, 250 Mitarbeiter arbeiten im Hightech Innovation Center von Würth Elektronik in München-Freiham. Ab 2027 sollen es bereits 500 sein. Frage an den Personalchef Arnt Stumpf: Wie gravierend ist für Sie der Fachkräftemangel auf einer Skala von 1 bis 10? Bestimmte Profile seien extrem schwer zu besetzen (»10«), etwa im Bereich Optoelektronik, erzählt er im Gespräch in einer der Cafeterias, viel warmes Holz und moderner Sichtbeton. Die Konkurrenz in der bayerischen Landeshauptstadt ist groß: Osram, Siemens, BMW, Infineon, auch Google, Microsoft – die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Dass Würth Elektronik weiterhin seine offenen Stellen besetzen könne, liege am höheren Aufwand, den man nun eben leisten müsse. Nicht nur Active Sourcing. Sondern auch Offenheit für neue Themen wie die 4-Tage-Woche, die die eiSos gerade für Interessierte plant. Homeoffice, Jobticket, Jobrad, Fitness, Worklife-Balance, individuelle Aus- und Weiterbildung - das gibt es ja alles schon. Was, wenn sich der Fachkräftemangel – u.a. demographisch - noch weiter zuspitzt? Vor ein paar Jahren hat Würth Elektronik etliche spanische Kräfte aus dem Ausland nach Deutschland locken können. Als die nach ein paar Jahren das Heimweh plagte, gründete Würth eben die erste von zwei Niederlassungen in Spanien. Ob das auch kleineren Unternehmen möglich gewesen wäre oder künftig möglich sein wird, ist zu bezweifeln. Großunternehmen prüfen regelmäßig die Standortfaktoren. Laut einer neuen Befragung der Managementberatung Horváth unter 400 Topmanagern europäischer Großunternehmen (mit mehr als 1000 Mitarbeitern und einer Milliarde Euro oder mehr Jahresumsatz) geht es bei der Verlagerung ins Ausland längst nicht mehr um günstige Arbeitskosten. Diese seien nur eine Seite der Medaille. Die andere: »Langfristig verfügbares Personal«. Das werde zum entscheidenden Standortfaktor, sagt Heiko Fink, Studienleiter und Partner bei der Managementberatung Horváth. Die Personalkosten sollen dieses Jahr europaweit um durchschnittlich 7,5 Prozent steigen, so die Prognose der Unternehmen. Besonders hoch mit 11- bis 16-prozentigen Steigerungsraten in den Tech-Branchen Automotive, Energie, Telekommunikation sowie Öl und Chemie. Ihre Corinne Schindlbeck Redakteurin (Ltd.) |