war es der Einfluss der Fridays-For-Future-Bewegung? Oder hatte ein blauhaariger YouTuber namens Rezo in letzter Minute mit seinem Anti-CDU-Video noch die letzten Protestwähler mobilisiert? Die Grünen sind die Gewinner dieser Europawahl. Jeder dritte Wähler unter 30 Jahren gab ihnen seine Stimme. Alexander Kissler schreibt, warum die Partei typisch deutsch ist und warum ihr Wahlkampfprogramm mit der Fokussierung auf den Klimaschutz gerade hierzulande auf fruchtbaren Boden fiel. Die Grünen verstehen es eben, das wohlige Gefühl zu vermitteln, etwas Gutes für die Welt zu tun, ohne dafür persönlich belangt zu werden. Was hätten die Regierungsparteien dem gegenübersetzen können? Falls es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Wähler kein Vertrauen mehr in die GroKo haben, dann hat es der Absturz der SPD (15,8 Prozent) und das nicht viel bessere Ergebnis für die Union (28,9 Prozent) gezeigt. In Bremen, wo am Sonntag eine neue Bürgerschaft gewählt wurde, erlitt die SPD eine Wahlschlappe, die man getrost als historisch bezeichnen kann. Zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte fiel sie hinter die CDU zurück. Ein Internet-Unternehmer, dessen Name bis dahin keiner auf dem Schirm hatte, führte die CDU zum Sieg. Alexander Marguier schreibt, warum das desaströse Ergebnis die Weichen für einen Richtungswechsel bei den Sozialdemokraten stellen könnte. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |