Gartenbrief vom 05.05.2017 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.
Vergissmeinnicht und Tipps nach dem Frost
Sehr geehrter Herr Do,
Sie können es sich wirklich nicht vorstellen, wie wir uns auf Ihre Rückmeldungen zu unserem Gartenbrief freuen, sei es Lob oder Kritik. Na ja, wir geben es gerne zu, das Lob freut uns noch mehr als die Kritik;-) Nach dem letzten Gartenbrief haben wir eine lobende Kritik bekommen, unser Brief würde jedes Mal gerne gelesen, man vermisse jedoch die BLUMEN. Nun möchten wir uns ab sofort verbessern, denn Blumen hat Lubera auch reichlich: 2000 Stauden, Blütengehölze, eine wunderschöne Rosen- und Clematiskollektion… Also eröffnen wir heute den Blumenreigen mit dem Vergissmeinnicht.
Und ansonsten geht es – nach den verheerenden Frösten der letzten Wochen – um mehr Ertrag!
Herzliche Grüsse
Markus Kobelt
Themenübersicht: |
Deal |Beeren, jetzt auch stämmig!  | Die Stämmchen haben ein paar ganz offensichtliche Vorteile gegenüber den Beeren-Sträuchern:
- Ernten ohne Bücken
- Besseres Abtrocknen, weniger Pilzkrankheiten
- Super Zierwert
Und darunter haben all unsere Fruchtfreundinnen und Erdbeeren jede Menge Platz, um sich auszutoben.
Was gibt es schöneres, als so ein beerenstarkes, vollbehangenes Stämmchen - und erst noch mit farbigen Früchtchen und dann noch zwei davon, ein
Johannisbeerstämmchen Ribest® Violette® und ein Vierbeeren®-Stämmchen Black Saphir®.
Im Herbst färben die Blätter bei der Vierbeere Black Saphir ein buntes Schauspiel über die Rabatte. Im Frühling wehen die zarten, grünen Blütentrauben der Johannisbeeren in der Luft und die gelb gefärbten Vierbeerstämmchen strahlen wie die warme Frühlingssonne.
|
|
|
Birnbäumchen Pirini® Myway®: Mai-Spezialität für Plo  | In regelmässigen Abständen empfiehlt Markus dem österreichischen Fernsehgärtner Karl Ploberger eine aktuelle Pflanze aus unserem Sortiment, in diesem Monat das erste Birnensäulenbäumchen My Way. Die Empfehlung wird dann auch auf Karl Plobergers Seite www.biogaertner.at veröffentlicht. Nach welchen Kriterien werden die Sorten für Plo ausgesucht. Oh, das ist ganz einfach: Pflanzen für Intelligente Faule sind da gefragt. Einfach, ertragreich und doch gut. Und hier ist nun eine neue Pflanze von dieser ganz speziellen Art, von den Pflanzen fürs Schlaraffenland! Lieber Karl,
kann es sein, dass ich jetzt wirklich einen Monat vergessen habe? Ich wollte Dir ja jeden Monat eine Pflanze vorstellen und empfehlen, die in Deinen naturnahmen Garten passt, die auch für Deine Leser und Webseitenbesucher interessant sein könnte. Und nun das: Der April ging einfach verloren. Aber vielleicht macht das ja auch Sinn: Vergessen wir den April! Zuerst haben wir wie Kaninchen vor der Schlange auf das schlechte Winterwetter und den Frost gewartet. Und die hatten dann auch noch die Frechheit, wirklich zu kommen. Jedenfalls hatte ich 20 Jahre lang nie mit solchen Frostproblemen zu kämpfen wie dieses Jahr. Und nun, zum Ende des vermaledeiten Aprils, sieht es so aus, als würde der Winter einfach weitergehen. Jedenfalls werde ich dir jetzt sicher keine Erdbeeren empfehlen, weil wir die in den nächsten Tagen allenfalls wieder aus dem Schnee richten müssen. Kommen wir zur Pflanze des Monats Mai! Ich weiss, Dich interessieren die Säulenbäume, ich habe sie auch schon in Deinem Garten gesehen. Warum ist klar: Weil sie wenig Platz brauchen, wenig Schnittaufwand und weil sie auch ornamental im Garten gut einzusetzen sind, als Einzelstück, als Hecke, oder wie auch immer. Richtige Säulenbäume gibt es aber bis jetzt eigentlich nur beim Apfel - alles was beim Steinobst als Säulenbaum verkauft wird, ist damit nicht vergleichbar: Die Steinobst- "Säulenbäume" machen mehr als genug Seitentriebe und haben eher einen Pappelwuchs als einen Säulenwuchs. Wie funktioniert aber eigentlich der Säulenwuchs, den wir bei den Säulenäpfeln so schätzen? Eigentlich beruht er auf der Kombination von kurzen Abständen zwischen den Knospen (= kompakter, gedrungener Wuchs) und einer starken Apikaldominanz, einer Spitzenförderung, die die Bildung von Seitentrieben ganz oder teilweise unterdrückt. Bei solchen Sorten sind die Wachstumshormone einfach in den Spitzenknospen konzentriert, und so bleibt halt für die armen Seitenknospen fast nichts mehr übrig; sie haben sich gefälligst aufs Fruchten (und eben nicht aufs Wachsen) zu konzentrieren. Genau diese Kombination haben wir nun glücklicherweise auch bei einer Birne gefunden, bei Pirini My Way. Diese Sorte habe ich (fast) zufällig in England, in Kent entdeckt: Ich arbeitete auf den Himbeerzüchtungsfeldern in East Malling und ass mich durch die Himbeeren, als mir auf der anderen Seite der Wiese einige auffällig kompakte und ziemlich vernachlässigte Birnen auffielen. Ja Birnen können eine willkommene Abwechslung und Erholung darstellen, wenn man den ganzen Tag Himbeeren essen muss! Und weil Züchter Zufall bei uns fest angestellt ist, wurden daraus die buschig kompakten Sorten Pironi Little Sweety und Pironi Joy of Kent - und eben die säulenwüchsige Kolumnarsorte Pirini My Way. Alle diese Neuheiten stammen ursprünglich von einer alten Sorte des 19. Jahrhunderts, von der 'Nain vert - Poire à bois monstrueux' ab, die einen superkompakten, aber buschigen Wuchs aufweist. Auffällig dabei: Die verdickten Äste mit den ganz kurzen Internodien, die im Vergleich zu normalen Birnenneutreiben wirklich etwas dick-monströs daherkommen. Frank Alston und andere haben dann mit dieser Sorte weitergezüchtet, erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts, wobei sie vor allem normalwachsende Qualitätsbirnensorten wie Conference, Comice und Packhams eingezüchtet haben. Gerade die Sorte Conference, die eine Grossmutter von My Way ist, hat ja auch eine ausgeprägte Apikaldomninanz, zumindest im Vergleich zum Apfel. Sie wächst jedenfalls viel stärker gen Himmel als Apfelbäume. Und ganz offenbar hat sich nun bei der Sorte My Way genau diese Eigenschaft zur kompakten Wuchsform der Triebe hinzugesellt und führt so zu einem natürlichen Säulenwuchs. Die Textur der Früchte von My Way ist fein, mit einer leichten Körnigkeit, also nicht ganz schmelzend. Dafür ist der süsse Birnengeschmack gepaart mit einer fruchtigen Säure, die einer Birne mindestens für unsere heutige Geschmacksorientierung gut ansteht. Die Birne wirkt so einfach spritziger, als wenn sie nur einfach süss und saftig ist. Wir veredeln die Pirini My Way übrigens auf Birnensämling. Weil wir anfangs nicht so ganz sicher waren, haben wir vor 2 Jahren einen Versuch gepflanzt, in dem wir My Way-Bäume auf Quitte und Birnensämling vergleichen. Letztlich kann man schon jetzt, zu Beginn des dritten Jahres konstatieren, dass die Bäume auf Quitte einfach zu wenig wachsen. Jetzt, zum Start des 3. Jahres, sind sie nur ca. 50 cm hoch, während die Bäume auf Birnensämling knapp einen Meter messen. Bei der Fruchtbarkeit sehen wir keinen Unterschied. Sowohl die Bäume auf Quitte als auch diejenigen auf Birnensämling blühen im Frühjahr des 3. Standjahres im Garten ziemlich stark, vor allem an den leichten Fruchtspiessen am älteren unteren Holz. Und sie hätten uns dieses Jahr eine schön erste Ernte beschert, wenn ... ja wenn nicht der April gewesen wäre. Jetzt können wir nur nochmals auf die Grossmutter von My Way, auf die Sorte Conference hoffen: Diese hat nämlich die Fähigkeit, immer mal wieder, aber auch besonders in Frostausfalljahren auch ohne Befruchtung Früchte, sogenannte parthenokarpe Früchte ohne Samen, auszubilden. Vielleicht hat ja der Züchter Zufall nochmals seine Hände im Spiel gehabt. Markus
|
Vergissmeinnicht  | Eines Tages schuf Gott die Blumen und seine Engel bemalten sie nach Lust, Laune und eigenem Geschmack mit kunterbunten Farben.
Ein Pflänzchen war so klein, so bescheiden und schüchtern, dass es immer wieder von den anderen nach hinten gedrängt wurde, immer wieder, bis den Engeln die Farben ausgingen. Das Pflänzchen weinte bitter: „Vergiss mein nicht“, bat es seufzend.
Gott hörte, lächelte erlösend und half. Er tauchte seinen Zeigenfinger in den Himmel und seinen Kleinfinger in die Sonne: Das Vergissmeinnicht, ja, so sollte es jetzt heissen, bekam die blauen Blüten wie die Farbe des Himmels und einen strahlendgelben Kelch wie das Sonnenlicht.
Im Frühling hat der Wind meinen Garten mit Vergissmeinnicht bemalt. Ganz überraschend bekamen meine Rosen eine wunderschöne ultramarine Unterbepflanzung. Auf die Idee wäre ich alleine nie gekommen! Ich habe aus dem Urlaub glatte schöne Steine mitgebracht, und damit mein Rosenbeet dekoriert, aber jetzt wachsen aus den hellen glatten Steinen hin und her die zarten blauen Blümchen empor und oben werden demnächst noch die Rosen blühen, uff!
Ein Büschlein hat sich ganz willig direkt vor die Gartentür gepflanzt, sodass die Tür bei uns jetzt geschlossen bleibt und zwar bis August, denn bekanntermassen blühen Vergissmeinnicht sehr lange. Auf Ukrainisch heisst die Blume «люби-мене-не-покинь»: "Liebe-mich-verlass-mich-nicht", ja, es wird jetzt tatsächlich schwer, sie im Garten verlassen zu können. Und lieben tue ich sie auch. Und die Katze auch!
Wenn wir schon bei den Namen sind, da haben die Ukrainer wirklich alle übertroffen, sogar die Chinesen, die die Blume ähnlich wie die Deutschen, die Franzosen (ne m’oubliez pas), die Engländer (forget-me-not) etc. Wùwàngwǒ, Nicht-Vergessen-Kraut nennen. Die wissenschaftliche Bezeichnung der Pflanze ist Myosotis. Das Wort ist griechischen Ursprungs und bedeutet "Mäuseohr", was angeblich auf die spezielle Blattform zurückzuführen ist. Das Vergissmeinnicht kennt man im Volksmund noch als "Männertreu", "Froschäuglein", "Katzenauge". Die althochdeutsche Bezeichnung dieser Blume ist "Fridiles Auga" (Auge des bzw. der Geliebten).
Und wenn wir jetzt bei den Geliebten angekommen sind, muss ich den Deutschen unbedingt erzählen, was die Slawen alles so über sie wissen … ich versuche es so wortwörtlich wie möglich zu übersetzen:
"Das Vergissmeinnicht gilt in vielen Gegenden Deutschlands als Zauberblume, mit Hilfe derer man den Namen des zukünftigen Bräutigams erfährt. Dafür ist es verboten, extra nach dem Vergissmeinnicht zu suchen, die Zauberei wirkt nur dann, wenn man die Blume zufällig findet. So eine Blume legt man an den nackten Körper unter die Achsel und ohne ein einziges Wort zu verlieren, geht man verstummt nach Hause. Unterwegs trifft man einen Mann oder eine Frau und fragt nach den Namen - so wie der getroffene Mensch heisst, so wird auch ihr Zukünftiger heissen." (Quelle: https://www.mirpoz.ru/ru/about/logo/notonlyflower.php)
Ja, schade, meine Vergissmeinnichts sind dafür nicht geeignet, sie habe ich bereits Anfang April entdeckt, der Zauber ist futsch. Aber einen gesunden Tee werde ich mir daraus auf jeden Fall bereiten. Die Pflanze enthält jede Menge Kalium, einen für den menschlichen Körper in vieler Hinsicht wichtigen Mineralstoff, unter anderem zur Verwertung von Kohlenhydraten und für die Bildung von Eiweiss. Mal sehen, vielleicht verbringt die Pflanze ein kleines gesundheitsförderndes Wunder.
Lesya Kochubey
|  |
Tipps nach dem Frost: Pflanzen sind härter, als man denkt  | Nach den Frösten der letzten Wochen liegen die Gärtnernerven blank. Gestern kam ein Kunde bei uns vorbei, er hatte seinen Kakibaum ausgegraben und zurückgebracht, weil alle Triebe tot seien und wir doch versprochen hätten, die Kakis seien bei uns frosthart.
Die Angaben zur Frosthärte beziehen sich aber in der Regel auf die Winterkälte-Resistenz, auf die Härte der Pflanze in der Winterruhe. Gegen die Frühlingsfröste ist in Jahren wie diesen in der Regel kein resistentes Kraut gewachsen. Die Pflanzen, die sich zu früh vorgewagt haben, bekommen eins auf den Deckel.
Aber sie sind, in 99% der Fälle, nicht tot! Auch frisch gepflanzte Kiwi, Minikiwi, Reben, Kaki, Feigen, Glyzinien und was da alles noch von den letzten Frühlingsfrösten getroffen wurde, wird in einigen Wochen, ja meist schon in einigen Tagen aus den Reserven wieder austreiben. Die frischen weichen neuen Triebe, die noch keinen Holzkörper ausgebildet haben, waren dem nächtlichen Kälteüberfall schutzlos ausgesetzt (die Kälte sprengte sozusagen ihre Zellen), aber die alten Treibe, die werden problemlos ein zweites Mal austreiben!
Schauen Sie einfach genau hin, neben den toten Austrieben, dem braunen und schwarzen Laub, am Stamm, neben einer alten Knospe, beginnen neue grüne Knösplein zu spriessen, die schon einige Tage nach dem Unglück zeigen, dass die Pflanze überlebt.
Pflanzen halten viel mehr aus, als man denkt. Und meist sind sie auch ein wenig geduldiger und härter im Nehmen als ihre Besitzer;-)
Markus Kobelt
|
Nur zwei Blüten an einem Apfelbaum? Markus hilft!  | Guten Morgen Herr Kobelt,
im letzten Jahr haben wir den Sparkling bei Ihnen gekauft, er hat auch für einen so jungen Baum gut getragen, die Äpfel haben einen guten Geschmack. Nur in diesem Jahr zeigen sich gerade einmal 2 Blüten. Alle anderen Apfelbäume sind voller Blüten. Was ist da passiert? Neue Blätter in neuen Trieben sind auch schon da. Ist das normal, dass so eine neue Züchtung nur evtl. alle 2 Jahre Früchte trägt? Für Ihre Hilfe schon jetzt vielen Dank.
Und hier meine Antwort:
Jetzt versetzen Sie sich mal in die Lage des Jungbaums. Er musste gleichzeitig bei Ihnen anwachsen, Triebe bilden, dann auch Blüten, schliesslich die Früchte ernähren. Das hat er ganz offensichtlich sehr gut gemacht, aber da blieb einfach keine Kraft mehr, neue Blüten für das folgende Jahr zu bilden. Der Baum hat auch eine klare Prioritätenordnung, die aufs Überleben ausgerichtet ist: Er wird immer zuerst versuchen, die aktuellen Früchte und damit die Samen zur Reife zu bringen, bevor er an die Zukunft denkt;-)
Was heisst das jetzt für Ihren Sparkling: 1. Natürlich wäre es besser gewesen, den Ertrag auf 1-3 Früchte im Pflanzjahr zu reduzieren. Einen richtigen Ertrag kann man dann im 2. Jahr erwarten. Aber das ist Schnee von gestern, und nicht mehr zu ändern.
2. Jetzt lassen Sie den Baum dieses Jahr gut wachsen, binden Sie neue lang werdende Äste in die Waagrechte (ab Juni/Juli). Der Baum wird im Juni bis September dieses Jahr mehr als genug Blütenknospen fürs folgende Jahr differenzieren, jetzt hat er ja Zeit, an die Zukunft zu denken.
3. Im Frühling 2018 lassen sie ihn blühen und fruchten und sorgen mit etwas zusätzlichem Dünger dafür, dass er seinen Aufgaben nachkommen kann (2 Düngergaben, eine Ende März, eine im Mai).
4. Nach dem Junifruchtfall, wenn der Baum selber die seiner Ansicht nach überzähligen Früchte fallen gelassen hat, lassen Sie pro Blütenbüschel nur je eine Frucht stehen, alle andere werden weggeknipst oder weggeschnitten.
5. So schaffen Sie die Voraussetzung, dass der Sparkling auch im folgenden Jahr trägt … und nicht in der Alternanz bleibt, also nur jedes 2. Jahr trägt.
Noch etwas: Mit einem übervollen Ertrag im ersten Jahr bringen Sie jeden Apfelbaum in die Alternanz, aber natürlich gibt es unterschiedliche Anfälligkeiten dafür. So sind z.B. frühe Sorten tendenziell mehr zur Alternanz neigend, und alte Sortern mehr als moderne. Von den späten Sorten in unserem Sortiment ist aber - da haben Sie Recht - Sparkling einer der anfälligsten, vielleicht auch noch New Year. Alles kann man eben beim Züchten nicht erreichen;-) Aber auch diese Sorten können problemlos dazu gebracht werden, dass sie jedes Jahr tragen, wenn man den Fruchtbehang nach dem Junifruchtfall wie beschrieben etwas reguliert.
Markus Kobelt
|
Obstbäume: Nach dem Frost ist vor der Ernte  | Das meine ich jetzt nicht sarkastisch. Aber es stimmt: Nach dem Frost ist vor der Ernte. Auch wenn bei vielen Bäumen nach diesen Frösten die Ernte ausfallen oder kleiner werden wird, irgendwann wird eine neue Ernte kommen. Und es macht durchaus Sinn, sich jetzt schon darüber Gedanken zu machen: Was bedeuten der Frost und der Fruchtausfall für die Pflanzen und was bedeuten sie für uns Gärtner? 1. Die Pflanze hat nun Kraft. Die Kälte hat ihr nur äusserlich, an ihren frischen Trieben und Geschlechtsorganen geschadet, der Rest ist intakt und handlungsfähig. Ja da ist sogar mehr Kraft als in Vollertragsjahren. Der Baum muss ja keine oder weniger Früchte ernähren. Entsprechend wird er triebmässig mehr wachsen als in Normaljahren. 2. Da es bei den meisten Obstarten eine Konkurrenz zwischen Trieb- und Fruchtwachstum gibt, sollten wir das jetzt bevorstehende Triebwachstum nicht noch mehr unterstützen. Entsprechend fallen ab jetzt die Dünger- ,Kompost - oder Mistgaben aus! Damit würden wir nur noch mehr Triebwachstum verursachen und allenfalls die Blütenbildung fürs nächste Jahr, für 2018 gefährden. 3. Entsprechendes gilt auch für Schnitt, Winterschnitt und Sommerschnitt: auch die sollten dieses Jahr ausfallen, um die Pflanze nicht noch verrückter zu machen, um sie nicht noch mehr in ein wahnsinniges Wachstum zu treiben. 4. Pflanzen denken langfristig. Die Blüten für die nächstjährige Blüte und Ernte werden zwischen Juni und September in den Trieben und Knospen differenziert. Dazu können wir nicht allzu viel tun, aber vielleicht haben wir doch Zeit, im Sommer den einen oder anderen steilen Treib in die Waagrechte zu binden. Das schränkt das vegetative Wachstum ein und fördert die Blütenbildung. 5. Und jetzt begeben wir uns ins nächste Jahr, ins Jahr der Fruchthoffnung 2018: Fast sicher wird Ihr frostgeschädigter Baum 2018 wahnsinnig viele Blüten tragen. Er hatte ja mehr als genug Zeit und Energie, sie zu entwickeln. Und er war weniger untätig, als Sie meinten;-) Geniessen Sie die Blüte, die Aussicht auf eine reiche Ernte! 6. Wenn es klar wird, dass eine gigantische Blüte bevorsteht (dicke Knospen, erstes Farbezeigen der Blüten), können auch die rausgeschobenen Schnittprojekte umgesetzt werden. Ja, erst dann. Denn nur wenn der Baum stark blüht, wird er die Schnitteingriffe ohne Murren überstehen und nicht wieder mit einem überstarken Wachstum reagieren. Also jetzt ist Schneiden endlich erlaubt! 7. Den richtigen Ertrag sieht man nicht in der Blüte, sondern erst ab dem Junifruchtfall, wenn die meisten Obstarten ihre überflüssigen Früchte abgeworfen haben. Danach ist dann eine weitere gärtnerische Kür angesagt: In solchen Ertragsjahren, die auf ein Frostjahr folgen, muss unbedingt ausgedünnt werden. Die einfachste und beste Regel ist es, beim Kernobst an jedem Blütenbüschel nur eine Frucht pro Büschel stehenzulassen; beim Steinobst und insbesondere bei Kirschen soll jedes zweite Fruchtbüschel gänzlich weggeschnitten werden. 8. Ach ja, und dann ist Ernten angesagt. Der Obstbaum wird Ihr langes Warten und Ihre Unterstützung mit phantastischen Früchten belohnen. Es ist nämlich nicht so, dass im Garten die Hoffnung zuletzt stirbt, am Ende erfüllt sie sich!
|
Oca und Tomaten  | Abgesehen von den vielen Blüten, die wir natürlich möglichst täglich bewundern, gibt es jetzt auch noch einiges zu tun, vor allem im Gemüsegarten. Ich mulche um diese Zeit immer meine Erdbeerpflanzen mit Holzwolle, das macht es den Schnecken etwas schwerer, an die gluschtigen Beeren zu gelangen. Die Johannisbeeren sind schon mit vielen kleinen grünen Früchtcheen behangen, die im Laufe der nächsten Wochen noch wachsen und Farbe bekommen.
Leider kommt auch das jäten in dieser Jahreszeit nicht zu kurz. So bin ich also in meiner so genannten Freizeit gut beschäftigt. Eine meiner liebsten Arbeiten ist das Auspflanzen der Tomaten. Und im vergangenen Jahr hat mir Lubera zwei Sorten von Oca-Pflanzen zugeschickt um zu testen. Mangels freien Beeten und Töpfen habe ich diese Kleeblatt-Gewächse zu den Tomaten gesteckt. Das hat prima geklappt! Die sauren Kleeblätter konnte ich immer gleich mit ein paar Tomaten zusammen ernten und daraus einen Salat machen.
Ausserdem habe ich mit den Oca-Blättern eine feine Raviolifüllung gemacht, die im Magazin finden können. Auf dieses Menü freue ich mich schon jetzt wieder.
Im Herbst, zur Erntezeit der Oca-Knollen, waren die Tomaten schon fertig abgeerntet. Deshalb konnte ich die Töpfe einfach in eine Schubkarre kippen und die komischen Knöllchen aus der Erde fischen. Sie sind wirklich gut zu finden mit ihrem knalligen Rosa und dem gelbstichigen Weiss. Meine Ernte hat sich im Gemüsefach im Kühlschrank bis in den Februar gehalten, ist doch prima. Was wir mit den Knöllchen alles machen können ist genauso wie bei den Kartoffeln fast grenzenlos. Ich freue mich schon auf eine reiche Ernte!
Aber erst einmal geniesse ich jetzt die langen Tage wieder. Ich will Sonne tanken und manchmal auch einfach nur ein Buch an einem lauschigen Eckchen lesen. Bevor ich das alles aber mache, werde ich als erstes meine Ocas und Tomaten miteinander in die Töpfe pflanzen. Vielleicht auch gleich noch die Kürbisse ins Mistbeet setzen und wenn ich schon dabei bin, auch noch eine Stunde jäten, dann wäre das wieder erledigt.
Geniessen Sie die wonnige Maien-Zeit. Ich wünsche Ihnen viel Freude im Garten beim Buddeln und auch beim Geniessen.
Pascale Treichler
Die Oca-Pflanzen sind ab Juni erhältlich, Vorbestellung möglich
|
| | | Oca Tubered | Oca Tuberello | Oca Tuberosa | Der leuchtend rote, knollige Sauerklee | Knolliger Sauerklee mit gelb leuchtendem Fruchtfleisch | Der knollige Sauerklee mit den grössten Knollen | | | | | | |
Zitrusgerechte Pflege  | Die Überwinterung von Zitruspflanzen sollte so kurz wie möglich erfolgen. In der Regel ist die Zeit von Mitte Oktober bis Mitte April ausreichend. In milden Regionen geht es sogar noch kürzer. Draußen an frischer Luft und in direkter Sonne können Zitruspflanzen die Sonnenenergie tanken, die sie für die Bildung von Blüten und Austrieben benötigen.
Das können Sie am besten an einem Standort, der viel direktes Sonnenlicht gewährleistet. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen tatsächlich von der Sonne beschienen werden. Halbschatten ist keine Lösung für Zitruspflanzen. Achten sie bei kleineren Pflanzen darauf, dass diese nicht von größeren Pflanzen oder Gegenständen beschattet werden. Ich stelle meine kleineren Pflanzen auf Tische oder andere Terrassenmöbel, damit sie möglichst lange in der Sonne stehen. Hier noch ein Tipp: Wenn Sie beim Zitrusstandort die Wahl haben zwischen Morgen- oder Abendsonne, dann ist die Morgensonne vorzuziehen. Wenn die Zitruspflanze morgens schon Sonne hat, steht sie weniger lang im kühlen Schatten. Der Schatten am Nachmittag und Abend ist dann meistens mit wärmerer Luft verbunden. Blüten und Befruchtung bei Zitruspflanzen
Spätestens im April oder Mai erscheinen in den Blattachsen die ersten Knospen. Dann kann man sich auch auf Zitrusfrüchte freuen. Die Knospen wachsen und im Mai und Juni öffnen sich die herrlichen Blüten. Das Blühverhalten der Zitrusarten ist durchaus unterschiedlich. Während sich die Vier-Jahreszeiten-Zitrone mit ganzjähriger Blühaktivität einen Namen gemacht hat, schaffen es die Orangen auf „nur“ zwei Blühphasen pro Jahr, eine im Frühling und eine im Spätsommer. Noch zurückhaltender sind Kumquat oder Limette. Dafür ist das Ergebnis der Blüte umso exquisiter. Glücklicherweise sind Zitruspflanzen selbstbefruchtend, es muss also niemand "Bienchen spielen". Aus jeder Blüte wird auch ein Fruchtansatz, der als kleines grünes Kügelchen seine "Karriere" startet. Während des Sommers werden aus diesen kleinen Kügelchen nennenswerte Jungfrüchte. Es kann sein, dass die Pflanze einige Fruchtansätze abwerfen. Das hat damit zu tun, dass jüngere veredelte Pflanzen mehr Fruchtansätze entwickeln als sie ernähren können. Zitruspflanzen sind nicht winterhart und müssen daher im Winter vor Frost geschützt werden. Es hängt also vom Winter- und vom Sommerstandort ab, ob die Zitruspflanze gedeiht, Blüten bildet und Früchte ansetzt. Eine misslungene Überwinterung beeinträchtigt regelmäßig das Wachstum in Frühjahr und Sommer. Dann ist die Enttäuschung groß, wenn die Ernte dürftig oder ganz ausfällt.
Damit es mit der Überwinterung klappt, sollten Sie für ein kühles und helles Winterquartier sorgen. Nicht geeignet ist die Überwinterung in warmen Wohnräumen. Dort bekommt die Zitruspflanze bei hohen Temperaturen zu wenig Licht. Außerdem belastet sie die trockene Luft. In einem kühlen Winterquartier mit Temperaturen zwischen 5° und 10° ist die Pflanze in der Winterruhe und sie kommt mit dem geringen Lichtangebot im europäischen Winter zurecht. Das Winterquartier braucht also durchaus Fenster oder eine Pflanzenbeleuchtung, ganz ohne Licht geht es nicht. Neben einer passenden Standortwahl ist eine zitrusgerechte Pflege die nächste Voraussetzung für reiche Ernten. Diese ist einfach, denn Zitruspflanzen sind - wenn die Überwinterung klappt- pflegeleicht. Gegossen wird nur, wenn die Erde auch in tieferen Schichten abgetrocknet ist. Das kann man mit einem Feuchtigkeitsmesser oder einer Fingerprobe herausfinden. In der Wachstumszeit muss die Zitruspflanze im Kübel regelmäßig gedüngt werden. Am besten verwenden Sie als Dünger Instant Zitrus von Lubera, der die ideale Nährstoffkombination und vor allem eine genau passende Zusammensetzung von Spurenelementen enthält. Gedüngt wird wöchentlich von Mai bis August, allerdings nur, wenn auch gegossen werden muss. Alle zwei bis drei Jahre sollte die Zitruspflanze umgetopft werden. Wichtig dabei ist ein Topf mit Abflusslöchern sowie eine durchlässige Erde, die man auch bei Lubera kaufen kann.
Dr. Dominik Große Holtforth
|
Lubera, Swisscom und die chinesische Verschwörung  |
Seit vielen Wochen schon blockieren Swisscom, der (fast-)staatliche Schweizer Telefonmonopolist und sein E-Mail Provider Bluewin.ch unsere Mails. Dabei bekommen wir auch keine Auskunft, warum das so ist. Das haben die Swisscom-Leute in den Monopolzeiten gelernt: Auskunft und Begründungen braucht es eigentlich nicht. Wir blockieren. Der Kundendienst für KMU raunt, dass das Problem jetzt schon beim Third Level Helpdesk angekommen sei, höher gehe nicht mehr und mehr könne man nicht machen. Zwischendrin wurde behauptet, man könne unseren Gartenbrief nicht abmelden (man kann natürlich), Leser hätten sich über uns beklagt (das ist möglich) und wir würden ja nur Werbung versenden (machen wir auch…)
Das Verhalten von Swisscom/Bluewin ist schlichtweg geschäftsschädigend. Denn nicht nur erhalten die Mailadressaten, die eine Bluewin–Adresse haben, den Gartenbrief gar nicht oder nur verspätet, auch Servicemails wie Auftragsbestätigungen etc. werden nicht zeitgerecht versendet.
Warum nur blockiert Swisscom den Lubera Gartenbrief?
Eine Zuschrift einer verzweifelten Kundin hat uns da auf ganz neue Ideen gebracht:
Lieber Gartenbrief,
seit einiger Zeit landest Du leider regelmässig direkt im Spamordner! Und weiterschicken geht gar nicht raus. Und die Fotos rausnehmen wollen wir ja auch nicht.
Im Gegenzug landet ein chinesisches Angebotsportal mit 2 Angeboten täglich nicht mehr im Spamordner!
Ich habe die Swisscom kontaktiert, aber die sagen aus, dass sie keinen Einfluss hätten, da es nicht ein Programm sei, das diese Verteilung steuere. Darum die Anfrage an Dich: Fällt Dir eine Lösung ein, damit ich doch regelmässig Post von Dir bekomme? Du fehlst mir sonst!
Liebe Grüsse M. L.
Hier ist unsere Antwort:
Liebe M.L.,
Herzlichen Dank für Deinen Brief. Und Du fehlst uns natürlich auch sehr. Aber Du musst natürlich auch unsere Freunde bei Bluewin etwas verstehen. Sie sind den Chinesen verpflichtet. Das ist sozusagen die gleiche Familie, die gleiche Sippe - Verwandtschaft halt. Jetzt runzelst du die Stirne? Ja, ist doch ganz klar: Hüben und drüben sind es mehr oder weniger gut kaschierte Staatsbetriebe, da hält man doch zusammen!
Da muss Bluewin sprich Swisscom natürlich prioritär die chinesischen Spammails ausliefern, genauso wie sich die Schweizer Post zuallererst um die Pakete von Alibaba und von den 40 anderen Räubern kümmert. Was, Du hast das nicht gewusst? Die Schweizer Post liefert Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Paketen der chinesischen Staatsbanditen (nomen est omen) unter dem Selbstkostenpreis aus. Der Wahnsinn hat durchaus System.
Und wenn wir schon bei den Verschwörungstheorien sind: Swisscom baut zusammen mit Coop, einem anderen fast-Monopolisten ein neues Internetgefängnis. Sein Name ist Siroop. Da sollen langfristig die Schweizer gezwungenermassen einkaufen. Nur da! Und da stören natürlich all die kleinen Shops. Man fragt sich wirklich, warum die überhaupt noch selber einen Shop betreiben. Werbung hat beim Schweizer Fernsehen (und allenfalls Ringier) zu geschehen, Einkaufen findet bei Siroop statt (das ist sozusagen der klebrig-süsse Ausfluss von Swisscom) und den Versand übernimmt dann dankenderweise die Schweizer Post.
Schon klar, irgendwo müssen sie ja das Geld verdienen, das sie den Chinesen schenken!
Herzliche Grüsse aus dem Glashaus, aus dem man ja so gerne mit Steinen wirft.
Markus Kobelt
PS: Mal schauen ob dieser Brief ankommt .. Vielleicht sollte ich doch besser die Schneckenpost bemühen? Aber nein, die gehören ja auch zur Bande
Die Redaktion: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir Markus Kobelt mindestens dreimal gefragt haben, ob die Verschwörungstheorie wirklich sein Ernst sei und ob er denn für die chinesisch-schweizerische Staatsallianz Beweise habe. Nachdem wir aus dem bei diesem Thema ziemlich verstockten Chef nichts Sachdienliches rausbekommen haben, haben wir uns entscheiden, seinen Artikel und den Briefwechsel mit der real existierenden M.L. ausdrücklich als Satire zu publizieren. Also hört her, Swisscom und Bluewin und all die anderen ehemaligen Staatskonzerne: DAS IST EINE SATIRE. Und eine Satire sagt ja bekanntlich nicht die Wahrheit. Aber ist es dann die Unwahrheit?
|
Bitterorange: Die Vorteile gegenüber der Süssorange  |
Warum sollte man sich ein Bitterorangen-Bäumchen kaufen und nicht etwa eine Süssorange? Wer würde schon Bitterkeit der Süsse vorziehen? Aber die Bitterorange (bot. Citrus aurantium), die im Deutschen auch Sauerorange oder Pomeranze heisst, besitzt auch eindeutige Vorteile gegenüber den Süssorangen: Sie blühen intensiver und entsprechend sind sie auch fruchtbarer. Insgesamt ist der Duft der Blüten (und auch der Blätter!) intensiver. Sie sind robuster als viele andere Zitrusarten, halten auch mal kurzfristig bis zu -5°C aus und haben eine dichten und schönes, regelmässiges Wachstum. Dazu bleiben die attraktiven, typischerweise etwas "rauschaligen", höckrigen Früchte noch lange nach der physiologischen Reife am Baum, warten sozusagen auf ihre Verwendung und erhöhen damit den Zierwert zusätzlich. Der ornamentale Ziercharakter ist vielleicht insgesamt einer der grössten Vorteile der Pomeranze. Dazu kommt, dass die Sie zu Knospenmutationen neigen. Plötzlich entstehen an einem Ästchen neue Blatt- und Fruchtformen und diese Mutationen sind dann als Zierformen weitervermehrt worden, wie zum Beispiel die weidenblättrige Bitterorange. Dennoch sollte man die Essqualität der Pomeranzen nicht unterschätzen: Gerade ihren saurer, manchmal auch leicht bittereren Geschmackston macht sie für viele Küchenverwendungen interessant, insbesondere bei Speisen, wo mit Gegensätzen wie scharf-mild, süss, sauer und eben bitter gespielt wird. Die Vorliebe der Engländer für die Bitterorangen-Marmelade ist geradezu legendär - und ehrlich gesagt kann ich diese bittersüsse Geschmacksvorliebe zum Frühstück gut verstehen. Bittersweet - so ist doch jeder Morgen!
Lesen Sie HIER mehr über die Herkunft und Geschichte, Blüte und Wachstum der winterharten Bitterorange und essbaren Bitterorange, über Giessen, Schneiden und Düngen etc.
Markus Kobelt
|
Trinkspruch für die Gärtner  | Markus hat gestern in seinem Livevideo eine spannende Geschichte über seine Stachelbeeren-Reise in die Ukraine erzählt, das Ganze sehr realistisch beschrieben, vor allem die unzähligen Trinksprüche und Wodka-Gläser. Allerdings, lieber Markus, wurdest du nicht mit Wodka (russ., abgeleitet von „woda“, „das Wasser“) abgefüllt, nein, in der Ukraine trinkt man Horilka (vom Wort „gority“, was übersetzt „im Flammen aufgehen“ bedeutet). Auf jeden Fall hat dein Video, deine Geschichte mich daran erinnert, dass ich vor dem Sommerurlaub in meiner Heimat noch Etwas ganz Wichtiges erledigen muss.
In der Ukraine muss man am Festtisch kreativ sein. Denn ohne einen Trinkspruch vorher – wie von Markus schon sehr gut praktiziert - passiert nichts und ohne Trinken geht es nicht. Letzten Sommer im Urlaub, wo ich in zwei Woche 3 Jubiläumsgeburstage erwischt habe, merkte ich, seit einigen Jahren in Deutschland lebend, dass ich an den ukrainischen Festtischen regelrecht versage. Ich habe es tatsächlich verlernt, vor allem mit dem unbedingt nötigen Pathos klappt es nicht mehr. Deshalb wurde das Buch „Toasts, oder das neue Treffen der alten Companie“ gekauft. Der Sommerurlaub rückt näher und ich muss damit anfangen, mich dafür gründlich vorzubereiten. Hier ist der erste Trinkspruch, den ich gelernt habe:
Der Mensch hat gesät, die Pflanzen wuchsen schön, plötzlich kam die Überschwemmung und die ganze Ernte wurde weggespült. „Oh lieber Gott, warum solch ein Unglück?! klagte der Mensch.
Er säte erneut. Kurz danach hagelte es auf die Ernte vom Himmel runter. „Lieber Gott“, heulte der Mensch, „was hab ich getan?!“
Der Mensch säte wieder. Die grossen Vogelschwärme flogen über seinem Felde und frassen alles nieder. „Lieber Gott, warum geschieht es eigentlich“, löste sich der Mensch in Tränen auf.
Im Himmel öffnete sich ein kleines Wolkenfensterchen, Gott guckte heraus und sprach: „Nun mag ich dich irgendwie nicht, ich habe dich nicht lieb!“
Also heben wir unsere Gläschen auf Philanthropie. Prost! Und du auch, Lieber Gott! Lesya Kochubey
|
Alle unsere Produkte und viele weitere Infos finden Sie in unserem Internet Shop www.lubera.com. Herzliche Grüsse Markus Kobelt Impressum Redaktion Gartenbrief: Lesya Kochubey, [email protected], Telefon: +49 (0)4403 984 75 90 Herausgeber und verantwortlich für die Inhalte: Markus Kobelt, [email protected], Geschäftsführer Lubera AG, Lagerstrasse, 9470 Buchs, Schweiz Unserer Standorte: Lubera AG Lagerstrasse CH - 9470 Buchs Telefon: +41 (0)81 740 58 33 Fax: +41 (0)81 740 58 34 E-Mail: [email protected] | Lubera GmbH Im Vieh 8 26160 Bad Zwischenahn OT Ekern Telefon: +49 (0)4403-984 75 90 Fax: +49 (0)4403-984 75 91 E-Mail: [email protected] |
| | | |
|
 |