âNiemals geht man so ganzâ, hat Trude Herr einst gesungen. Dieses Motto treibt Horst Seehofer auf die Spitze. Zig Mal hat er schon mit seinem Rücktritt gedroht, jetzt will er es tatsächlich wahr machen. Aber eben nicht so ganz. Er will nur den Parteivorsitz der CSU abgeben, Innenminister will er bleiben. Für Alexander Marguier ist klar, warum. Seehofer möchte auf keinen Fall vor Angela Merkel aus der Bundesregierung ausscheiden. Zwischen den beiden ist ein Machtkampf entbrannt, den aber beide nur verlieren können. Am anderen Ende des politischen Spektrums wird es für eine andere mächtige Parteivorsitzende zunehmend ungemütlich. Bei der Linken wird eine Abwahl von Sahra Wagenknecht hinter den Kulissen schon vorbereitet. Das hat vor allem mit Wagenknechts Bewegung âAufstehenâ zu tun, erläutert Rainer Balcerowiak. Zwar ist die mit groÃer Euphorie gestartet, kommt aber einfach nicht vom Fleck. Eine Anfangseuphorie herrscht auch in der CDU um den Parteivorsitz-Kandidaten Friedrich Merz. Alexander Grau will nicht mitfeiern. Mit Merz an der Spitze der CDU oder gar im Kanzleramt könnte es für viele Konservative in der Union noch ein böses Erwachen geben. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |