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+Brandenburg hilft bedrohten Jesiden+Nazi-Experte steht unter Verdacht für Brandanschlag+Rot-Rot-Grün verpasst eigene Wohnungsbauziele+
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von Robert Ide

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Freitag, 1.2.2019 | Das ganze Wochenende über bewölkt bei rund 0°, am Samstag ist mit leichtem Regen zu rechnen.

Guten Morgen,

hoch die Hände, Januar-Ende! Also raus aus den Federn und rein in die Ferien! Zwar gibt es auch in diesem Winter nur im Berghain richtig Schnee (und neuerdings auch eine Eisbahn – Lauftest hier), aber Berliner bekämpfen die trockene Kälte sowieso am liebsten mit fliegendem Fernweh. Tegel ist angesichts langer Warteschlangen allerdings längst zum Verflugthafen geworden; und Kunden des Berliner Ferienfrachters Germania drohen noch andere Flüche. Die Gesellschaft zahlt ihren Mitarbeitern gerade keine Gehälter mehr – kündigt sich hier die nächste harte Landung nach Air Berlin an? Langsam geht der Hauptstadt am Himmel die Luft aus. Ein unschönes Feld.

Im falschen Film wähnt man sich in Berlin ja öfter. Zum Beispiel wenn man Batman in der U-Bahn trifft (Beweisfoto hier). Oder Dieter Kosslick im Checkpoint (siehe unten). Zur Berlinale herrscht wieder großes Kino; etwa mit dem angolanischen Beitrag „Serpentario“. Die Filmfestspiele bewerben den Film so: „Auf der Suche nach dem Geist seiner Mutter lässt sich ein junger Mann durch eine menschenleere afrikanische Landschaft treiben: eine fulminante Reise zwischen Zukunft und Vergangenheit, die Anleihen bei verschiedenen Filmgenres macht.“ Wenn Sie dieser Sache gegenwärtig werden wollen, oder 400 anderen Filmen aus aller Welt, müssen Sie sich ab Montagmorgen in die filmreifen Berlinale-Warteschlangen einreihen. Wie man beim undurchsichtigen Ticketverkauf trotzdem im richtigen Streifen landet, habe ich hier in zehn Schritten erklärt. Happy End fast garantiert.

Kann ein Huhn mir helfen, mit meinen Vorfahren zu sprechen? Können mir Waldtiere zeigen, wie ich überleben kann? Am Wochenende vorbeischauen in der Ausstellung How to talk with birds, trees, fish, shells, snakes, bulls and lions im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin (bis 12.5., Invalidenstraße 50/51)

Bau schau wem im Berliner Senat: Nun hat Berlins Reagierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) offiziell verkündet, was sowieso schon jeder weiß: Rot-Rot-Grün schafft die selbst ausgegebenen Wohnungsbauziele nicht. Statt 30.000 landeseigene Wohnungen bis 2021 werden höchstens 25.000 errichtet. Mau-Senatorin Katrin Lompscher (Linke) hat auch Wichtigeres zu tun: Sie stellt am kommenden Mittwoch die Berliner Wohnungspolitik in Hamburg öffentlich vor – Motto der Veranstaltung: „Mieten runter! Von Berlin lernen?“ Da sind nicht nur die Norddeutschen platt.

Was soll denn das heißen? Wenn Sie auf Berliner Spielplätzen „Emma und Bruno, kommt her!“ rufen, könnten sowohl sabbernde Vier- als auch Zweibeiner auf Sie zukommen. Denn Namen für Kinder und Tiere werden sich immer ähnlicher. Kurz gesagt: Der Trend für beide Kuschelgruppen geht zum Kurzruf. Das fand Namensforscher Knud (!) Bielefeld heraus (via berlin.de). Die beliebtesten Hundenamen derzeit sind: Balu, Buddy, Charlie, Bruno und Max; Kätzinnen heißen meistens Lilly, Luna, Lucy, Nala oder Mia. Mammamia, war Ihr Kind auch dabei? Früher wäre das nicht passiert, da trugen Tiere noch unmenschliche Namen wie Muschi, Mausi, Mohrle, Pussy oder Tiger. Auch nicht länger als Wort. Aber zum Glück länger her.

In Neukölln brennt leider nicht nur die Luft. Immer wieder gingen Autos von Linken in Flammen auf – bei mindestens einem der Anschläge war auch ein Politiker der AfD verdächtig. Nun brannte in der Nacht zum Donnerstag sein Wagen nach einer Attacke von drei Männern – eine Zivilstreife der Polizei konnte einen der Verdächtigen fassen. Bei dem 39-Jährigen handelt es sich nach Tagesspiegel-Informationen um einen Rechtsextremismus-Experten und Autor – er war auch auf Honorarbasis für die Amadeu Antonio Stiftung tätig (die ihn eilig aus allen Onlinepräsenzen löschte) sowie Mitarbeiter der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin. Die Anwältin des Mannes bestreitet einen „konkreten Tatverdacht“. Unstrittig ist allerdings, dass hier offenbar selbsternannte Rächer nicht nur mit dem Feuer spielen, sondern auch mit dem Rechtsstaat. So zündeln sie selbst an den Wurzeln unserer Demokratie.

Winterglück - der Freund und Helfer gegen den Winterblues
Berlin und das Umland bieten jede Menge Möglichkeiten, um den Winter so richtig zu genießen. In vier Kapiteln Bewegen, Entspannen, Erleben und Genießen stellen wir Aktivitäten, Entspannungs-, Genuss- und Kulturangebote vor.

Vergessen wir Dieselgate; jetzt kommt Staubsaugerfarce: Bei den Dreckfressern wird ab heute mit Energie geschleudert. Das sonst bei Elektrogeräten gültige EU-Energielabel wurde nach einem Gerichtsurteil für Staubsauger hinweggefegt (via „Berliner Morgenpost“). Denn die EU hatte den Energieverbrauch ganz nach VW-Vorbild nur durch halbgare Tests mit voll leeren Staubsaugerbeuteln geprüft. Dummerweise reinigt man ja auch, wenn der Sack schon voll, aber noch nicht zu ist – mit dann höherer Energie. Ein Sturm im Windbeutel? Auf jeden Fall wirbelt er Staub auf.

Man könnte meinen, durch viele Razzien gegen familiäre Syndikate stecke die Polizei im Verfolgungs-Clan. Doch am Ende richten Richter über das, was Recht ist. Und so kam Arafat Abou-Chaker, vor zwei Wochen spektakulär im Gerichtssaal verhaftete Milieugröße, jetzt wieder frei. Der Verdacht, eine Straftat planen zu wollen (in diesem Fall die Entführung von Familienangehörigen des Rappers Bushido), reicht nicht dauerhaft für eine Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen Abou-Chaker laufen weiter und Berlins Polizeigewerkschaft hält es schon für wichtig, „dass er auch mal eine Zelle von innen gesehen hat“. Nun steckt er wieder in den Gittern seiner berüchtigt-berühmten Familie.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Kurzstrecke

Im Standesamt Mitte läuft nicht alles standesgemäß. Da freuen sich die Mitarbeiter über jede Hilfe. Und über jedes ins Büro krabbelnde Baby, dessen Eltern gerade mit der Vaterschaftserklärung im Flur warten. Die Sachbearbeiterin schaut kurz von ihren Akten auf und ruft: „Ah, endlich personelle Verstärkung!“

Nächste Staffel der Netflix-Geheimdienst-Serie “Berlin Station“: In Steglitz wurde nachts ein iranischer Oppositioneller von drei Vermummten auf Persisch angesprochen und dann tätlich angegriffen. Das Opfer vermutet Agenten der Mullahs hinter der Tat. Der Staatsschutz ermittelt. Leider in reality passiert.

Neues vom Brexit: Die britische Premierministerin Theresa May versucht nun… – ach, eigentlich ist es auch egal.

Neues aus dem Bundesdorf: FDP-Chef Christian Lindner beklagt einen Kulturkampf gegen das Auto durch die Grünen: „Die Menschen sollen umerzogen und die Auto-Wirtschaft soll enthauptet werden.“ (via „Bild“). Die nächsten Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition verlässt Lindner nicht mehr beleidigt im Sprint, sondern beleidigt im SUV.

Unnützes Wissen: Ein Paar Socken für Berliner Polizisten im Winter kostet laut Senat zwischen 1,87 (kurz) und 2,94 Euro (lang). Streifenpolizisten stehen jeweils fünf Paar zu – allerdings nicht gestreift.

Nützlicher Abgang: Barrie Kosky wird seinen Vertrag als Intendant der Komischen Oper 2022 nicht verlängern. Seiner dann wegen der Sanierung des Hauses durch die Stadt ziehenden Kompanie bleibt er aber als Hausregisseur erhalten. Sozusagen als Großvater von Oper.

Schlechte Nachricht aus Brandenburg: Die nächste mögliche Terminverschiebung am unmöglichem BER wird verschoben – auf die Zeit nach der Landtagswahl (via Stefan Gelbhaar aus dem Verkehrsausschuss des Bundestags). Offen ist nur noch, nach welcher Landtagswahl: 2019 oder 2024?
Gute Nachricht aus Brandenburg: Das Land will doch sein Versprechen einlösen und vom IS verfolgte Jesiden aufnehmen. Das bestätigt die Staatskanzlei in Potsdam. Vor allem Frauen und Kinder sind unter den Bedürftigen, die schon lange Schutz suchen und nun finden.

Das ist ja mal was ganz Neues an der Alten Försterei: Der 1. FC Union will doch in die Fußball-Bundesliga aufsteigen. Im Spitzenspiel der Zweiten Liga gelang Köpenick gestern ein 2:0-Erfolg gegen Köln – inklusive Fallrückzieher-Tor nach 25 Sekunden. Wird auch Zeit, dass sich die Lokalderbys von Hertha BSC nicht nur auf Spandau-West beschränken – morgen Nachmittag zu Gast im Olympiastadion und besser unbekannt als VfL Wolfsburg.
Auch beim Checkpoint läuft‘s: Unser Lauftreff trifft sich auch an diesem Sonnabend auf dem Tempelhofer Feld, um 11 Uhr am Eingang Tempelhofer Damm (hier Eindrücke vom Start letzte Woche). Im Ziel gibt es wieder frisches Obst; einfach dem Bananenduft folgen. Gelaufen werden sechs oder zwölf Kilometer. Gehen Sie da mit?
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2435

Zitat

"Wir machen etwas Unerhörtes. Wir wollen, dass der Anteil der Frauen im Parlament dem Anteil in der Bevölkerung entspricht."
Die SPD-Abgeordnete Klara Geywitz vor der Verabschiedung des bundesweit ersten Parité-Gesetzes für gleichberechtigte Wahllisten in Brandenburg

Tweet des Tages

Ringo Trutschke @Nacktmagazin
"Irgendwas bei euch im Büro riecht total verbrannt!" – "Das sind die Mitarbeiter."

Berlin heute

Verkehr Im Zuge des Ausbaus der A 10 (Nördlicher Berliner Ring) gibt es ab 22 Uhr bis Montag um ca. 5 Uhreine Vollsperrung im Autobahnbereich Kreuz Oranienburg. Wegen einer Kundgebung (siehe Demos) wird der Siemensdammzwischen Wohlrabedamm und Nikolaus-Groß-Weg (Siemensstadt) von ca. 8 bis 8.30 Uhr gesperrt sein. Und rund um die Mercedes-Benz-Arena kann es ab 15.30 Uhr zu Staus kommen, weil Alba Berlin gegen Medi Bayreuth spielt. Mehr Verkehrs-Infos finden Sie auf VIZ.

Demonstration Rund 500 Teilnehmer finden sich zwischen 14 und 19 Uhr zur „Forderung nach dem sofortigen Kohleausstieg und Klimagerechtigkeit“ in der Scharnhorststraße 34 (südwestlich vom Invalidenpark) ein. In der Invalidenstraße 48, vor dem Bundesministerium für Wirtschaft, demonstrieren von 12 bis 14 Uhr ca. 300 Menschen erneut unter dem Thema „Fridays for Future – Klimastreik“. Die IG Metall Berlin ruft von 8 bis 8.30 Uhr am Siemensdamm 62 (vor Infinera) mit rund 300 Teilnehmern zur Kundgebung „Angekündigte Schließung des Werks“ auf. Am Werderschen Markt 1 (vor dem Auswärtigen Amt) geht der Verein BSBDE von 12.30 bis 14 Uhr mit ca. 200 Teilnehmern aus „Protest gegen das Verbrechen des sudanesischen Regimes“ auf die Straße, ebenso von 14.30 bis 17 Uhr am Kurfürstendamm 151 mit rund 200 Teilnehmern. Am Samstag versammelt der Islamische Gemeinschaft Milli Görüs Landesverband Berlin e.V. von 13 bis 15 Uhr ca. 500 Teilnehmer zur „Solidarität mit den Uiguren“ in der Brückenstraße (Jannowitzbrücke). Rund 300 Menschen ziehen von 13 bis 17 Uhr unter dem Motto „Gemeinsam für Familiennachzug und Grundrechte“ vom S-Bahnhof Friedrichstraße zur Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Alt-Moabit 140). Und am Sonntag demonstrieren knapp 20 Menschen von 14 bis 17 Uhr am Pariser Platz unter dem Motto „Massentierhaltung aufklären“.

Zu Gast ist der Ministerpräsident der Republik Armenien Nikol Pashinyan.

Gericht Weil er seine 40 Jahre alteFreundin in ihrer Wohnung mit einem schweren Windlicht erschlagen haben soll, kommt ein 22-jähriger Mann auf die Anklagebank. Ihm wird Totschlag zur Last gelegt (9.15 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 704).

Prominent verraten

Der langjährige Direktor der Internationalen Filmfestspiele Dieter Kosslick hat diese Woche fotografische Hinweise hinterlassen - richtig geraten und die Checkpotts gewonnen hat Leser Markus Pieper - herzlichen Glückwunsch! Auf den „Mehr Berlin“-Seiten gibt's morgen noch mehr Fotos zu sehen.

Stadtleben

Essen & Trinken mit gutem Gewissen im Deine Leber liebt Dich: Unter dem Claim „Guaranteed Healthy“ geht das Somersby Cider gleich viel reibungsloser die Kehle runter. Kommt man zur Happy Hour (tägl. bis 20 Uhr, 4,50 Euro pro Cocktail) in die Leberstraße 2-4 (S-Bhf Julius-Leber-Brücke) sollte man vielleicht vorher mit der Leber in Dialog treten. Ironiefrei genießen kann man hingegen die hauseigenen „Freshmaker“, selbstgemachte Limonaden aus frischen Früchten, wie den „Jojo’s“ mit Erdbeeren, Limette und Basilikum. Ferner serviert das unprätentiöse Schöneberger Restaurant auch „Soul Food“, also alles, was durch den Magen direkt positiv auf den Serotoninspiegel wirkt: Üppig belegtes Smörrebröd, z.B. mit Mett, Krabbensalat oder Rührei und Avocado. Auch im Angebot: „Julius-Leber“ (Bio-Kalbsleber in Salbeibutter gebraten). Tägl. 16:30-24 Uhr

Neu in Prenzlauer Berg ist die Lamm Bar. Rau und unfertig mit unvollständig vergipsten Wänden und offenliegenden Rohren gibt sich die Cocktail-Bar in der Wisbyer Straße 1. Warmes Licht wirkt der Kahlheit entgegen, warm halten auch die „Lämmer“ und „Lämmchen“. So heißen hier die Cocktails – je nach Größe. Genauer auf die Karte schauen lohnt sich besonders: Bestellt man Phad Thai, bekommt man kein Nudelgericht, aber dafür einen davon inspirierten Drink aus Rum, Erdnuss und Limette. Snacken kann man im Lamm bald aber auch: Bayshi, bayerisches Sushi, soll bald angeboten werden. Was das ist? Na, etwa Knödelteig-Nigiri mit Leberkas auf Knödelteig mit Meerrettich, Bratensoße und Gürkchen statt Wasabi, Sojasoße und Ingwer. Wir sind gespannt! Mo-Do 18-2 Uhr, Fr-Sa 18-4 Uhr, S/U-Bhf Schönhauser Allee

Last-Minute-Tickets gibt’s für die Filmvorführung von „O Processo“ im Ballhaus Naunynstraße. Der Dokumentarfilm thematisiert die Amtsenthebung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff im Jahr 2016 und den damit verbundenen Korruptionsskandal. Die brasilianische Regisseurin, Maria Ramos, beschäftigt sich nicht zum ersten Mal filmisch mit Justiz und Politik in Brasilien: Ihr letzter Film analysierte scharf die Judikative in dem südamerikanischen Land und wurde dafür vielfach gelobt. Mit „O Processo“ gewann Ramos im vergangenen Jahr auf der Berlinale den dritten Platz beim Panorama-Publikums-Preis in der Kategorie Dokumentarfilm. Die Karten für die Vorführung (20 Uhr) in der Naunynstraße 27 kosten 7,70 Euro. Auf Portugiesisch mit englischen Untertiteln.
Am Samstag starten die Tropischen Nächte im Botanischen Garten, die allen Winterverdrossenen für ein paar Stunden den fernwehgetränkten Wunsch von warmen Temperaturen, exotischen Pflanzen und Sommercocktails erfüllen. Obligatorisch sommerliche Musik schafft den Hintergrundsound zu expertengeführten Botaniktouren, die ab 18 Uhr in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens (Eingang Königin-Luise-Platz) stattfinden. Karten kosten 18 Euro. Die gibt’s vor Ort an der Abendkasse und im Vorverkauf an allen großen Theaterkassen.

Am Wochenende findet passend dazu die „Gartenträume“-Messe statt. Dabei stellen über 100 Aussteller im Stadion am Gleisdreick neue Gartentrends, Deko-Ideen und Gartenmöbel aus. Sie merken: Gedanklich dreht sich dieses Wochenende um den Sommer, auf den die meisten sehnlich warten werden. Bis Sonntag kann in der Luckenwalder Straße 4-6 (U-Bhf Gleisdreieck) von 10-18 Uhr jedenfalls ordentlich Vorfreude in Form von Grünzeug eingekauft werden. Tickets kosten 10 Euro.

Neu an der AdK ist die Radiooper „Rundfunk Aeterna X“ von Jan-Peter E.R. Sonntag im Rahmen der neuen Hörkunst-Reihe „Anhörung!“. Sonntag nimmt in seiner auditiven Installation Bezug auf Radio als Massenmedium und seine Entstehung – und lässt dabei philosophische Ansätze von Benjamin, über Heidegger bis Kittler einfließen. Eröffnet wird heute um 19 Uhr, die Installation ist bis zum 7. Februar (Fr-Sa 11-22 Uhr, So-Do 11-19 Uhr) zugänglich. Am Samstag (18 Uhr) ist Jan-Peter Sonntag persönlich zum Künstlergespräch am Hanseatenweg 10 (U-Bhf Hansaplatz) zu Gast. Der Eintritt zur Ausstellung und zum Gespräch ist frei.

Sonntagabend sind Fans des American Football gefragt: Beim Mega-Event Super Bowl geht’s in Atlanta beim Endspiel zwischen den New England Patriots und dem Los Angeles Ramsum um die Vince Lombardi Trophy. Übertragen wird natürlich auch auf deutschen Sendern, ab 22.45 Uhr. Und natürlich wird sich in Berlin auch zum Public Viewing versammelt. Adressen sind zum Beispiel die FC Magnet Bar in der Veteranenstraße 26, The Castle in der Invalidenstraße 129 (beide in Mitte), der Route 66 Diner in der Pariser Straße 44 (Wilmersdorf), oder das Big Sur in der Graefestraße 11 (Kreuzberg). Weitere Bars und Pubs fürs gemeinsame Rudelgucken haben die Kollegen von Qiez zusammengetragen.
Davor können Sie noch der Hörbar auf radioeins lauschen – das Wetter ist ohnehin perfekt für einen faulen Sonntag. Die Talkshow lädt sonntags (14-16 Uhr) Promis, Musiker, Medien- und Kunstschaffende zum Pläuschchen ein. Diese Woche ist die Songwriterin Jasmin Shakeri zu Gast, die u.a. Lieder für Andreas Bourani, Jan Delay und Howard Carpendale textete. Doch auch an Komposition und Schauspielerei versuchte sich Shakeri bisher.
Noch hingehen ins Tippi im Kanzleramt zu „Frau Luna“. Das Spielhaus nimmt Paul Linckes Operette zum letzten Mal im Programm auf – mit Darstellern aus der Bar Jeder Vernunft. Noch bis zum 31. März können Sie noch beiwohnen, wie zu „Schlösser die im Monde liegen“ und „Das macht die Berliner Luft“ Foxtrott und Walzer getanzt wird. Karten gibt’s ab 20 Euro.

Ein schönes und erlebnisreiches Wochenende wünscht Ihnen: Maria Kotsev.

Berliner Gesellschaft

Geburtstag - „Herzliche Glückwünsche an die ewig junge Heilpraktikerin Frau Gertraud Jung (57)“ / Jakob Mattner (73), Maler und Bildhauer / „Liebe Karin Nibbrig, zu deinem 66. Geburtstag am 1. Februar und deinem gleichzeitigen Eintritt in den Ruhestand wünscht Dir dein Mann alles Gute.“ / Hans Werner Olm (64), Kabarettist, Schauspieler und Sänger / Christine Schorn (75), Schauspielerin / Renate Schrott (75 Jahre jung) / Birger Sellin (46), Schriftsteller / Michael Theis (55), „frühere BSR-Finanzchef und jetzige Segler und Unternehmensberater“ / nachträglich: „Clemens Gamza, 49 Jahre jung, liebenswürdigster Mensch und Berghain-Jünger“
Sonnabend - „Meiner lieben Schwester Margit Behrend einen Geburtstagsgruß aus Stade.“ / Bürger Lars Dietrich (46), Entertainer / Catherine H. Flemming (52), Filmschauspielerin / Cynthia Micas (29), Schauspielerin / Uwe Wesel (86), emeritierter Rechtswissenschaftler und Rechtshistoriker der FU
Sonntag - Harald Christ (47), ehem. Vorstand der Ergo-Versicherung, SPD-Beauftragter für Mittelstandspolitik und Gründer und Geschäftsführer der Christ & Company Consulting GmbH / Martin Holz (46), „Editor by Taschen, herzlichen Glückwunsch von der gesamten Familie aus Nürnberg, Aachen und Düsseldorf.“ / Ulrich Karger (62), Schriftsteller und Religionslehrer / Pia-Annett Lacombe (59), „Alles Gute aus dem Norden!“ / Markus Schulz (44), DJ und Musikproduzent / Bernhard Simon (79), „dem besten Papa und Bazi-Opa aller Zeiten Grüße von allen Töchtern mit Männern und Kindern.“ / Dieter Stäcker (81), „herzliche Glückwünsche zum Geburtstag, younger than ever, alles Liebe, Bussis, die Bine.“ / Hans-Jochen Vogel (93), ehem. Regierender Bürgermeister von West-Berlin (1981) und ehem. Bundesparteivorsitzender der SPD (1987-91)
Korrektur: Wir haben gestern Werner Knopp zum Geburtstag gratuliert. Der langjährige Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz verstarb am 4. Januar 2019 im Alter von 87 Jahren. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an [email protected].
Gestorben - Ursula Henning, * 21. März 1932, Ehrenmitglied des Botanischen Vereins Berlin und Brandenburg / Dr. Maki Kaloga, * 23. April 1934 / Dr. Karl Ludwig Rost, * 1. September 1954
Stolperstein - Martha Korngold (Jhg. 1878) lebte in der Leibnizstraße 57 in Charlottenburg. Sie floh am 2. Juni 1939 in die Niederlande und wurde am 1. Juni 1943 in Westerbork interniert. Heute vor 75 Jahren folgte die Deportation nach Bergen-Belsen. Kurz vor Ende des Krieges, im April 1945, musste sie in einem von drei Zügen das Lager in Richtung Theresienstadt verlassen. Der kam dort jedoch nie an. Die russische und amerikanische Armee verhinderten ein Durchkommen. Am 23. April 1945 strandete der sog. "Verlorene Zug" in Tröblitz (Brandenburg). Als die Rote Armee den Zug befreite, war Korngold bereits seit einem Tag tot.

Mit zwölf hat sie in Müncheberg den "Club der Langeweile" gegründet, dann floh sie nach Berlin - wie so viele. Nun ist Carolin Schönwald zurück. Von Brandenburgern, die in die alte Heimat ziehen. Um etwas Neues anzufangen. Lesen Sie die Reportage von Werner van Bebber heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

In Berlin hat man schon Pferde vor der Apotheke motzen sehen (Berliner sowieso) – aber dass die Tiere sogar in Kneipen Mist machen dürfen, beweist diese Meldung aus dem Tagesspiegel: Demnach führte ein Fleischermeister seine 12-jährige Stute in ein Lokal in der Albrechtstraße aus und „obwohl hinzukommende Gäste praktisch unter dem Bauch des Tieres hindurchkrauchen mussten“, regte sich niemand darüber auf. Bis gegen ein Uhr nachts eine Tierpflegerin mit ihrem Hund auftauchte, der das Pferd ankläffte. Daraufhin entwickelte sich ein Streit, in dem der Pferdebesitzer von einem „ekelhaften Köter“ sprach und die Hundebesitzerin empört die Polizei rief. Die Beamten überzeugten sich zunächst, dass dem Pferd kein Alkohol ausgeschenkt worden war und dass die anderen Gäste sowie die Wirtin nichts gegen die Anwesenheit des großen Tiers in der kleinen Kneipe einzuwenden hätten. Zu guter Letzt führten sie eine Hygiene-Prüfung durch. Zitat aus dem Tagesspiegel: „Aber jedes Mal, wenn das Pferd ‚äpfelte‘, hielt der 22-jährige Pferdefreund einen Eimer hin. Daraufhin zog die Funkwagenstreife ab, ohne weiter einzuschreiten.“ Sie denken jetzt sicher, wir wollen Sie verpferdeäppeln. Aber es stimmt: Auf solchen Problemen ist Berlin vor 50 Jahren herumgeritten.

Ab Montag galoppiert Lorenz Maroldt hier wieder durch die Woche. Bis dahin gehen Sie am Wochenende mal ein paar Pferde stehlen. Ich stehle mich in die Ferien - erst in den Schnee und dann ins Kino. Man liest sich und ich grüße Sie, Ihr
Robert Ide
@ichgruessesie
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