, warum brechen bis zu 60 Prozent der Studienanfänger das E-Technik-Studium wieder ab?* Viele empfinden es, trotz guter bis sehr guter Schulnoten in Mathe und Physik, als zu schwer und vermissen zudem Praxisbezug, um sich für die Schinderei zu motivieren. Das sollte eigentlich durch bessere Studienberatung gemildert werden können. Experten diskutieren sogar die Einführung eines Numerus Clausus. Zum Studium an sich hat sich Arbeitsmarktexperte Dr. Michael Schanz vom VDE Gedanken gemacht. Nach seinen Berechnungen liegt die Schwundquote in Elektro- und Informationstechnik sogar bei über 60% »mit weiter steigender Tendenz«. Da die Entscheidung für den Studienabbruch mehrheitlich in den ersten beiden Semestern getroffen werde, folgert Schanz, dass der Gap zwischen Schulmathematik und Ingenieurmathematik größer wird. Und empfiehlt, die Menge an theoretischem Grundlagenstoff in den ersten Semestern zu reduzieren, um die daraius resultierende Annahme zu korrigieren, dass so dröge auch der spätere Beruf aussehen müsse. Wer nicht abbricht, für den gehört „Durchhalten“ fortan zum wichtigsten Skill, hat eine Studie* ergeben. Man braucht eine „Augen zu und durch" – Mentalität. Um auch andere Menschentypen zum Erfolg zu führen, empfiehlt Schanz mehr praktische Bezüge bereits vor Vorlesungsbeginn (etwa Videos und Gehaltstabellen) sowie »Mathe on Demand«, statt alles ins Grundstudium zu packen. Dann bliebe der Stoff leichter hängen und der Anwendungsbezug werde hergestellt. Übrigens: knapp die Hälfte der befragten Abbrecher wechselte in ein anderes Studium (u.a. Psychologie) und ist seitdem zufrieden. *Über die Details der Studie zu den hohen Schwundquoten in Elektrotechnik-Studiengängen hat Dr. Maya Götz vom Internationalen Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) im Auftrag von VDE, Fachbereichstag und Fakultätentag Elektrotechnik und Informationstechnik eine neue Studie veröffentlicht. Wir berichten in Ausgabe 17 der Markt&Technik. Ihre Corinne Schindlbeck Redakteurin (Ltd.) |