Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) wirft der Bundesregierung vor, ein faktisches Waffenembargo über Israel zu verhängen. Der Bundeskanzler widerspricht im Bundestag unmittelbar und vehement und verspricht baldige Lieferungen. Wenn Scholz das vollmundig ankündigt, dann muss er jetzt – im wahrsten Sinne des Wortes – auch liefern. Und es wäre gut, findet mein Kollege Ingo Way, einen konkreten Zeitrahmen für Scholz‘ „Demnächst“ zu erfahren, denn das nach wie vor unter Dauerbeschuss stehende Israel hat nicht ewig Zeit. In der vergangenen Woche hat der Iran Israel mit rund 200 Raketen angegriffen. Im Interview mit Gerhard Junior spricht der Nahost-Experte Philipp Dienstbier über einen möglichen Gegenschlag der Israelis und die Eskalationsgefahr in der Region. Dienstbier sagt: „Ich gehe davon aus, dass dieser angekündigte Gegenschlag zeitnah ausgeführt wird.“ Auf „Welt TV“ traten gestern Abend die beiden Oppositionspolitikerinnen Sahra Wagenknecht (BSW) und Alice Weidel (AfD) zum Duell an. Das anfangs fast freundschaftliche Gespräch gewann am Ende an Schärfe, war aber, wie Stefan Laurin urteilt, in weiten Teilen kein harter Schlagabtausch, zeigte die Nähe der beiden Parteien und ihre Unterschiede vor allem in der Migrationspolitik. John Bolton war außenpolitischer Berater des früheren und womögliche künftigen US-Präsidenten Donald Trump. Seit längerem ist er ein dezidierter Kritiker. Im Interview mit unserem Autor Stefan Brändle spricht er über die Siegchancen Trumps, über die Folgen einer möglichen Wiederwahl des Republikaners für die Ukraine und für den Nahostkonflikt – und über das angespannte Verhältnis zwischen China und Amerika. Der Bund der Steuerzahler hat sein neues Schwarzbuch vorgestellt. Darin werden nicht nur teils kuriose Fälle von Steuergeldverschwendung aufgelistet – die ausufernde Bürokratie führe auch zur Abwanderung von Unternehmen, berichtet unser Hospitant Gerhard Junior. Die Pläne in der Europäischen Kommission für einen großen Ausbau der EU-Haushaltes sieht Cicero-Autor Thomas Mayer, Direktor des Flossbach von Storch Research Institute, mit großer Skepsis. Schon jetzt herrscht in Brüssel Geldverschwendung. Eine starke EU als globaler parnter der USA braucht umfangreiche strukturelle Reformen sowohl in den Nationalstaaten als auch in den EU-Institutionen. Ohne eine Steigerung der Effizienz der Staatshaushalte auf nationaler und europäischer Ebene wird dies nicht gelingen. Die Journalistin und Historikerin Anne Applebaum, die am 20. Oktober den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen bekommt, ist eine brillante Analytikerin Osteuropas. Unser Autor Thomas Urban kennt Applebaum seit 35 Jahren. Und nicht zuletzt: Heute wurde der Literaturnobelpreis vergeben. Die Priesträgerin han Kang aus Südkorea dürfte selbst den meisten Roman-Lesern hierzulande unbekannt sein. Die Stockholmer Entscheidung sei zwar, schreibt Cicero-Literaturkritiker Björn Hayer, auf den ersten Blick unvorhersehbar, aber auf den zweiten nur allzu passend. Ihr Ferdinand Knauß, Redakteur |