Gartenbrief vom 28.02.2025 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Was denkt der Granatapfelbaum beim S()x? Lieber John In diesem Newsletter überlege ich mir (siehe unten), was sich der Granatapfelbaum »überlegen« könnte, wenn er sich entscheidet, ob er überhaupt Blüten differenzieren will. Zusätzlich beeinflusst der eigenwillige Granatapfel auch aktiv, ob die Blüten nur funktionell männlich sein sollen (und damit eigentlich unfruchtbar), oder ob sie doch vollwertig zwittrig mit männlichen und weiblichen Organen ausgestattet werden und damit die Möglichkeit haben, Früchte und Samen zu produzieren. Pflanzensex ist manchmal sehr speziell, immer aber sehr spannend. ----------------------------------------------------------------------------------------------- Kurz und knapp: Das Wichtigste für einen guten Saisonstart:Achtung: letzte Woche Frühbestell-Rabatt -10% auf praktisch alles WochenDeal: 50 Säcke Fruchtbare Erde mit -40% Rabatt jetzt Blühbeginn und einfach traumhaft: Peachly-Minipfirsiche für Selbstversorger: -20% Rabatt auf Pflanzen-Sets Bundle Frutilizer Dünger mit -20% Rabatt----------------------------------------------------------------------------------------------- Als ich kürzlich im Gespräch mit einer Gärtnerin und Gartenautorin erwähnt habe, das ich es für wichtig halte, auch mal die Perspektive der Pflanze einzunehmen und die Welt mit ihren Augen zu sehen, schaute sie mich mitleidig zweifelnd an und meinte, das sei ja das gleiche, was dieser Autor mit den Waldbäumen gemacht habe (wohl Peter Wohlleben mit »Das geheime Leben der Waldbäume« und »Die geheime Sprache der Waldbäume«). Noch ablehnender tönt es von dem meisten Pflanzenwissenschaftlern, die die Vermenschlichung als Gefahr sehen, die ihnen irgendwann bei ihren Forschungsvorhaben in die Quere kommen könnten und ihren wissenschaftlichen Anspruch gefährdet. Pflanzen, so die konsequente Haltung der Wissenschaftler, seien letztlich auf Chemie und Prozesse zu reduzieren. Und dennoch liefern die gleichen Wissenschaftler seit ca. 30 Jahren von Jahr zu Jahr weitere Erkenntnisse, wie und was Pflanzen wahrnehmen und dann auf diese Wahrnehmungen reagieren... Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass das Vermenschlichungsverbot nichts anderes ist, als der Versuch, das Primat des Homo sapiens fortzuschreiben. Nur wir denken, nur wir haben ein Bewusstsein. Wie kommen wir dazu, der so sachlichen, sach-nahen Pflanze Eigenschaften zuzuschreiben, die wir bisher nur Tieren und uns als dem obersten Tier zugestanden haben? Wenn wir Pflanzen als Lebewesen ernst nehmen wollen, haben wir gar keine andere Möglichkeit, als sie aufgrund der zunehmenden Kenntnisse etwas zu vermenschlichen. Wir sind nämlich definitiv keine Pflanzen. Wir sind Menschen. Wir kommen aus unserer Perspektive nicht raus. Und die Pflanzen sind definitiv keine Sachen, sondern Lebewesen wie wir. Und was sie tun und lassen, hat irgendwie mit ihrer Perspektive auf die Welt zu tun. Vielleicht sind ja die Unterschiede Mensch-Pflanze gar nicht so gross. Vielleicht liegt das grössere Problem nicht in der Vermenschlichung der Pflanze, sondern in ihrer fast schon krampfhaften Versachlichung. Da kommt z.B. unsere kleine Stadt, Buchs SG auf die aberwitzige Idee, den Garten und die Pflanzen zu einem verpflichtenden Teil einer Baubewilligung zu machen. Stahl, Beton, Holz und Pflanzen – alles in einem Topf. Da kommt mir – pünktlich zum Abschluss des Editorials – noch ein weiterer letzter Gedanke: Ich rede ja im Artikel weiter unten über das Blüh- und Fruchtungsverhalten der Granatapfelbäume, letztlich über ihr Sexualverhalten. Was bitte – so meine letzte Frage an mich und an Euch – überlegen wir Menschen eigentlich beim Sex? herzlich Markus Kobelt |
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Wie bringe ich meinen Granatapfelbaum dazu, Früchte zu tragen? Warum trägt mein Granatapfelbaum keine Früchte? Liegt es bereits an der Granatapfelbaum Blüte? Diese Frage wird beim Granatapfel wohl am häufigsten gestellt. In diesem Artikel zeigen wir die wichtigsten Gründe für den fehlenden Fruchtertrag auf. Wir erklären, wie, wann und warum sich beim Granatapfel Blüten bilden. Daraus ergeben sich einige Massnahmen, die helfen können, den Granatapfel zum Blühen zu bringen und schliesslich auch Früchte zu erhalten. Zusammenfassung Granatapfelbäume differenzieren die Blütenknospen nicht im Vorjahr (wie die meisten Fruchtarten der gemässigten Zonen), sondern nur ca. 1 Monat vor dem Beginn der Blütenausfaltung. Wenn der Granatapfelbaum in unserem nördlichen Klima zu diesem Zeitpunkt zu jung, zu schwach oder schlecht ernährt ist, wird er darauf verzichten, Blüten zu entwickeln. Aus dieser Erkenntnis ergeben sich die wichtigsten Massnahmen, um den Fruchtansatz von Granatapfelbäume bei uns im Norden zu fördern: Pflanze warm stellen, zusätzlich düngen.
Was sind die wichtigsten Gründe, dass Granatapfelbäume in unserem gemässigten und winterkalten Klima keine Blüten bilden? Es gibt im Wesentlichen 4 Gründe, warum ein Granatapfelbaum oder -Strauch keine Früchte bildet:
1. Juvenilität Der Baum ist noch zu jung und hat sozusagen die Geschlechtsreife noch nicht erreicht. Letztlich lassen viele Pflanzen, und vor allem auch viele Fruchtbäume die Blüte erst zu, wenn der Baum genügend alt, genügend stark und entwickelt ist, um die Früchte ausreifen und bis zum Schluss ernähren zu können. Zwar hat auch der Granatapfelbaum das Interesse, sich zu vermehren, das Überleben der Art zu sichern, aber das macht nur Sinn, wenn er die grossen Früchte auch tragen und ernähren kann, wenn sich also die Investition in Blüte und Frucht/Samen lohnt. Diese Juvenilitätsphase ist beim Granatapfel relativ ausgeprägt, sie kann 3–7 Jahre dauern.
2. Frost Der Granatapfel ist eine subtropische bis tropische Obstart. Er kann teilweise mit Kälte umgehen, die Winterhärte kann bis zu -12/-14°C gehen, aber er ist halt nur bedingt winterhart (grosse Unterschiede auch zwischen den Sorten). Und wenn er zurückfriert, dann werden zuallererst die meisten letztjährigen Triebe zerstört, die auch das grösste Potential für Blüten bieten. Zusätzlich spielt ein Frostschaden auch der Juvenilität in die Hände: Frost verlängert ganz einfach die juvenile Phase, der Baum wird immer wieder 1–2 Jahre zurückversetzt.
3. Unbefriedigender Kulturzustand Dieser dritte Grund ist schwer zu beschreiben und auch nicht umfassend wissenschaftlich geklärt. Aber formulieren wir es so: Wenn sich der Granatapfelbaum nicht umfassend wohl fühlt, wird er partout keine Blüten bilden. Für eine erfolgreiche Blütenbildung muss er sich in einer guten Position sehen, erfolgreich Früchte auszubilden oder zumindest seinen Pollen zu verbreiten. Und das sind die wichtigsten Wohlfühlfaktoren: Sonne und Wärme, genug Wasser, guter Ernährungszustand.
4. Granatapfelbaum Blüte: Nur männliche Blüten Der Granatapfelbaum kann 3 unterschiedliche Blütentypen entwickeln: (a) Zwittrige Blüten mit voll entwickelten männlichen und weiblichen Organen: Staubfäden, Griffel und Narbe. Diese Blüten haben eine bauchige Vasenform. (b) Funktionell männliche Blüten, bei denen die weiblichen Organe verkümmert sind. Insgesamt sind diese Blüten bis zu 20/30% kleiner als vollständige Blüten, sie haben eher eine Glockenform, der Vasenbauch fehlt, der die zukünftige Frucht anzeigt. (c) Zwischenformen, ja die gibt es tatsächlich auch, in der Regel bleiben diese aber unfruchtbar, bilden keine Früchte aus. Es ist typisch für Granatapfelbäume, dass sie eigentlich fast immer beide Hauptblütenformen (a) und (b) ausbilden; die funktionell männlichen Blüten sind meist in der Mehrheit, zwischen 90 und 50%. Junge oder geschwächte Pflanzen oder Granatapfelbäume, die gerade zum ersten Mal blühen, bilden nicht selten auch ausschliesslich funktionell männliche Blüten aus; auf die Gründe dafür gehe ich weiter unten ein. Bild: Aufgeschnittene, funktionell männliche Blüte mit vorhandenen, aber verkümmerten weiblichen Organen.
Wie funktioniert die Blütenbildung beim Granatapfel? Die Blütenbildung beim Granatapfel versteht man am besten, wenn man sie mit den bekannten Obstarten unseres nördlichen Klimas vergleicht.
Blütenbildung bei nördlichen Obstarten Die Blütenbildung beim Granatapfel funktioniert ganz anders als bei den meisten bekannten Obstarten (Apfel, Birne, Zwetschge, Kirsche, Pflaume, Pfirsich, Aprikose) des gemässigten, aber winterkalten Klimas. Diese einheimischen Obstarten differenzieren die Blütenknospen im Vorjahr meist ab Juli bis in den Herbst hinein. Die Blütenknospen sind spätestens im Vorwinter vollständig vorhanden und ausdifferenziert, sie müssen dann nur noch über den Winter kommen. Dies wird dadurch erleichtert, dass spezielle Hemmstoffe vorhanden sind, die die übers Jahr entstandenen Blütenorgane am Austrieb hindern und sie ruhig und schlafend sicher überwintern lassen. Wir können uns zur besseren Erklärung dieser Strategie auch kurz die möglichen (oder eben doch eher unmöglichen) Alternativen für die klassischen Obstarten überlegen: Gäbe es die Hemmstoffe nicht, würden die Blüten unregelmässig und viel zu früh austreiben und im Winter erfrieren. Aber warum gehen unsere einheimischen Fruchtbäume dann überhaupt das Risiko der Überwinterung der Blütenknospen ein? Ganz einfach, weil die gleichzeitige Entwicklung von Trieben, Blüten und Früchten innerhalb der gleichen Vegetationsperiode in der Regel zeitlich nicht aufgehen würde und nicht in die nördliche Vegetationszeit passt. Ausnahmen gibt es natürlich, aber meist sind sie züchterisch aus Mutationen entwickelt worden, die sich ohne das Eingreifen des Menschen wohl nicht durchgesetzt hätten: Herbsthimbeeren beispielsweise, und neuerdings auch unsere zweimal tragenden Heidelbeeren bei Lubera (Hello Again®).
Bildung der Granatapfelbaum Blüte Und die Blütenbildung beim Granatapfel? Der Granatapfel ist ganz offensichtlich in seinen Ursprungsgebieten als subtropische bis tropische Pflanze geformt worden. Er kann zwar einiges an Winterkälte ertragen (indem er zuallererst mal die Blätter verliert) und sich in winterkalten gemässigten Klimaten auch auf eine Blütenperiode und eine Fruchtungsperiode konzentrieren (in den Tropen und Subtropen geschieht dies eher durchgehend)… Aber für den Granatapfel mit der grundsätzlich eher kontinuierlichen Blüte macht es keinen Sinn, die Investition in Blütenorgane früh (jedenfalls Monate vor der Blüte selber) zu wagen und sie dann als schlafende Blütenknospen über den Winter zu bringen (den es so für den Granatapfel im Süden vielfach nicht gibt). Ein solches Unterfangen könnte sogar kontraproduktiv sein: Die Hemmstoffe, die den Blütenaustrieb für bis zu 8 Monate verhindern, werden im Wesentlichen durch die Winterkälte abgebaut. Und wenn es diese Winterkälte nicht gibt… Daraus hat der Granatapfelbaum die Konsequenzen gezogen: Er differenziert die Blütenknospen erst ganz kurz vor dem Austrieb der Blüte, ca. 1 Monat vorher. Vor diesem Zeitpunkt sind die Knospen des Granatapfelbaums in einem gemässigten Klima weitgehend undifferenziert. Sie können zwar etwas grösser oder kleiner sein, aber sie zeigen noch keine spezifischen Blütenorgane, wenn man sie unter dem Mikroskop untersucht. Interessanterweise wurde dies erst kürzlich von G. Ferrara und anderen nachgewiesen (Anatomical characteristics of the buds in different pomegranate cultivars, ActaHortic 2022) – obwohl dies eine entscheidende Grundlage für die Behandlung von Granatäpfeln in winterkalten Gebieten darstellt.
Die »Überlegungen« und Strategien des Granatapfels Und jetzt versetzen wir uns mal kurz in die Situation des Granatapfels, der wie alle Lebewesen bestrebt ist, nicht nur individuell zu überleben, sondern die Art zu erhalten, sich fortzupflanzen und zu vermehren. Er wird also ca. 30 Tage vor dem Blütenaustrieb, bevor die Blüte als solche sichtbar wird, seine Situation ganzheitlich checken: «Bin ich stark genug, die Investition, die zusätzlich Energie für die Blüten und Früchte und Samen aufzubringen. Und wie gross sind meine Erfolgsaussichten.» Dabei ist der »denkende« Granatapfelbaum zu ziemlich differenzierten Entscheidungen fähig: Er kann nämlich nicht nur entscheiden, ob er überhaupt Blüten ausbilden mag (und das nur ca. 30 Tage vor dem Aufbrechen der Blütenknospen), er kann zusätzlich steuern – und dies wahrscheinlich nochmals etwas später – ob oder zu welchem Anteil nur funktionell männliche Blüten (mit einer kleineren Energieinvestition), oder aber auch vollständige Blüten mit entwickelten männlichen und weiblichen Organen ausdifferenziert werden sollen (als grössere Investition in die Zukunft). Das Verhältnis zwischen vollständig zwittrigen zweigeschlechtlichen Blüten und funktionell nur männlichen Blüten kann je nach Sorte und Lebenssituation der Pflanze zwischen 0:100 und 40:60 variieren. In unserem Klima kann es auch vorkommen, dass keine oder fast keine zwittrigen Blüten mit vollentwickelten männlichen und weiblichen Organen ausgebildet werden. Frühe, zuerst erscheinende Blüten haben eine grössere Wahrscheinlichkeit, vollentwickelt zu sein als späte Blüten. Aus Sicht des Granatapfels ist der Fall glasklar: Frühe Blüten haben eine grössere Chance, sich zu reifen Früchten und Samen zu entwickeln.
Was bitte nützen denn die funktionell männlichen Blüten? Aber warum werden denn überhaupt männliche, letztlich disfunktionale Blüten entwickelt, was nützt das dem Granatapfel? Die Frage ist berechtigt und meint implizit, dass ja eine männliche Blüte für den Baum selber keine Garantie fürs Überleben oder Weiterleben darstellt. Aber die Überlegung greift zu kurz: Auch die männlichen Blüten helfen über den Pollen, vermittelt vom Wind (relativ unbedeutend) und Insekten, die Genetik weiter zu verbreiten. Deshalb sind männliche Blüten aus Sicht des Granatapfels auch ganz positiv, vielleicht sogar gleich wertvoll wie die vollständigen zwittrigen Blüten. In einer längerfristigen evolutionären Betrachtungsweise haben die funktionell männlichen Blüten sogar den Vorteil, dass sie die Diversität fördern, weil sie eine gute Chance haben, die weiblichen Blüten eines anderen Individuums zu befruchten. Bei den zweigeschlechtlichen Blüten dagegen besteht immer die »Gefahr« der Selbstbefruchtung, die zwar uns Menschen und Kultivateure freut (gibt mehr Früchte), aber Diversität eher verhindert.
Massnahmen zur Verbesserung der Blütenbildung Aus dem Gesagten ergeben sich einige Folgerungen für die Verbesserung der Blütenbildung bei Granatäpfeln in unserem Klima:
1. Frostschutz Es muss alles unternommen werden, um das Überleben der älteren Äste, aber vor allem auch der letztjährig gewachsenen Triebe über den Winter zu sichern. Dazu gehören sicher Sortenwahl und Winterschutz. Wir vermehren bei Lubera nur Granatapfel-Sorten, die in unserem Klima eine gute Überlebensfähigkeit gezeigt haben und nicht jedes Jahr zurückfrieren. Grundsätzlich ist wohl die Kultur als Kübelpflanze am sichersten. Der Granatapfel im Kübel kann nach dem Blattfall ab ca. Dezember auch in einem dunklen oder wenig hellen Gebäude sicher gelagert werden. Ab April wird die Kübelpflanze dann wieder ausgeräumt, wobei als erster Standort mit Vorteil ein Wintergarten oder etwas ähnliches gewählt wird. Damit ist es dem Granatapfel möglich, sich schnell und ungefährdet vor möglichen Frühlingsfrösten Richtung Austrieb und Blüte zu entwickeln.
2. Kein Schnitt Möglichst lange kein Schnitt, ein starker Rückschnitt sendet dem Granatapfelbaum eine ähnliche Nachricht wie ein Frostschaden: «Ich muss mich erholen, ich muss meine Organe neu aufbauen. Da habe ich ganz sicher keine Energie für Blüten, die nie etwas nützen werden, solange ich sie nicht bis zum Samen entwickeln kann.» Allenfalls kann beim Pflanzen die Anzahl der Triebe des Granatapfelstrauchs auf 3–4 reduziert werden. Wir verkaufen Granatapfelbäume nämlich als Sträucher und nicht als Bäume, da erstere viel frostresistenter sind.
3. Wohlfühlbehandlung im Mai Wenn wir in unserem Klima eine Blütezeit im Juni, meist zwischen Anfang und Mitte Juni haben, so müssen wir vor allem im Mai dafür sorgen, dass sich unsere Granatäpfel möglichst wohl fühlen, warm stehen, eine gute Sonneneinstrahlung geniessen und auch gut aufgedüngt sind (vor allem N und P). Sie sind dadurch eher motiviert und in der Lage, überhaupt aus allgemeinen Knospen Blütenknospen und vielleicht sogar vollentwickelte zweigeschlechtliche Blüten zu differenzieren, die sich erfolgreich zu Früchten entwickeln können. Neben dem schon im April ausgebrachten Langzeitdünger (20 g pro 5l Topfvolumen, verteilt auf mehrere Depots im Topf) wird im Mai bis Juni zusätzlich auch mit einem Frutilizer Instant Bloom Flüssigdünger angegossen, der die richtigen zusätzlichen Nährstoffe für die Blütenbildung liefert. Der Granatapfel mag ja auch mit männlichen Blüten ganz zufrieden sein, wir Menschen – eigennützig wie wir sind – halten Früchte für noch wertvoller😉 Und diese gibt es nicht ohne grosse zwittrige Blüten mit vollentwickelten männlichen und weiblichen Organen…
| | Spinnmilben an deiner Lieblingspflanze? Dann mach das! Ob im Winter während der Heizperiode oder im Sommer bei trockener Hitze – Spinnmilben lieben warme, trockene Bedingungen und breiten sich schnell aus. Die winzigen Schädlinge verstecken sich meist auf der Blattunterseite und saugen den Pflanzensaft aus, was deine Lieblinge schwächt. Erfahre hier, wie du einem Befall mit Spinnmilben vorbeugst und deine Pflanzen effektiv schützt.
Zusammenfassung Spinnmilben sind winzige Schädlinge. Man erkennt sie an hellen Saugmalen, silbrigen Flecken und oft an feinen Gespinsten auf den Blattunterseiten deiner Pflanzen. Die kleinen Plagegeister lieben warme, trockene Bedingungen und treten besonders häufig während der Heizperiode oder in heißen Sommermonaten auf. In diesen Phasen können sie sich besonders schnell vermehren und ausbreiten. Weibliche Spinnmilben legen je nach Art bis zu 200 Eier, aus denen innerhalb weniger Tage Larven schlüpfen. Unter optimalen Bedingungen vervielfacht sich die Population in nur wenigen Wochen. Pflanzen wie Bohnen, Gurken, Rosen, Obstbäume und Zierpflanzen gehören zu den häufigsten Zielen von Spinnmilben. Besonders geschwächte Pflanzen sind anfällig für einen Befall. Natürliche Feinde wie Raubmilben, Marienkäfer und Gallmücken sind besonders effektive Helfer im Kampf gegen Spinnmilben. Sie können den Schädlingsbefall nachhaltig und umweltfreundlich reduzieren. Eine regelmäßige Pflege der Pflanzen, wie Gießen, Lüften und die wöchentliche Kontrolle der Blattunterseiten, schützt effektiv vor Spinnmilben. Dabei sollte besonders auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanze geachtet werden. Befallene Pflanzenteile wie Blätter oder Triebe sollten bei starkem Spinnmilbenbefall entfernt und entsorgt werden. Wichtig: Diese Pflanzenteile nicht auf den Kompost werfen, um eine weitere Verbreitung zu vermeiden. Was sind Spinnmilben? Spinnmilben (Tetranychidae) sind winzige Pflanzenschädlinge, die sowohl in Gärten und auf Balkonen als auch an Zimmerpflanzen erhebliche Schäden anrichten können. Sie gehören zur Klasse der Spinnentiere (Arachnida) und sind daher keine Insekten (Insecta). Ihren Namen verdanken sie einem feinen Gespinst, das sie häufig über Pflanzenteile legen. Dieses charakteristische Netz erfüllt mehrere Zwecke: Es schützt die Schädlinge vor Fressfeinden, dient als Ablageort für ihre Eier und ermöglicht ihnen eine außergewöhnliche Mobilität. Mithilfe des Winds können sie sich in ihren Spinnfäden auf benachbarte Pflanzen verbreiten, was sie zu hartnäckigen Überlebenskünstlern macht. Bild: Die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae) ist weltweit verbreitet und zählt zu den häufigsten Pflanzenschädlingen, sowohl im Garten als auch – und vor allem – in Gewächshäusern.
Spinnmilben erkennen: Klein, aber oho Spinnmilben erreichen eine Körpergröße von etwa 0,2 bis 0,8 Millimetern und sind daher ohne Lupe meist schwer zu erkennen, doch ihre Auswirkungen auf Pflanzen sprechen für sich. Wie alle Spinnentiere besitzen sie acht Beine, und ihre Augen erscheinen häufig als winzige rote Punkte am Vorderkörper. Ihr Körper ist länglich-oval geformt und unterscheidet sich von dem der Insekten, da er nicht in Kopf, Brust und Hinterleib segmentiert ist. Stattdessen ist er mit winzigen, kaum sichtbaren Borsten bedeckt. Am Vorderkörper verfügen Spinnmilben über ein stechend-saugendes Mundwerkzeug, mit dem sie die Unterseite von Blättern anstechen und die Blattzellen aussaugen. Die Farbgebung von Spinnmilben variiert stark und wird nicht nur durch ihre Art, sondern auch durch äußere Faktoren wie die Jahreszeit und die befallene Pflanze beeinflusst. Das Farbspektrum dieser winzigen Schädlinge reicht von zarten Grüntönen über Orange bis hin zu intensiven Rottönen.
Die häufigsten Spinnmilben-Arten Von den rund 1.200 bekannten Spinnmilben-Arten gehören die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae), auch als »Bohnenspinnmilbe« bekannt, die Obstbaumspinnmilbe, auch als »Rote Spinne« bezeichnet (Panonychus ulmi), die Orchideenspinnmilbe (Brevipalpus californicus) und die Nadelholzspinnmilbe (Oligonychus ununguis) zu den bekanntesten Vertretern. Die Gemeine Spinnmilbe befällt über 150 verschiedene Pflanzenarten, vorwiegend krautige Pflanzen, darunter viele Gemüsesorten sowie Zierpflanzen wie Rosen (Rosa). Besonders auffällig sind die Winterweibchen, die eine orange Färbung annehmen. Sie überwintern in geschützten Schlupfwinkeln, beispielsweise unter Laub, in Grasbüscheln, Ritzen von Mauern oder Bäumen, in Gewächshäusern sowie zwischen Verstrebungen und Stellagen. Bild: Im Herbst, wenn Spinnmilben witterungsbedingt weniger Nahrung aufnehmen, verfärben sie sich Richtung orange (Winterweibchen). Links eine »normal« gefärbte Spinnmilbe. Die Obstbaumspinnmilbe hingegen befällt vor allem Obstgehölze, aber auch Zierbäume und -sträucher, seltener Kräuter. Obwohl sie kaum Gespinste bildet, wird sie aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit der Gemeinen Spinnmilbe zu dieser Gruppe gezählt. Die Weibchen sind ebenfalls rötlich gefärbt, während die Überwinterung in Form von roten Eiern erfolgt. Diese werden oft in Knospennähe an Ästen und Zweigen abgelegt. Bild: Eier der Roten Spinne (Panonychus ulmi) am Holz eines Birnbaumes. Die Orchideenspinnmilbe oder die Kakteenspinnmilbe (Gattung Brevipalus) befallen vor allem Orchideen, Kakteen und andere tropische Zierpflanzen, bevorzugt feucht-warme Bedingungen und bilden keine Gespinste. Sie saugen den Pflanzensaft aus den Blättern, was silbrig-graue Flecken verursacht und bei starkem Befall zum Absterben der Blätter führt. Die Überwinterung erfolgt in geschützten Bereichen der Pflanze, wodurch sie sich bei günstigen Bedingungen schnell vermehren können. Bild: Die Kakteen-Spinnmilbe (Brevipalpus russulus) kommt ursprünglich aus Mexiko und kann Zimmerpflanzen befallen, jedoch ohne Gespinste zu bilden (Shutterstock). Die Nadelholzspinnmilbe bevorzugt Nadelgehölze wie Fichten (Picea) und Wacholder (Juniperus), kann aber auch andere Nadelbäume befallen. Sie ist leicht an den grauen Gespinsten zu erkennen, die sie auf den befallenen Pflanzen hinterlässt. Wie die Obstbaumspinnmilbe überwintert sie im Eistadium.
Vom Ei bis zur Plage: So leben Spinnmilben Spinnmilben fühlen sich in warmen und trockenen Umgebungen besonders wohl, weshalb sie häufig während der Heizperiode in Wohnungen oder im Hochsommer im Gewächshaus und Wintergarten auftreten. Ihre Vermehrung erfolgt rasant: Ein einziges Weibchen kann – je nach Art – bis zu 200 Eier legen, aus denen unter optimalen Bedingungen bereits nach wenigen Tagen Larven schlüpfen. Diese beginnen sofort mit der Nahrungsaufnahme und verursachen die ersten sichtbaren Schäden an Pflanzen, wie gelbe oder braune Flecken. Innerhalb von zwei bis drei Wochen entwickeln sich die Nachkommen zu fortpflanzungsfähigen Erwachsenen, wodurch sich die Population in kürzester Zeit vervielfachen kann. Daher ist schnelles Eingreifen entscheidend, wenn du deine Pflanzen schützen möchtest!
Wie erkennst du einen Spinnmilbenbefall? Spinnmilben können das ganze Jahr über auftreten und verursachen auf den Blättern winzige, helle Punkte (Saugmale), die wie ein gesprenkeltes Muster wirken. An den Saugstellen gelangt Luft in die Blattzellen, was ein silbriges Schimmern verursacht. Mit der Zeit verschmelzen diese Punkte zu größeren Flecken, die hellgrau bis bronzefarben erscheinen. Schließlich rollen sich die Blätter oft ein, werden trocken und fallen ab. Bei starkem Befall kann ein feiner Überzug aus Gespinsten auftreten. Bild: Durch Spinnmilben verursachte Saugschäden, hier an einem Gurkenblatt. Doch die Schäden entstehen nicht nur durch das Saugen der Milben, sondern auch durch ihren giftigen Speichel, der das Pflanzengewebe angreift. Zusätzlich können Viren übertragen werden, die die Pflanzen weiter schwächen. Ein weiteres Indiz für einen Befall sind winzige schwarze Kotspuren, die sich auf den Blättern absetzen. Achtung: Das Schadbild von Spinnmilben kann leicht mit dem von Thripsen (Thysanoptera) verwechselt werden, da beide Saugschäden verursachen, die sich durch helle oder silbrige Flecken zeigen. Der entscheidende Unterschied: Die Gemeine Spinnmilbe, die bei uns am häufigsten vorkommt, hinterlässt feine Gespinste. Zudem ist ihr Körper oval bis rundlich, während Thripse länglich-schlank sind und oft schwarze Kotspuren hinterlassen, jedoch keine Gespinste bilden.
Wann treten Spinnmilben auf? Spinnmilben treten im Garten oder Gewächshaus ab Mitte Mai vermehrt auf, da Trockenheit und Hitze ideale Bedingungen für die Schädlinge schaffen. Während solche trockenwarmen Phasen vor allem in den Sommermonaten im Außenbereich typisch sind, sind Zimmerpflanzen in beheizten Wohnräumen jedoch ganzjährig gefährdet. Vor allem im Winter sind Zimmerpflanzen besonders anfällig für die kleinen Plagegeister. Der Grund liegt in den widrigen Bedingungen: Durch den Mangel an Sonnenlicht sind die Pflanzen geschwächt, und die trockene, warme Heizungsluft schafft perfekte Voraussetzungen für Spinnmilben, sich auszubreiten.
Häufig betroffene Pflanzen im Garten Spinnmilben sind alles andere als wählerisch, wenn es um ihre Wirtspflanzen geht, doch einige Arten stehen bei ihnen besonders hoch im Kurs. Geschwächte Pflanzen werden dabei bevorzugt befallen. Die Gemeine Spinnmilbe ist die am häufigsten vorkommende Art und weltweit verbreitet. Besonders in Gewächshäusern stellt sie ein ernsthaftes Problem dar, da sie bevorzugt Kulturpflanzen wie Buschbohnen (Phaseolus vulgaris), Gurken (Cucumis sativus) und Rosen (Rosa) befällt. Im Freiland hingegen sind die Schäden meist geringer, da diese Art sich nur an sehr warmen Sommertagen aus geschützten Bereichen ins Freie wagt. Die Obstbaumspinnmilbe zählt zu den bedeutendsten Schädlingen im Obstbau und befällt ebenso eine Vielzahl von Pflanzen. Besonders anfällig sind Obstbäume wie Kultur-Apfel (Malus domestica), Birne (Pyrus communis), Pfirsich (Prunus persica), Kultur-Pflaume (Prunus domestica) und Echte Zwetschge (Prunus domestica subsp. Domestica), aber auch Beerenobst wie Erdbeeren (Fragaria), Himbeeren (Rubus idaeus), Johannisbeeren (Ribes) und Stachelbeeren (Ribes uva-crispa). Darüber hinaus macht sie vor Weinreben, Sträuchern und Kräutern nicht halt. Ihre Gefährlichkeit liegt nicht nur in den direkten Schäden, die sie anrichtet, sondern auch in der Übertragung von Viruskrankheiten, die sie unter Obstbauern besonders gefürchtet macht. Die Nadelholzspinnmilbe hat im Garten eine besondere Vorliebe für Eiben (Taxus). Selbst der giftige Pflanzensaft dieser Gehölze kann ihr nichts anhaben, wodurch sie sich ungehindert ausbreiten kann. Bild: Die Saugtätigkeit der Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi) hinterlässt auf den Blättern der Zitrone charakteristische Sprenkelungen. Diese feinen, gelblichen Punkte schwächen die Pflanze und können bei starkem Befall das Wachstum beeinträchtigen. Bild: Rote Spinnen (Panonychus ulmi) sind etwas grösser als Spinnmilben, die dunkelroten Punkte sind auch von Auge gut sichtbar.
Spinnmilben an Zimmerpflanzen Besonders beliebte Ziele der Schädlinge in der Wohnung sind Zimmerefeu (Hedera), Gummibäume (Ficus elastica), Zimmer-Azaleen (Rhododendron simsii), Orchideen (Orchidaceae) und Schönmalven (Abutilon), aber auch verschiedene Zimmerpalmen stehen auf ihrer Liste. Wer solche Pflanzen zu Hause hat, ist möglicherweise schon mit Spinnmilben in Kontakt gekommen. Die gute Nachricht: Mit frühzeitiger Aufmerksamkeit und gezielten Maßnahmen lassen sich die kleinen Plagegeister meist gut bekämpfen und die Pflanzen retten.
So schützt du deine Pflanzen vor Spinnmilben Wer schon mal plötzlich von gesprenkelten Blättern und silbrigen Flecken an seiner Lieblingspflanze überrascht wurde, weiß, wie hartnäckig Spinnmilben sein können. Zum Glück gibt es einfache Tricks, um ihnen gar nicht erst die Chance zu geben, sich auszubreiten: Natürliche Feinde fördern: Unterstütze Nützlinge wie Raubmilben, Raubwanzen, Florfliegen, Marienkäfer und Laufkäfer, die Spinnmilben effektiv bekämpfen. Für mehr Feuchtigkeit sorgen: Gieße regelmäßig und mulche den Boden, besonders bei anhaltender Trockenheit. Das stört das für Spinnmilben ideale Klima. Gut lüften: Im Gewächshaus und Frühbeet ist häufiges Lüften wichtig, um trockene Luft zu vermeiden. Winterverstecke beseitigen: Reinige Stützstangen und Rankgitter, wie sie beispielsweise bei Bohnen verwendet werden, nach der Ernte gründlich, da sie häufig als Überwinterungsquartier für Schädlinge dienen. Regelmäßige Kontrolle: Inspiziere deine Pflanzen mindestens einmal pro Woche, besonders die Blattunterseiten. Spinnmilben verstecken sich dort gerne und können bei früher Entdeckung einfacher bekämpft werden. Starke Pflanzen pflegen: Gesunde Pflanzen sind widerstandskräftiger gegen Schädlinge. Achte auf eine ausgewogene, kaliumbetonte Düngung – sie stärkt das Pflanzengewebe und macht deine Pflanzen widerstandsfähiger gegen Schädlinge. Vorsicht bei stickstoffreichem Dünger: Zu viel Stickstoff sorgt für weiches Blattgewebe, das Schädlinge besonders anzieht. Außerdem ist es wichtig, dass du die Standortansprüche deiner Pflanzen beachtest, damit sie optimal gedeihen können. Vermeide Pflegefehler wie Überwässerung oder Staunässe. Natürliche Mittel: Neemöl, Brennesselsud oder Ackerschachtelhalmtee haben sich ebenfalls als hilfreich gegen Spinnmilben erwiesen. Hierfür einfach eine Sprühflasche verwenden und die Flüssigkeit gleichmäßig auf der Pflanze verteilen. Stammpflege im Herbst bei Obstbäumen: Lose Borkenstücke mit einer Handhacke entfernen und den Stamm mit einem weißen Bio-Baumanstrich behandeln. So schützt du Obstbäume vor Frostrissen und reduzierst überwinternde Schädlinge. Finger weg von chemischen Spritzmitteln: Der vorbeugende Einsatz chemischer Spritzmittel richtet oft mehr Schaden an, als er nützt, da er viele nützliche Helfer im Garten beeinträchtigt. Verzichte deshalb darauf. Spinnmilben erfolgreich bekämpfen: Die besten Methoden Spinnmilben loszuwerden, ist gut machbar – mit der passenden Strategie stehen die Chancen auf Erfolg sehr gut. Doch Vorsicht: Bei starkem Befall können sich die Schädlinge schnell auf benachbarte Pflanzen ausbreiten. Um dies zu verhindern, solltest du folgende Schritte befolgen:
Abduschen der Pflanzen Robuste und widerstandsfähige Pflanzen mit leichtem Befall lassen sich einfach mit einem scharfen Wasserstrahl abbrausen. Bei Zimmerpflanzen eignet sich die Dusche oder Badewanne perfekt dafür. Wiederhole diese Prozedur am besten alle paar Tage, bis keine Schädlinge mehr sichtbar sind. Besonders effektiv bei Topfpflanzen: Wickel die Pflanze nach dem Abduschen für mindestens zwei Wochen in einen transparenten Folienbeutel ein. Die entstehende, konstant hohe Luftfeuchtigkeit führt in der Regel dazu, dass Spinnmilben innerhalb kurzer Zeit absterben.
Befallene Pflanzenteile entfernen Wenn sich die Schädlinge durch Abduschen nicht gleich vertreiben lassen, ist bei schnittverträglichen Pflanzen das gründliche Entfernen aller befallenen Blätter und Triebe ratsam. So verhinderst du eine weitere Ausbreitung. Die Pflanzenreste sollten jedoch nicht auf den Kompost, da die Schädlinge dort weiterleben und sich vermehren könnten. Entsorge sie besser direkt in der grünen Tonne oder lagere sie an einer separaten Stelle im Garten, wo sie keinen Schaden anrichten können.
Spinnmilben biologisch loswerden: So helfen Raubmilben Wenn du Spinnmilben effektiv und umweltfreundlich bekämpfen möchtest, sind käufliche Raubmilben der Art »Phytoseiulus persimilis« eine hervorragende Wahl – besonders in geschlossenen Räumen wie deinem Wintergarten oder Gewächshaus. Diese kleinen Helfer greifen die Schädlinge in jedem Entwicklungsstadium an, vom Ei bis zum ausgewachsenen Tier. So wird die Vermehrung der Spinnmilben effektiv gestoppt. Bild: Phytoseiulus persimilis bekämpft Spinnmilben nachhaltig und wirkt bereits innerhalb weniger Tage – ideal für biologischen Pflanzenschutz. Du kannst die Raubmilben ganz einfach online bestellen. Sie eignen sich auch für den Einsatz im Freiland, erzielen aber gerade im Wintergarten oder Gewächshaus die besten Ergebnisse. Wichtig ist, dass das Klima passt: Temperaturen um 25 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von etwa 75 Prozent sind optimal. Unter diesen Bedingungen arbeiten die Raubmilben nicht nur effektiver, sondern vermehren sich auch schneller als die Spinnmilben – ein klarer Vorteil! Eine einzelne Raubmilbe schafft in ihrem Leben bis zu 200 Eier und 50 erwachsene Spinnmilben. Mit einem ausreichenden Nahrungsangebot kümmern sie sich selbstständig um die Schädlingsbekämpfung, und nach einer Weile stellt sich ein natürliches Gleichgewicht ein. Damit diese Methode bestmöglich funktioniert, solltest du die Raubmilben frühzeitig einsetzen, bevor der Befall überhandnimmt. Übrigens, Heckenpflanzen mit stark behaarten Blättern beherbergen in aller Regel viele Raubmilben. Eine einfache Möglichkeit besteht deshalb, über befallene Kübelpflanzen einfach mehrmals einige Triebe von Haseln, Schneeball oder auch Brombeeren zu legen. Die sich darauf befindenden Raubmilben werden rasch auf die Kübelpflanze umsiedeln und sich dann über das neue Nahrungsangebot hermachen... Bild: Statt Nützlinge teuer einzukaufen, gehts auch fast von alleine. An diesen aufbrechenden Haselknospen sitzen gut versteckt rund ein halbes Dutzend Raubmilben – der Tipp mit dem Übersiedeln von Raubmilben aus der Natur darf also ruhig ernst genommen werden…
Gallmücken: Effektive Helfer gegen Spinnmilben Neben Raubmilben kannst du auch die heimischen Gallmücken der Art »Feltiella acarisuga« super einsetzen, um Spinnmilben loszuwerden. Diese nachtaktiven, unauffälligen Nützlinge sind wahre Schädlingsbekämpfer und vernichten innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Spinnmilben. Nach der Paarung legen die Weibchen bis zu 100 Eier direkt in die Nester der Spinnmilben. Schon nach ein paar Tagen schlüpfen die gelb- bis orangefarbenen Larven, die während ihrer Entwicklung bis zu 60 Eier der Spinnmilben zerstören. Nach ein paar Larvenstadien verpuppen sie sich auf der Unterseite der Blätter und bilden dabei kleine weiße Kokons entlang der Blattnerven – das auffälligste Stadium dieser Nützlinge. Mein Tipp: Wenn du Raubmilben und Gallmücken kombinierst, holst du das Maximum aus der biologischen Bekämpfung raus. Zusammen sind sie unschlagbar und helfen dir, Spinnmilben schnell und effektiv einzudämmen. Gallmücken fühlen sich bei Temperaturen zwischen 20 und 27 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 80 Prozent am wohlsten. Für beste Ergebnisse solltest du mindestens zwei Tiere pro Quadratmeter gezielt freilassen. Bestellen kannst du die nützlichen Insekten ebenso ganz einfach bei spezialisierten Nützlingsanbietern online.
Wenn nichts mehr hilft Manchmal reichen das Abduschen der betroffenen Pflanzen sowie der Einsatz von Nützlingen einfach nicht aus – dann kannst du zu speziellen Pflanzenschutzmitteln aus dem Fachhandel greifen. Wichtig dabei: Spinnmilben sitzen vor allem auf den Blattunterseiten. Achte also darauf, diese Stellen besonders gründlich zu besprühen. In den meisten Fällen reicht eine Anwendung nicht aus, und du musst mehrmals nachlegen, um die Schädlinge komplett loszuwerden. Damit du die natürlichen Fressfeinde wie Raubmilben oder Gallmücken nicht gefährdest, solltest du immer nützlingsschonende Mittel verwenden. Alles andere macht wenig Sinn, denn ohne ihre Gegenspieler können sich die Spinnmilben ungehindert weitervermehren. Für robuste Zimmerpflanzen wie den Gummibaum ist »Naturen Schildlausfrei« eine super Lösung. Dieses giftfreie Rapsöl-Präparat hilft übrigens nicht nur gegen Spinnmilben, sondern auch gegen Schildläuse (Coccoidea). Die kleinen Öltropfen verschließen die Atemöffnungen der Schädlinge – und schon sind sie Geschichte. Für empfindlichere Pflanzen brauchst du etwas sanftere Mittel wie »Schädlingsfrei Neem« oder »Bayer Garten Spinnmilbenfrei«. Hier ist ein bisschen Geduld gefragt: Damit alle Schädlinge wirklich weg sind, solltest du die Behandlung etwa einmal pro Woche wiederholen. Für den Garten oder Balkon sind vor allem Mittel auf Basis von Kaliseife oder Rapsöl eine gute Wahl. Rapsöl ist besonders effektiv, weil es nicht nur die erwachsenen Spinnmilben trifft, sondern auch ihre Eier. Es legt sich als feiner Ölfilm über die Eigelege und dringt in kleinste Ritzen und Verstecke ein – so ersticken die Schädlinge und ihre Eier zuverlässig.
| Bodenfruchtbarkeit – Was beeinflusst die Bodenfruchtbarkeit und wie kann ich sie verbessern Die Bodenfruchtbarkeit sorgt dafür, das Pflanzen schnell und gesund wachsen können. Das ist möglich, wenn ausreichend Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis vorhanden sind und keine Schadstoffe oder Schädlinge das Wachstum behindern. Ist der Boden nicht im Gleichgewicht, kannst du die Bodenfruchtbarkeit erhöhen.
Zusammenfassung Ein fruchtbarer Boden ist die Voraussetzung für gesundes Pflanzenwachstum. Eine gute Bodenstruktur ist Grundlage eines fruchtbaren Bodens. Die Erde muss feinkrümelig sein und das richtige Maß an Feuchtigkeit enthalten. Bei der Ernte von Obst und Gemüse werden mit dem Erntegut Nährstoffe von der Fläche entfernt, die durch regelmäßige Düngung ersetzt werden müssen. Ein hoher Humusgehalt und ein reges Bodenleben, tragen zur Gesunderhaltung des Bodens bei. Falsche Bodenbearbeitung, einseitige oder fehlende Düngung und wiederholter Anbau der gleichen Pflanzen auf einer Fläche, setzen die Bodenfruchtbarkeit herab. Gute Bodenstruktur Ein fruchtbarer Boden hat eine feinkrümelige Struktur, lässt sich gut mit Wasser benetzen und hält ausreichend Feuchtigkeit im Oberboden, um die Pflanzen zu versorgen. Die Bodenstruktur ist abhängig von der Bodenart. Sandige Böden sind leicht, nährstoffarm und trocken. Tonige Böden neigen zur Verdichtung und Staunässe, sind aber nährstoffreich. Der Humusanteil wirkt sich positiv auf die Krümelstruktur und die Porenverteilung aus. Durch gezielte Maßnahmen wie das Ausbringen von Sand, Ton oder Kalk kannst du die Bodenstruktur in deinem Garten verbessern und die Bodenfruchtbarkeit erhöhen. Bild: Eine gute Bodenstruktur ist Grundlage für fruchtbare Böden.
Mischkultur und Fruchtwechsel Im Gemüsegarten vermehren sich schädliche Fadenwürmer und Bodenpilze bei wiederholten Anbau der immer gleichen Gewächse auf einer Fläche zu stark. Der Anbau bestimmter Pflanzen kann in der Folge unmöglich werden. Achte darum darauf, auf deinen Gemüsebeeten nie Arten der gleichen Familie direkt nacheinander anzubauen. Halte eine Pause von 3 bis 4 Jahren ein, bevor du eine Kultur wieder auf ein Beet setzt. Fehlen geeignete Wirtspflanzen, nimmt die Zahl der Schädlinge ab. Gleichzeitig verhinderst du durch den Fruchtwechsel, dass Kulturpflanzen, die als Humuszehrer gelten (z. B. Kartoffeln), den Boden zu stark beanspruchen. Bild: Mischkultur ist spannend zu gestalten, sieht gut aus und hilft massgeblich, gesunde Erntegüter zu erzeugen.
Gründüngung Pflanzen, die den Boden bedecken, sorgen für Schatten. Dadurch schwanken die Temperaturen nicht so stark, der Boden trocknet nicht aus. Über ihre Wurzeln geben Pflanzen Sauerstoff und organische Verbindungen ab, von denen viele Mikroorganismen profitieren. Dadurch wird der Aufbau von Humus gefördert. Deshalb trägt ein dauerhafter Bewuchs auf einer Fläche zur Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit bei. Bei Lubera findest du eine grosse Auswahl an Gründüngungspflanzen, die den Boden tiefgründig lockern, mit Stickstoff anreichern oder Schädlinge vertreiben. Bild: Phacelia ist eine beliebte Gründüngung.
Düngung Obst und Gemüse enthalten Nährstoffe und Mineralien, die wir bei der Ernte aus unserem Garten entfernen. Damit die Böden nicht auslaugen, musst du in angemessenem Maße düngen. Am besten arbeitest du zu Saisonbeginn einen organischen Langzeitdünger, zum Beispiel Frutilizer® 'Natürlich' Schafwollpellets ein und düngst bei Bedarf während der Saison mit den schnell löslichen mineralischen Frutilizer®-Düngern nach. Machst du alle 2 bis 3 Jahre eine Bodenanalyse, erfährst du, ob du deine Düngung anpassen oder kalken musst. Bild: Gut gedüngt ist der halbe Erfolg, speziell bei der Kultur von Starkzehrern.
Kalken Eine Kalkung beugt der Versauerung des Bodens vor und versorgt die Pflanzen mit Kalzium. Durch das Kalken kannst du typische Kalzium-Mangelsymptome an deinen Gemüsepflanzen verhindern. Auch die Stippigkeit beim Apfel und die Blütenendfäule bei Tomaten und Zucchini sind auf einen Mangel an Kalzium zurückzuführen. Treten bei deinen Kartoffeln, an Kohl, Möhre, Salat, Tomate oder Zwiebel Drahtwürmer auf, kannst du diese mit Kalk loswerden. Drahtwürmer sind die Larven von Schnellkäfern. Sie benötigen einen sauren Boden für ihre Entwicklung. Weil der Kalk den Boden-pH-Wert erhöht, suchen sich die Käfer einen anderen Platz als Kinderstube. Beachte aber, dass auch die meisten Pflanzen einen leicht sauren pH-Wert bevorzugen. Der Boden-pH-Wert darf nicht zu hoch werden.
Angepasste Bodenbearbeitung Die Bodenbearbeitung ist wichtig zur Beikrautregulierung, um Krusten aufzubrechen und Sauerstoff in den Boden zu bringen. Wird der Boden aber zu oft und zu tief umgegraben oder gefräst und liegt dazu auch noch über mehrere Wochen brach, dann wird Dauerhumus abgebaut und die Bodenfruchtbarkeit sinkt. Bild: Bei der Bodenbearbeitung ist Mass halten wichtig, lieber also zu wenig als zu viel…
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