Nachrichten, Geschichten, Unterhaltendes, von der SZ-Redaktion für Sie zusammengestellt
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4. November 2023
SZ am Wochenende
Die wichtigsten Nachrichten, die besten Geschichten
Christian Mayer
Christian Mayer
Leiter des Ressorts Wochenende
Guten Tag,
meine preußische Großmutter, Jahrgang 1920, verwendete gerne einige Redensarten, die mir immer noch im Ohr klingen, wie ein Gruß aus der Vergangenheit. Wenn es bei Familienfeiern etwas turbulent wurde, dann mahnte sie mit halbernster Miene „Contenance“ an, trug jemand in ihrem Umfeld ein neues, womöglich teures Kleidungsstück, rief sie gut gelaunt: „Nobel geht die Welt zugrunde.“ Und nahm einer der Jüngeren den Mund etwas zu voll, spottete meine Großmutter in der ihr eigenen Art: „Die Hälfte, Herr Baron, die Hälfte.“ Ob mit dem Baron nun der gute alte Münchhausen gemeint war? Jedenfalls war er in meiner kindlichen Fantasie eine elegante, märchenhafte Figur.

An die Redensarten meiner Großmutter musste ich bei der Lektüre eines Interviews in der SZ an diesem Wochenende denken. Die Kollegen Mareen Linnartz und Roman Deininger haben mit dem früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gesprochen. Der aus einem alten Adelsgeschlecht stammende Guttenberg, der einige Zeit als beliebtester Politiker Deutschlands gefeiert wurde, musste 2011 wegen einer Plagiatsaffäre zurücktreten, er hatte Teile seiner Doktorarbeit abgeschrieben.

Im SZ-Interview erzählt Guttenberg mit bemerkenswerter Offenheit von seiner Zeit im Kabinett von Angela Merkel – und über die „körperliche und geistige Erschöpfung“, die er nach seinem Rücktritt spürte. Im Amt, sagt Guttenberg, habe er seine „innere Freiheit“ verloren: „Die Gefahr liegt in dem völlig abartigen Rhythmus, dem man als Spitzenpolitiker unterworfen ist. Der lässt einem kaum Zeit, um zu reflektieren. Sie kommen einfach nicht dazu, sich mal eine halbe Stunde zu nehmen und sich um Ihre innere Freiheit zu kümmern.“ Letztlich führe diese Art von Hochleistungspolitik, der Wunsch, jeden Tag bis zur Erschöpfung zu arbeiten und zu funktionieren, unweigerlich in die Einsamkeit. Was mir an diesem Interview gut gefällt, ist der Ton – offenbar hat Guttenberg, der nun als Unternehmer, Autor und Podcaster arbeitet, seinen Humor nicht verloren.

Wenn Sie die humorvolle Betrachtung der Wirklichkeit schätzen, dann sollten Sie auch die Geschichte „In Zeiten der Abhärtung“  (SZ Plus) von Friederike Zoe Grasshoff lesen. Sie erzählt vom ersten Kita-Winter ihrer Tochter, den ständigen Erkältungskrankheiten, der Zermürbung und der Dauererschöpfung – also von dem, was viele Eltern gut kennen. Wenn man es dann überstanden hat, kann man darüber schmunzeln.

Und noch eine Sache, die ich wichtig finde: Johanna Adorján hat in Berlin Margot Friedländer, Jahrgang 1921, getroffen und fürs Feuilleton porträtiert (SZ Plus), aus Anlass eines ZDF-Films, der am 9. November ausgestrahlt wird. Friedländer hat als junge Jüdin das KZ Theresienstadt überlebt, als Einzige in ihrer Familie, sie hat später ihre Erfahrungen mit anderen geteilt und einen Bestseller geschrieben. Heute verfolgt sie mit Sorge, wie der Antisemitismus, aber auch die Gleichgültigkeit wieder zunehmen. Dagegen will sie weiter kämpfen; noch immer erzählt sie ihre Geschichte an Berliner Schulen. Margot Friedländer ist eine Stimme, die Mut macht.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Christian Mayer
Leiter des Ressorts Wochenende
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