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´Norwegian Encore´: Und wieder ging ein Meyer-Schiff die zerschundene Ems runter Posted: 03 Oct 2019 10:01 AM PDT Und wieder ging ein riesiger Musikdampfer – gebaut auf der Papenburger Meyer Werft im Binnenland – die Ems runter: Die „Norwegian Encore“ passierte am 01. Oktober 2019 mit Schlepperhilfe das Ems-Stauwerk bei Gandersum, das von den Medien beharrlich noch Ems-Sperrwerk genannt wird. Dieses Stauwerk wurde eigens für die Überführung der immer größer werdenden Meyer-Schiff von 1998 bis 2002 in die Ems gebaut, um den Wasserstand bei den Schiffsüberführungen an das seeschifftiefe Wasser der Nordsee „passend“ anheben zu können. „Sperrwerk“ dagegen klingt nach Sturmflutschutz. Dieser Emsabschnitt gehört zu einem europäischen Vogelschutzgebiet.
Bei Überführungen in den Frühjahrs- oder Sommermonaten kann es zum Ertrinken von Vogelbruten kommen. Das Novum bei der „Norwegian Encore“-Überführung: Die Polizei war mit einem Aufgebot vertreten, weil man Proteste von „Klimaschützern“ fürchtete, nur blieben diese aus. Angebrachter wären größere Proteste von Naturschutzorganisationen „vor Ort“ gegen die Zerstörung des Oberlaufes der Ems, nur sind diese eingebunden in einen „Generationenvertrag“ mit dem Land Niedersachsen und der Werft. Durch die ständigen Baggerarbeiten zur Emsvertiefung, durch die Erhöhung der Fließgeschwindigkeit, mit dem Schlickeintrag, der Wassertrübung, mit der Sauerstoffzehrung und der Ufererosion ist die Ems hier zu einem Meyer-Kanal (so Beitrag von Horst Stern schon 1997 in „Die Woche“) verkommen. Unser Mitarbeiter Eilert Voß war wieder bei einer Überführung dabei und hat die Fotos geliefert.
In Emden, am seeschifftiefen Wasser, werden inzwischen keine Schiffe mehr gebaut. Die im Binnenland ansässige Meyer Werft lässt die Schiffssektionen für ihre Kreuzfahrtschiffe in Danzig oder Rostock vorfertigen. Diese Schiffsteile werden dann über die Ostsee, durch den Nord-Ostsee-Kanal, über die Nordsee und schließlich über die enge Ems nach Papenburg geschleppt, um dort zu einem ganzen Schiff zusammengeschweißt zu werden. Der fertige Neubau wird dann über die Ems wieder an die Nordsee geschleppt, dafür muss die Ems auf Tiefe gebaggert werden. Der Steuerzahler zahlte für ein Ems-Stauwerk und zahlt weiter für die ständigen Baggerarbeiten im Fluss. Er zahlt Millionenbeträge für die Zerstörung der Ems, in einem europäischen Schutzgebiet. Die EU-Kommision schaut zu. Schilda liegt in Papenburg. Der Beitrag ´Norwegian Encore´: Und wieder ging ein Meyer-Schiff die zerschundene Ems runter erschien zuerst auf Wattenrat Ostfriesland. |
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