heute möchten wir Sie zu einer kleinen Reise durch das deutsche Parteiensystem einladen. Das wird derzeit unter anderem von Sahra Wagenknecht kräftig aufgemischt. Die Ex-Linke trifft den Nerv der Zeit. Die Gründung einer eigenen Partei weckt bei vielen Wählern Erwartungen, die nicht zuletzt ihrer Person zu verdanken sind. Für unseren Autor Frank Lübberding stellt sich allerdings die Frage, ob das gerechtfertigt ist – und ob Sahra Wagenknecht überhaupt Politikerin ist. Gegenüber den Herausforderern der traditionellen Parteienlandschaft scheint zumindest die mediale Brandmauer allmählich zu bröckeln. Am Sonntagabend hat Caren Miosga mit AfD-Co-Chef Tino Chrupalla diskutiert. Es war eine Sendung, die von Miosga über weite Strecken angenehm sachlich geführt wurde. Doch dann kam Joe Kaeser – und hatte jede Menge pastoralen Impetus dabei. Chrupalla stellte jedenfalls klar: „Ich diene zuerst dem Land, dann meiner Partei.“ Mein Kollege Ben Krischke hat sich die Sendung angesehen. Aufmischen will auch die FDP, mit ihrem Konzept zur „Beschleunigung der Wirtschaftswende“. Das empört den Koalitionspartner SPD und erfreut die CDU. Ob die Liberalen damit allerdings wirklich den Bruch mit der Ampel riskieren wollen, ist fraglich. Denn bei Neuwahlen wären auch ihre eigenen Chancen ungewiss. Für Cicero-Autor Hugo Müller-Vogg ist das FDP-Konzept – in Anspielung auf das berühmte „Lambsdorff-Papier“ von 1982 – eher eine Art Lambsdorff ohne Zähne. Vor 300 Jahren wurde Immanuel Kant geboren. Der Philosoph hat uns aus dem Setzkasten des Denkens befreit. Das ihm zugeschriebene Attribut des „Alleszermalmers“ geht aber an der Sache vorbei. Kant war eher Bewahrer denn Zerstörer. Der Philosoph Alexander Grau über den Erfinder der Moderne. Im Juni wird in der Schweiz ein Friedensgipfel zur Ukraine stattfinden – ohne Russland. Kann so der Diplomatie wieder mehr Raum gegeben werden? Und sind beide Seiten überhaupt bereit, über eine Beendigung des Krieges zu verhandeln? Botschafter a.D. Rüdiger Lüdeking über die Gretchenfrage des Ukrainekrieges. Noch ein Blick zu unserem südlichen Nachbarn: Seit der Verhaftung des ehemaligen Verfassungsschützers Egisto Ott am Karfreitag dieses Jahres erschüttert der (Spionage-)Skandal Österreichs Politik, Teile des Staatsapparates und das Ansehen des Landes im Ausland. Paul Schliefsteiner, Direktor des Austrian Center for Intelligence, Propaganda and Security Studies (ACIPSS), über Österreichs verschlafene Spionageabwehr. Ihr Ingo Way, Chef vom Dienst Cicero Online |