Außerdem: Ein Hautarzt gibt Tipps für den Sommer
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Illustration: iStock / by Malte Mueller
Guten Tag,

standen Sie schon einmal auf der Brennerautobahn im Stau? Dann bitte ich Sie, kurz gedanklich die Augen zu schließen und sich das Folgende vorzustellen: Statt in Ihrem Auto sitzen Sie auf einem Fahrradsattel. Die Reifen drehen sich, gerade geht es leicht bergab. Im Gegenwind, der die Haut kühlt. Über Ihnen die Autobahnbrücke mit den stehenden Autos. Aber Sie rollen. Und wissen: Ganz am Ende der Strecke kommt die schönste Abfahrt überhaupt, sanft durch Täler, bis Sie Palmen sehen, die ersten Häuser von Bozen. Ihr Fahrrad schließen Sie irgendwo in der Innenstadt ab. Und dann gibt es Nudeln oder Pizza oder Aperol Spritz oder Rotwein oder ein riesengroßes Glas eiskaltes Wasser, Sie entscheiden, es ist ja Ihre Vorstellung.

Aber es ist auch das, was mein Kollege Marc Baumann erlebt hat. Im vergangenen Jahr hat er mit seinem Rennrad eine Alpenüberquerung gemacht. Es ist ein bisschen lustig, weil ich Marc nun seit acht Jahren kenne und als Kollegin mitbekommen habe, wie sich seine Fahrradliebe entwickelt hat. Erst radelte er von seiner Wohnung in der Maxvorstadt in die Redaktion in Berg am Laim. Sanftes Training, könnte man sagen. Dann zog er mit seiner Familie in einen Vorort am See. Und plötzlich wurde er zu einem der schnellsten Radfahrer, die ich kenne. Nicht, weil er damals unendlich sportlich war (sorry, Marc), sondern auch, weil er manchmal zeitlich gesehen ein bisschen verplant ist (noch mal sorry). Also: zu spät mit seinem Rad Richtung Bahnhof losfuhr, aber unbedingt noch die S-Bahn erwischen wollte und deswegen kleine Geschwindigkeitsrekorde aufstellte.

Dann kam Corona, der Arbeitsweg fiel weg und es kam, wie es kommen musste: Marc kaufte sich ein Rennrad. Heute sagt er: »Ich muss schauen, dass ich es schaffe, weniger über das Radfahren nachzudenken.« Dass Marc sein Rennrad liebt, ist unübersehbar. Die 40 Kilometer einfach in die Redaktion legt er gerne mal mit seinem Rennrad zurück, ins Büro stapft er dann in voller Radmontur, bevor er sich duscht und umzieht.

Aber Marc ist damit nicht alleine: Rennradfahrerinnen und -fahrer sind überall in meinem Leben, auf jedem Radweg, auf jeder Straße. Warum übt dieser Sport eine so große Faszination aus? Darüber hat Marc einen so witzigen wie klugen Text geschrieben, den ich Ihnen unbedingt ans Herz legen möchte. Er erzählt von den Qualen und Freuden seiner Alpenüberquerung, aber noch von so viel mehr: Wieso der Sport unfassbar viele Fans hat und süchtig macht (so viel sei verraten: Es hat auch damit zu tun, dass man so schnell besser wird darin). Wie viel man bei einer großen Fahrt eigentlich isst. Wie es mit Verletzungen aussieht beim Rennradfahren und warum Gesäßcreme auf einmal eine große Rolle spielt in seinem Leben:
Warum fahren auf einmal alle Rennrad?
Ist es die Liebe zum Leiden? Ein Ausweg aus der Midlife-Crisis? Oder sind teure Rennräder einfach die neuen Sportwagen? Unser Autor wagt eine Alpenüberquerung per Rad und fragt sich dabei, warum man diesem Sport so verfällt.
Zum Artikel
Nächste Woche wird Ihnen mein Kollege Johannes Waechter übrigens ein Interview empfehlen, in dem alles Wichtige zum Einstieg ins Rennradfahren erklärt wird – auch, wie man zwei Fahrräder zum Preis von einem bekommt. Ich hoffe, Sie lesen beide Texte und verstehen danach die neonfarben gekleideten Radlerinnen und Radler ein bisschen besser. Oder steigen sogar selbst aufs Rad.

Falls Sie noch nicht motiviert genug sind: Marc hat mir auch erzählt, dass manche Radlerinnen und Radler an einem Tag von München bis an den Gardasee fahren können, um drei Uhr morgens aufbrechen, abends um 9 Uhr beim Sonnenuntergang dann am See ankommen.

Ich muss jetzt los, eine Runde mit meinem alten Stadtrad drehen. Vielleicht zu einem Fahrradgeschäft.

Ihre
Dorothea Wagner

P.S. Bei unserem Gewinnspiel können Sie in dieser Woche ein Champagner-Abo gewinnen. Perfekt, um die ersten Rennrad-Erfolge zu feiern, würde ich sagen.
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Mehr Tipps von Luef und den anderen Redaktionsmitgliedern finden Sie unter
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