zinsanhebung möglich | Aus Sicht des US-Währungshüters Raphael Bostic (Foto) könnten die unerwartet starken US-Arbeitsmarktzahlen auch zu einem deutlichen Zinsanstieg führen. Wenn sich der Arbeitsmarktbericht aus der vergangenen Woche nicht als anomal erweise, "bedeutet das wahrscheinlich, dass wir ein wenig mehr tun müssen", wurde der Präsident des Ablegers der Federal Reserve (Fed) von Atlanta in heutigen Medienberichten zitiert. Dabei könne die Fed auch eine Anhebung des Zinssatzes um einen halben Prozentpunkt in Betracht ziehen. Jüngst veröffentlichte Daten des US-Arbeitsministeriums hatten eine deutliche Beschleunigung des Beschäftigungswachstums im Januar offenbart. (Foto: picture alliance/dpa/Belga/Laurie Dieffembacq) | | [cash.ch] | Neues Vorstandsmitglied bei Julius Bär in Deutschland Die Schweizer Privatbank Julius Bär erweitert den Vorstand ihrer Tochter in Deutschland. Wie die Bank heute mitteilte, hat sie Cornelia Thum per sofort als Chief Operating Officer (COO) ernannt. Thum, die bereits seit 2011 bei Julius Bär in Frankfurt tätig ist, übernimmt den Angaben zufolge Aufgaben von Thomas Falk, der jedoch weiterhin als Chief Financial Officer (CFO) und Chief Risk Officer (CRO) fungieren wird. Zusammen mit dem Vorsitzenden Heiko Schlag besteht der Vorstand damit aus drei Personen. | [finews.ch] |
Die Deutsche Bank veranstaltet ihren digitalen Neujahrsempfang, unter anderem mit Bundesfinanzminister Christian Lindner. – Die Bankenaufsicht der EZB gibt eine Pressekonferenz zum Stand der Kapitalanforderungen an Banken. – In Stockholm stellt die Svenska Handelsbanken ihre Geschäftszahlen für das vergangene Jahr vor. Auch die niederländische ABN Amro und die französische Société Générale präsentieren ihre Jahreszahlen. Das Zahlenwerk für 2022 legen außerdem die Deutsche Börse und der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen vor. – Das International Bankers Forum lädt zur digitalen Veranstaltung "Bank der Zukunft", unter anderem mit den Bundesbank-Vorstandsmitgliedern Burkhard Balz und Joachim Wuermeling. – Der Wissenschaftliche Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz präsentiert sein Gutachten "Transformation zu einer klimaneutralen Industrie: Grüne Leitmärkte und Klimaschutzverträge". | Das Rätsel der Jahreszahl 2023 2023 lässt sich in einer kuriosen mathematischen Formel darstellen: (21 + 01 + 21 + 31)1 * (22 + 02 + 22 + 32)2 = 2023. Wer die vier Ziffern der Jahreszahl in erster Potenz addiert und mit dem Quadrat der Summe der zweiten Potenzen multipliziert, erhält wieder exakt die Jahreszahl 2023. Sie können es nachrechnen: 7 mal 172 ergibt tatsächlich 2023. Nun sind Sie gefragt: Finden Sie alle Jahreszahlen in diesem Jahrtausend, für die der oben beschriebene Zusammenhang gilt! Das Rätsel ist auch ohne Taschenrechner zu lösen, da nur wenige einfache Multiplikationen auszuführen sind. Welcher Trick dahinter steckt und wie die Lösung lautet, lesen Sie hier: | [spiegel.de] | |