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19. Juli 2024
Familie
Alles, was Eltern interessiert
Barbara Vorsamer
Elisa Britzelmeier
Redakteurin Panorama
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Guten Tag,
im Yoga sagte die Kursleiterin neulich, die Schwangerschaft sei der beste Zeitpunkt, um sich abzugrenzen und auch mal Nein zu sagen. Sie meinte vor allem lästige Verabredungen. Einerseits wollte ich ihr sofort recht geben. Andererseits dachte ich: Gerade in der Schwangerschaft wird einem das doch besonders schwer gemacht.

In derselben Schwangerschaftswoche war ich auch mal wieder bei der Frauenärztin. Die Arzthelferin an der Rezeption begrüßte mich mit den Worten: „So, und dann machen wir noch ein CTG.“ Sie meinte ein Kardiotokogramm, also die Aufzeichnung von Wehentätigkeit und Herztönen des Kindes – was schon während der Geburt ein nicht unbedingt nötiges Verfahren ist, in einer unauffälligen Schwangerschaft aber ziemlich sinnlos. In der entsprechenden medizinischen Leitlinie kann man sogar nachlesen, dass vor Geburt gar kein CTG geschrieben werden soll. Mit meiner Antwort, einem deutlichen „Nein“, hatte die Arzthelferin trotzdem nicht gerechnet.

Meine Erfahrung deckt sich mit dem, was eine Studie der Bertelsmann-Stiftung schon vor neun Jahren festgestellt hat: Als Schwangere wird man medizinisch überversorgt. Ohne erkennbaren Grund werden sehr viele so behandelt, als hätten sie eine Risikoschwangerschaft. In den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen sind zum Beispiel drei Ultraschalluntersuchungen – während der gesamten Schwangerschaft. Bei den meisten Frauen wird wesentlich öfter geschallt. Und ein Zuckertest ist übrigens zwar empfohlen, aber keine „Pflicht“, anders als man in Internetforen liest.

Die Überversorgung führt dazu, dass viele Schwangere sich nicht nur zusätzliche Sorgen machen, weil sie unbedingt alles richtig machen wollen. Sondern auch viel Geld für zusätzliche Tests und Blutabnahmen bezahlen, wie meine Kollegin Marie-Louise Timcke hier an ihrem eigenen Beispiel beschreibt. Um Nein zu sagen, muss man gut informiert sein. Schließlich werden einem die Untersuchungen mit der größten Selbstverständlichkeit präsentiert.

Dann argumentieren zu müssen, wie ich in Sachen CTG, ist anstrengend und entmündigend. Mal abgesehen von der fehlenden Evidenz: Ich habe auch einfach keine Lust und Zeit, 30 Minuten lang an einem Gerät angeschlossen herumzuliegen. Ich muss schließlich Newsletter wie diesen hier schreiben. Aber ich versuche, ganz im Flow der Yogalehrerin, solche Situationen nun als Übung zur Abgrenzung zu sehen.

Wie oft wurden bei Ihnen Ultraschall und CTG gemacht? Und welchen Test hätten Sie lieber bleiben lassen? Schreiben Sie mir gern.

Ein schönes Wochenende wünscht
Elisa Britzelmeier
Redakteurin Panorama
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