Liebe Frau Do, während Armin Laschet die Ostertage genutzt hat, um für seinen Weg der „verantwortungsvollen Normalität" in Sachen Corona zu werben, hat der französische Präsident Emmanuel Macron am Montagabend seine Landsleute in einer TV-Ansprache noch einmal auf weitere Wochen der Einschränkungen vorbereitet. Bis zum 11. Mai sollen die Ausgangssperren in unserem Nachbarland andauern. Unser Frankreich-Korrespondent Knut Krohn berichtet. Auch der NRW-Ministerpräsident hielt eine Fernsehansprache („Nichts wird, wie es war"), und die Schlussfolgerungen seines Expertenrats, die wir für Sie zusammengefasst haben, bestimmten die Debatte über das weitere Vorgehen. Eines der Mitglieder, den früheren Wirtschaftsweisen Christoph Schmidt, hat unsere Wirtschaftschefin Antje Höning interviewt: Er warnt vor den Folgeschäden der Einschränkungen und fordert „eine nach Risiken differenzierte Strategie". Morgen ist der Zieleinlauf, wenn die Bundeskanzlerin und die 16 Ministerpräsidenten in einer Schaltkonferenz beraten. Unser Berliner Korrespondent Gregor Mayntz plädiert dafür, die Einschränkungen weniger pauschal zu fassen. In der Tat geht es um die Abwägung von Grundrechten, die man nie zu leicht nehmen sollte. Aus meiner Sicht schließen sich die Laschet-Begriffe „Verantwortung" und „Normalität" aber vorerst aus. Zwar verlangsamt sich die Ausbreitung der Pandemie merklich, die Zahl der Infektionen in NRW verdoppelt sich nur noch alle 16 Tage. Aber sie steigt eben noch. Die aktuellen Zahlen und Statistiken finden Sie in unserem Daten-Dossier. Und natürlich halten wir auch unseren Liveblog weiterhin auf dem aktuellen Stand, damit Sie stets die wichtigsten Nachrichten verfolgen können. Etwa die Hälfte der rund 27.000 Infizierten in NRW sind inzwischen genesen. Meine Kollegin Susanne Hamann hat den Erfahrungsbericht eines von ihnen protokolliert. Der 43-jährige Musiker, der seinen Namen nicht nennen möchte, wurde im Uni-Klinikum Düsseldorf behandelt. „Und dann gibt es dieses wirklich schlimme Gefühl, dass die Ärzte gar nichts machen können." Im Grund könne man nur hoffen. Diese Empfindung klingt wie ein Echo aus den Ostertagen, aber sie passt in die neue Woche. Denn, um nochmal auf den Anfang zurückzukommen, bis zur Normalität ist es ein weiter Weg. Aber zur Verantwortung gehört die Hoffnung. Ich wünsche Ihnen einen kraftvollen Start in den Tag! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |