Was wir tun müssen
Liebe Frau Do, die Tat von München lässt mich ratlos zurück. Was muss mit einem jungen Menschen, der sein ganzes Leben noch vor sich hat, passiert sein, dass er andere junge Menschen in eine Falle lockt und sie kaltblütig erschießt. Wie viel Hass ist in einer Gesellschaft möglich, die weltweit zu den sozialsten und solidarischen gehört? Die
szmtag

25. Juli 2016

Liebe Frau Do,

die Tat von München lässt mich ratlos zurück. Was muss mit einem jungen Menschen, der sein ganzes Leben noch vor sich hat, passiert sein, dass er andere junge Menschen in eine Falle lockt und sie kaltblütig erschießt. Wie viel Hass ist in einer Gesellschaft möglich, die weltweit zu den sozialsten und solidarischen gehört? Die geplante Rache von Ali David S. für erlebtes Mobbing und erfahrene Einsamkeit, dazu seine diffuse Sehnsucht nach Anerkennung und „Ruhm“ werden von der Polizei als möglicherweise ursächlich genannt. Was in München passiert ist und was wir (vielleicht) jetzt tun können, habe ich hier formuliert.

Die Ermittler fanden in der Wohnung des Münchner Täters das Buch „Amok im Kopf“ des US-amerikanischen Psychiaters und Therapeuten Peter Langman. Darin unterteilt Langman Amokläufer in drei Gruppen. Psychopathen – aggressive Menschen ohne Gewissen und Moral mit sadistischen Tendenzen. Sie empfinden Macht und Befriedigung, wenn sie andere leiden lassen. Zweitens Psychotiker – kranke Menschen, die etwa unter Schizophrenie und Verfolgungswahn leiden. Und schließlich gibt es die traumatisierten Kinder. Die, die nicht nur misshandelt, sondern auch jahrelang sexuell missbraucht wurden oder andere seelische Grausamkeiten erleiden mussten. Was passierte mit Ali David S.? Lothar Schröder hat sich dem Phänomen „Amoktat“ gewidmet.

Die furchtbaren Nachrichten reißen nicht ab. Am späten Abend liefen die ersten Meldungen über eine weitere Gewalttat über die Ticker der Nachrichenagenturen. Im bayerischen Ansbach hat sich ein 27-jähriger Syrer mit einer Bombe selbst getötet und dabei mindestens zwölf Menschen verletzt. Aktuelle Informationen dazu finden Sie bei RP Online

Abseits der deutschen Trauer spielt sich in der Türkei ein düsteres Staatsschauspiel ab. Es hört auf den Namen: politische Säuberung. Tausende Regimegegner lässt Präsident Erdogan verhaften, überwachen, einsperren. Er kündigt Staatsdienern, zieht Pässe von Religionsführern, Wissenschaftlern und Menschenrechtlern ein. Man kennt all dies aus dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte. Eigentlich müsste der Westen scharf und ernst auf die Aktionen des türkischen Präsidenten reagieren. Doch die Türkei ist als Nato- und Flüchtlingspakt-Mitglied zu wichtig. Bitter. Frank Nordhausen berichtet über die aktuellen Ereignisse.

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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