3. Neuer Weg zum „grünen Wasserstoff“ Sogenannter grüner Wasserstoff gilt als idealer klimaschonender Energieträger der Zukunft. Er entsteht bislang durch die Elektrolyse von Wasser mithilfe von Strom aus regenerativen Quellen. Jacob Schneidewind, Forscher am Rostocker Leibniz-Institut für Katalyse, hat nun entdeckt, wie sich Wasserstoff ohne Umweg über Strom direkt aus Wasser gewinnen lässt. Vor zwölf Jahren berichtete ein Team vom Weizmann-Institut, Israel, im Magazin "Science" von einer chemischen Reaktion, bei der ein neuartiger Katalysator aus Ruthenium mithilfe von Licht Wasser spaltete. Schneidewind baute das Experiment mit unterschiedlichen Lichtquellen nach, um die molekularen Prozesse zu verstehen. Das Ergebnis: Die beiden Rutheniumatome im Zentrum des Katalysators muss nur zwei Photonen aufnehmen, um die gewünschte Reaktion in Gang zu setzen. Dafür eignet sich eine relativ große Bandbreite des Lichtspektrums. Technisch bedeutet das: „Man könnte zum Beispiel durchsichtige Plastikschläuche mit einer Suspension oder Lösung aus Wasser und Katalysator füllen und großflächig der Sonne aussetzen“, so Schneidewind. Dieser Ansatz wäre drei- bis viermal kostengünstiger als die Kombination von Solarzellen und die anschließende Elektrolyse. | Helmut Broeg, Wissen & Gesundheit |
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