Lieber Herr Do, vielleicht war es ein besonders regnerischer Tag im Berlin-Charlottenburg des Jahres 1949, jedenfalls hatte Herta Heuwer in ihrer Imbissbude nicht viel zu tun. Und genug Muße, um aus Tomatenmark, Paprika- und Currypulver eine Sauce zu kreieren, die aus einer schnöden Bratwurst einen Fast-Food-Dauerbrenner machen sollte, der mittlerweile in Deutschland 800 Millionen Mal im Jahr über die Theke geht. Berühmt ist die Schweinswurst mit Ketchup und Currypulver vor allem deshalb, weil sie nicht nur satt macht, sondern auch die Seele wärmt.
Ordentlich Fett und Schärfe, das schmeckt eben besser als Salat mit Quinoa – und ist zudem ein guter Energielieferant für lange Clubnächte. Das wissen vor allem die Fans von „Curry 36“, der 1980 am Mehringdamm 36 in Berlin gegründeten und mittlerweile (dank „Lonely Planet“ und Gästen wie Tom Hanks) weltberühmten Kreuzberger Currywurst-Institution.
Gründer Lutz Michael Stenschke bietet Würste mit oder ohne Pelle an, zum Teil auch von Bio-Schweinen, die mit Apfeltrester gefüttert werden. Dazu gibt es eine Sauce, die so beliebt ist, dass er sie auch in Flaschen füllt und im Supermarkt verkauft. Wer es besonders scharf will, bekommt in den drei – bald vier – Berliner Filialen nicht nur das hauseigene Currypulver, sondern auch Cayennepfeffer, Tabasco oder Chiliflocken. |