3. Fast identisch: Forscher finden neues Coronavirus in Fledermäusen Woher das neue Coronavirus stammt, ist nach wie vor ein Streitfall. Fledermäuse werden zwar als wahrscheinlichste Wirte für Sars-CoV-2 angesehen, Skeptiker glauben aber an eine Laborzucht. Eine neue Studie stützt jetzt die Annahme der natürlichen Genese. Wissenschaftler aus China haben in der Provinz Yunnan ein neues Virus in Fledermäusen entdeckt, das mit Sars-CoV-2 eng verwandt ist. Das Virus mit der Bezeichnung RmYN02 sei aus einer Genanalyse von Proben von 227 Fledermäusen identifiziert worden, berichten die Forscher im Fachjournal „Current Biology“. Die darin gefundenen Genmutationen sind demnach fast identisch. Den Forschern zufolge teilt RmYN02 ganze 93,3 Prozent seines Genoms mit Sars-CoV-2. Ein Gen daraus, genannt 1ab, stimme sogar zu 97,2 Prozent überein. Besonders interessant ist das Gen für das sogenannte Spike-Protein, welches das Virus für die Bindung an die Wirtszelle benötigt. Die Untersuchung habe gezeigt, dass die Einfügung von S1 und S2, also den Untereinheiten des Spike-Proteins, auf natürliche Weise möglich ist. Von Kritikern wird jedoch gemutmaßt, dass ein Teil des Proteins, das wie ein Enterhaken funktioniert, im Labor manipuliert worden ist. „Unsere Studie liefert starke Beweise dafür, dass diese Prozesse bei Wildtieren auf natürliche Weise passieren“, betonen die Forscher. | Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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