eigentlich sind Krisenzeiten prädestiniert für linke Politik. Doch das einzige Thema, das die Medien derzeit an der Partei, die sich Die Linke nennt, interessiert, ist der Modus ihrer Selbstzerstörung. Die Frage ist nicht mehr, ob sich die Partei spalten wird, sondern nur noch wann – und mit welchen Folgen. Im Jahr 2022 eskalierte der Lagerkampf in der Partei entlang der Frage, wie man es mit Russland halten solle, in den vergangenen Wochen wurden entscheidende Weichen gestellt. So hat Sahra Wagenknecht angekündigt, nicht mehr für die Partei zu kandidieren, und dass sie bis Jahresende entscheiden will, ob sie eine eigene Partei gründet. Für unsere Mai-Ausgabe hat sich Moritz Gathmann die Lage bei der Linken genau angesehen – und damit auch „Das Wagenknecht-Projekt“. Nicht nur bei der Linken läuft derzeit einiges unrund, auch die Grünen haben als Regierungspartei an Zauber eingebüßt. Denn mit ihrer Brechstangen-Politik bringen sie die Bevölkerung gegen sich auf – und ihre Koalitionspartner in Verruf. Kanzler Scholz und FDP-Chef Lindner müssten sich schnellstmöglich von Habeck, Baerbock & Co. trennen, wenn sie politisch nicht untergehen wollen, schreibt Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier. Ein paar Szenarien werden offenbar schon durchgespielt. Der Kreml wirft der Ukraine einen versuchten Drohnenangriff auf ebenjenen vor. Amerikanische Experten sprechen von einer Inszenierung. Wer auch immer der Urheber war: Den Moskauern wurde die Botschaft vermittelt, dass der Krieg jederzeit zu ihnen kommen kann. Cicero-Autor Thomas Urban mit den Details. Seit dem Teilverkauf der Firma Viessmann ist die Heizungsindustrie in aller Munde. Im Interview mit Lukas Koperek spricht Sanitärhandwerks-Vertreter Peter Paul Thoma über den Blick seiner Branche auf die Wärmepumpe und die Konkurrenz aus Asien. Thoma wirft der Bundesregierung vor: „Deutschland macht den zweiten Schritt vor dem ersten.“ Der weltweite Kampf für Religionsfreiheit erhält derweil in Deutschland immer weniger politische Aufmerksamkeit. Dabei sind gerade Frauen zunehmend gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt. Wo bleibt hier die „feministische Außenpolitik“? Das fragt Richard Ottinger, Referent für internationalen Religionsdialog in der Hauptabteilung Analyse und Beratung der Konrad Adenauer Stiftung, in seinem Gastbeitrag. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leiter Debatte |