Für das Klima.
 ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ ‌ 
szmtagiomb_np
Zur optimalen Darstellung empfehlen wir Ihnen die Browserversion
10. Februar 2023
Klimafreitag
Alles zu Klimakrise und Umweltschutz
Christoph von Eichhorn
Redakteur Wissen
SZ Twitter Mail
Guten Tag,

Unfassbare 195 Milliarden US-Dollar Gewinn haben die fünf größten westlichen Ölkonzerne im Jahr 2022 gemacht. Die „Big Five“, also Exxon Mobil, Chevron, Shell, BP und Total, erzielten damit pro Sekunde 6100 US-Dollar Profit. Wie diese Gewinne zustande gekommen sind, haben sich meine Kollegen Bastian Brinkmann und Nakissa Salavati genauer angesehen (SZ Plus).

Die große Frage lautet nun, was diese Zahlen für den Klimaschutz bedeuten. Schließlich stammen die Gewinne ganz überwiegend aus der Förderung und dem Verkauf fossiler Rohstoffe, der Hauptursache für den menschgemachten Klimawandel. Aufschlussreich ist hier die Reaktion von BP. Der britische Konzern, der sich einmal das Motto „Beyond Petroleum“ auf die Fahnen schrieb, kündigte gleichzeitig mit der Bekanntgabe seines Jahresgewinns von 28 Milliarden US-Dollar an, seine Klimaschutz-Ambitionen herunterzufahren. Statt einer Reduktion der gesamten CO₂-Emissionen um 35 bis 40 Prozent bis 2030 strebt BP nur noch eine Senkung um 20 Prozent an. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass der Konzern mehr Öl und Gas fördern möchte, als bislang geplant – womit mehr Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen werden.

Und wohin fließen die Gewinne? Ein großer Teil soll an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Für die Umstellung des klimaschädlichen Geschäftsmodells ist deutlich weniger vorgesehen. Bis 2030 sollen etwa die Investitionen von BP in klimafreundliche Technologien auf jährlich acht Milliarden US-Dollar steigen, etwa für Ladestationen für die Elektromobilität, erneuerbare Energien und Wasserstofftechnologie. Allerdings sind weitere acht Milliarden auch 2030 für Investitionen in die Öl- und Gasförderung vorgesehen. Der Konzern hält also am fossilen Kerngeschäft fest.

Bei den anderen der „Big Five“ sieht es kaum anders aus. Shell etwa steckte laut einem Bericht der Organisation „Global Witness“ im Jahr 2021 nur rund 1,5 Prozent seiner Finanzmittel in Solar- und Windprojekte. Und kaum ein Ölkonzern hat bislang eine Strategie, um bis 2050 klimaneutral zu werden. Man sollte sich also wohl nicht allzu sehr auf die fossile Energiebranche verlassen, um den Klimawandel zu bremsen.

Angesichts dieser Untätigkeit und der astronomischen Profite zu einer Zeit, in der hohe Energiepreise viele Haushalte belasten, stellt sich auch die Frage, ob die Gewinne vom Staat abgeschöpft werden sollten. Die Kollegen aus dem Wirtschaftsressort haben zusammengetragen, was dafür spricht und was dagegen (SZ Plus). So könnte eine Übergewinnsteuer zwar womöglich der Gesellschaft zügig in einer Krisensituation helfen – ist aber alles andere als leicht und gerecht umzusetzen. 

Was meinen Sie zur Frage, was mit den Gewinnen der Energiebranche passieren sollte? Schreiben Sie mir gerne an [email protected].

Viele Grüße sendet
Christoph von Eichhorn
Redakteur Wissen
SZ Twitter Mail
Folgen Sie mir.
ANZEIGE
Klimapinnwand
Industrie: Habecks Klima-Plan könnte teuer werden
Der Wirtschaftsminister will Verträge mit der Industrie schließen, um sie zur klimaneutralen Produktion zu bewegen. Doch seine Berater warnen vor gravierenden Nebenwirkungen.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Wenn Dörfer verschwinden
In Deutschland müssen Menschen dem Kohleabbau weichen, in Ruanda der Dürre. Wie die Klimakrise Schicksale rund um den Globus verbindet.
Zum Artikel Pfeil
Die Gefahr aus dem Gletschersee
15 Millionen Menschen leben mit dem Risiko, dass berstende Schmelz-wasserseen ihre Heimat überfluten. Forscher haben nun ermittelt, welche Regionen besonders bedroht sind.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Die fragwürdige Bilanz der CO₂-Zertifikate
Für eine Flugreise einfach Wälder schützen, um Treibhausgase auszu-gleichen? Daran gibt es immer mehr Kritik, viele Zertifikate halten nicht, was sie versprechen. Was sich ändern muss.
Zum Artikel Pfeil
SZPlus
Meinung
Das Geld fließt in die falsche Richtung
Ärmere Länder brauchen Hilfe, um ihre Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren. Dafür muss die Weltbank ihre Kreditpolitik reformieren.
Zum Artikel Pfeil
Klimawandel verstehen
SZPlus
Der SZ-Klimamonitor
Wie der Mensch die Erde zerstört - und wie wir sie noch retten können: Daten und Hintergründe zur größten Krise der Welt.
Zum Artikel Pfeil
Empfehlen Sie diesen Newsletter weiter
Schreiben Sie mir, falls Sie Anregungen haben
Zur Startseite von SZ.de

Zur Übersichtsseite der SZ-Newsletter
Ihre Newsletter verwalten

Entdecken Sie unsere Apps:
as
gp
Folgen Sie uns hier:
tw
ig
fb
in
Impressum: Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München
Tel.: +49 89 2183-0, Fax: +49 89 2183 9777
Registergericht: AG München HRB 73315
Ust-Ident-Nr.: DE 811158310
Geschäftsführer: Dr. Karl Ulrich, Dr. Christian Wegner
Copyright © Süddeutsche Zeitung GmbH / Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH.
Hinweise zum Copyright
Sie erhalten den Newsletter an die E-Mail-Adresse [email protected].
Wenn Sie den „Klimafreitag“-Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Datenschutz | Kontakt