Liebe Frau Do, zwei politische Ereignisse haben das Wochenende bestimmt: der Ausgang der US-Wahl und die „Querdenken“-Demo in Leipzig. Die Bilder von beiden bewegen mich, und sie haben aus meiner Sicht auch mittelbar miteinander zu tun. Wie sich dem Populismus trotzen lässt, muss sich in den USA wie in Deutschland noch zeigen. Aber Joe Biden und Kamala Harris lassen einen Weg erahnen – es gilt, in der Politik mehr zu erklären und vor allem mehr zu begeistern, schreibe ich in meinem Leitartikel. So weit ist die Politik mit Blick auf die aus dem Ruder gelaufene „Querdenken“-Demonstration in Leipzig noch nicht, noch geht es um eine Rückschau. Die Union kritisiert die Erlaubnis des Dresdner Oberverwaltungsgerichts. „Es ist unverantwortlich, eine solche Versammlung mit mehr als 16.000 Menschen in Zeiten einer Pandemie in der Leipziger Innenstadt zuzulassen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei, unserer Redaktion. Die Debatte finden Sie hier. Aber lassen Sie uns nochmal auf Amerika sehen. Unser Washington-Korrespondent Frank Herrmann hat das Sieger-Duo Joe Biden und Kamala Harris porträtiert. Außerdem hat er sich bei den Freuden-Demos in Washington umgeschaut und eine Reportage darüber geschrieben: „Wie ein Befreiungsschlag.“ Deutschland hofft, dass die Abwahl Trumps auch einen Befreiungsschlag für die transatlantischen Beziehungen bringt. Das Klima dürfte sich schlagartig verbessern, aber wie es um die wichtigsten Streitpunkte steht, arbeiten Gregor Mayntz und Julia Rathcke in ihrer Analyse heraus. Mit Heiko Maas stellt die SPD den Außenminister – mit deren Parteivorsitzendem hat Gregor Mayntz über die Wahl gesprochen. Norbert Walter-Borjans (NoWaBo) erwartet Joe Biden bald in Deutschland und hat auch einen Rat für Donald Trump. „Er sollte begreifen, dass man sich mit Würde verabschiedet, und erkennen, dass man auch nach dem Amt eine Verantwortung für sein Land hat.“ Ich verabschiede mich für heute hoffentlich ausreichend würdevoll von Ihnen. Wie Ihnen der Tag gelingt, liegt allerdings allein in Ihrer Verantwortung. Einen wunderbaren, fröhlichen Start in die Woche wünsche ich Ihnen. Herzlich Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |