Was machen jetzt die Obamas?
Liebe Frau Do, die US-Präsidentschaftswahlen in einer Woche werden nicht nur darüber entscheiden, wer die kommenden vier Jahre im Weißen Haus sitzt. Es wird eine wegweisende Entscheidung über die Rolle der USA in der Weltpolitik, und sie könnte – sollte Donald Trump gewinnen – eine Radikalisierung der politischen Wahlen in anderen westlichen
szmtag

1. November 2016

Liebe Frau Do,

die US-Präsidentschaftswahlen in einer Woche werden nicht nur darüber entscheiden, wer die kommenden vier Jahre im Weißen Haus sitzt. Es wird eine wegweisende Entscheidung über die Rolle der USA in der Weltpolitik, und sie könnte – sollte Donald Trump gewinnen – eine Radikalisierung der politischen Wahlen in anderen westlichen Demokratien mit sich führen. Ein Aufstand sämtlicher Anti-Establishment-Bewegungen. Es ist ein Desaster, dass die Demokraten es auch durch die Verfehlungen und Verflechtungen ihrer Kandidatin zulassen konnten, dass ein Mann wie Trump ernsthafte Chancen auf einen Sieg hat. Matthias Beermann analysiert in unserem großen USA-Schwerpunkt, was die Wahl für das Land und die Welt bedeuten könnte. Frank Herrmann erklärt, was die Obamas demnächst vorhaben. Unsere Zeitungs-Abonnenten erfreuen wir (hoffentlich) heute mit einer spannenden Grafik zum Weißen Haus. Wussten Sie, was das Siegel des US-Präsidenten bedeutet? Oder welche Haustiere dort bei welchem Präsidenten lebten? Oder wo die Bowlingbahn und das Solarium untergebracht sind? Nein? Dann schauen Sie doch einfach mal in Ihre Zeitung.

Der Alltag bietet viele Gelegenheiten, die Bedürfnisse von Menschen wahrzunehmen, denen es nicht so gut geht. Da geht es nicht nur um den älteren Mann, der im Foyer einer Essener Bankfiliale auf dem Boden liegt und offensichtlich Hilfe benötigt. Es geht um Aufmerksamkeit für die Schwächsten, Hilfe für Leidgeprüfte, nicht nur finanziell. Barmherzigkeit eben. Aber ist sie in einer leistungsorientierten Gesellschaft, in der privater und beruflicher Erfolg zu Wesensmerkmalen eines erfüllten Lebens gehören und das Scheitern ein Makel ist, überhaupt möglich? Oder nur hinderlich? Für den heutigen Feiertag hat unser Kulturchef Lothar Schröder herauszufinden versucht, wie es um die Charaktereigenschaft bestellt ist, die Papst Franziskus zum Lebensstil erkoren hat.

Die Atomkraft ist Geschichte. Die Braunkohle wohl bald auch. Klimaschonende Autos sind hip, das Fahrrad das neue Statussymbol einer mobilen Gesellschaft. Bio-Gemüse und Sandalen sind längst Modetrends. Man könnte fast meinen, dass die Grünen sich selbst über die Jahre überflüssig gemacht haben, so mehrheitsfähig ist ihre Agenda inzwischen geworden. Auch die deutsche Sprache hat die wohl politisch korrekteste aller politischen Bewegungen schrittweise verändert. Zu meinem Leidwesen, denn wie so oft wurde die Schraube überdreht. Schwarze sind nun dunkelhäutig. Asylbewerber statt Asylanten. Homosexuelle statt Schwule oder Lesben. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, würde ich natürlich nie einfach nur „Leser“ nennen. Unser Politik-Chef Martin Kessler beschreibt den Einfluss der grünen Bewegung über vier Jahrzehnte und wie es weitergehen könnte. Seine These: „Grüner wird’s nicht.“

P.S.: Gestern Abend saß ich mit einem Mann auf der Bühne in der Droste Buchhandlung an der Düsseldorfer Königsallee, der auf der politischen Bühne in den kommenden Jahren fehlen wird. Wolfgang Bosbach, CDU-Innenpolitiker und Vorsitzender des Vereins der klaren Aussprache in der CDU-Bundestagsfraktion, hat nach 22 Jahren im Parlament bekanntlich seinen Abschied aus dem Bundestag und der aktiven Politik angekündigt. Was er künftig mit seiner freien Zeit anfangen will, wie er über die Kanzlerin denkt, dass er für Norbert Lammert als Bundespräsident ist und ob er im NRW-Wahlkampf vielleicht doch noch eine Rolle spielt, das hat er mir im Gespräch verraten. Arne Lieb war dabei.

Herzlichst,

Ihr

Michael Bröcker

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