3 wichtige Fragen - und die Antworten des Energieexperten Dr. Frank-Michael Baumann
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| | | | | Wärmepumpen: Effizient und umweltschonend - auch für alte Gebäude? Interview mit dem Energieexperten Frank-Michael Baumann |
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| | | | | | | Ja, Wärmepumpen können in den meisten Bestandsgebäuden eingesetzt werden. |
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| | | | | | | | | Frank-Michael Baumann ist promovierter Physiker und hat über viele Jahre hinweg die EnergieAgentur.NRW geleitet. Er ist Mitglied im Bundesverband Wärmepumpe e.V. und war lange Jahre Mitglied im VDI-Fachausschuss Regenerative Energien. Für die Verbraucherzentrale hat er den "Ratgeber Wärmepumpe. Klimaschonend, effizient, unabhängig" geschrieben. |
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| | | | | Im Neubau sind elektrische Wärmepumpen heute die am häufigsten installierte Heizung. Allerdings besteht der sehr viel größere Anteil an privaten Immobilien aus Altbauten, den sogenannten Bestandsimmobilien. Kann auch hier die Wärmepumpe sinnvoll eingesetzt werden? Drei Fragen zum Thema - drei Antworten des Experten. Lieber Herr Baumann, viele Menschen interessieren sich sehr stark für das Thema Wärmepumpen, fragen sich aber, ob diese Heizungsform auch in älteren Gebäuden funktioniert? Ja, Wärmepumpen können in den meisten Bestandsgebäuden eingesetzt werden. Moderne Wärmepumpen erreichen höhere Vorlauftemperaturen als die Geräte der ersten Generation. Mit Unterstützung eines Fachberaters können Sie die notwendige Heizlast des Gebäudes ermitteln. Oft kann die Wärmepumpe das bestehende Heizsystem ersetzen oder ergänzen. Eventuell sind Heizflächen zur Absenkung der Vorlauftemperatur zu vergrößern oder auszutauschen. Je geringer Heizwärmebedarf und Vorlauftemperatur sind, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Es ist hilfreich, bisherige Verbrauchsdaten zu dokumentieren. Dazu gehört auch die Ermittlung des Warmwasserbedarfs. Je besser folgende Bedingungen für Ihr Haus erfüllt werden, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe: 1. Guter Wärmeschutz des Gebäudes - zum Beispiel durch Dämmung und moderne Fenster, damit nicht zu viel Wärme ungenutzt verloren geht. 2. Große Heizkörper - am besten haben Sie eine Fußbodenheizung oder eine Wandheizung. So reichen geringe Heizwasser-Temperaturen, um das Haus zu erwärmen. Auch wenn beides bisher nicht gegeben ist, können Sie den Sanierungszustand des Hauses anheben, beispielsweise durch eine nachträgliche Fassadendämmung, das Tauschen der Fenster oder durch das Austauschen von einzelnen Heizkörpern. Ein altes Heizsysstem durch ein neues zu ersetzen ist nicht billig: Wie hoch sind denn die Anschaffungs- und die Betriebskosten einer Wärmepumpe? Eine Luftwärmepumpe kostet etwa 8.000 bis 16.000 Euro. Eine Erdwärmepumpe inklusive der Wärmequelle liegt bei 14.000 bis 28.000 Euro. Der Preis für eine Grundwasserwärmepumpe inklusive der Brunnenanlage beträgt 15.000 bis 25.000 Euro. Für ein Einfamilienhaus sind die Anschaffungskosten also derzeit noch höher als für eine Gas- oder Ölheizung. Die zusätzlich anfallenden Installationskosten sind von dem vorhandenen Gebäude, den Heizflächen und den sonstigen Installationen, wie zum Beispiel dem Wärmeverteilsystem, abhängig und liegen im Bereich von 10.000 bis 30.000 Euro. Die Betriebskosten einer Wärmepumpe sind niedriger als bei herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen, denn Wärmepumpen nutzen kostenlose Umweltwärme aus Erdreich, Grundwasser oder Luft. Die Betriebskosten sind abhängig von der gewünschten Raumtemperatur, der Dämmung des Gebäudes, den Strompreisen und der Effizienz der Wärmepumpe. Jährliche Stromkosten fallen zum Beispiel bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in Höhe von circa 1.100 bis 3.000 Euro an. Auch die Wartungskosten sind bei reinen Wärmepumpen geringer als bei anderen Heizungen. Empfohlen wird für alle Wärmepumpen jährlich bis alle zwei Jahre eine Kontrolle der mechanischen Bauteile und die Überprüfung von Dichtheit, Druck und Temperatur. Für diese Routineaufgaben und -maßnahmen ist jährlich mit etwa 100 Euro zu rechnen, hinzu kommen Arbeits- und Fahrtstunden der Handwerker. Der Besuch des Schornsteinfegers entfällt bei reinen Wärmepumpensystemen komplett. Und der Lärm? Kann die Wärmepumpe mich und meine Nachbarn stören? Bei Grundwasser- und Erdwärmepumpen sind keine Lärmprobleme zu erwarten. Luftwärmepumpen verursachen mit ihren großen Ventilatoren Geräusche. Diese Geräusche können zum Beispiel Nachbarn stören, aber auch Sie selbst. Und zwar auch dann, wenn die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Zwar sind die Geräte in den vergangenen Jahren immer leiser geworden. Doch um Problemen vorzubeugen, sollten Sie zwei Punkte beachten: Achten Sie bei der Entscheidung für ein konkretes Modell auf den Schallausstoß. Ein Messwert dazu ist auf dem Effizienzlabel jedes Geräts angegeben. Der Durchschnitt liegt etwa bei 50 dB (Dezibel), es gibt aber auch Geräte mit 30 dB. Moderne Geräte haben zudem teils einen besonders leisen Nachtmodus. Ermitteln Sie zusammen mit dem Fachbetrieb den optimalen Aufstellort. Dabei geht es nicht nur um den Abstand zum Beispiel vom Nachbarhaus. Auch die günstige Schallabsorption zum Beispiel durch Hecken ist einzubeziehen. Und genauso die nachteilige Schallreflexion an Hauswänden. Sprechen Sie hierüber in der Planung auf jeden Fall detailliert. Nachträglich lassen sich störende Geräusche durch die Verwendung von schallabsorbierenden Materialien oder speziellen Schallschutzgehäusen für Wärmepumpen weiter reduzieren. Und natürlich gilt: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der Lüfter und anderer Komponenten, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren. Lieber Herr Baumann, vielen Dank für das Gespräch. |
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