Noch 12 Wochen bis zur US-Wahl
| Was jetzt, America? | Der wöchentliche Überblick zur US-Wahl | |
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von Anna Sauerbrey Außenpolitische Koordinatorin der ZEIT |
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Good morning! Kamala Harris hat die Wahl ihres Running-Mates verkündet und die Demokraten damit vielleicht neu geeint. Die US-Expertinnen fassen Ihnen die wichtigsten Ereignisse der Woche zusammen. Folge 4 erreicht Sie aus Berlin. |
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Noch 12 Wochen bis zur Wahl |
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Das Rumgenerde unter den Amerika-Experten unserer Redaktion hat ein Ende, schade eigentlich. Tagelang haben wir spekuliert, wer die besten Chancen hat, Kamala Harris’ Running-Mate zu werden – ihr Kandidat für den Posten des Vize-Präsidenten. Seit Dienstag ist klar: The winner is ... Coach Walz. Wir müssen jetzt also unser neu erworbenes Spezialwissen über die beiden anderen Top-Kandidaten Mark Kelly (... sein Zwillingsbruder war auch Astronaut ...) und Josh Shapiro (... hat in der Highschool mal in einem Kibbuz bei der Fischzucht geholfen ...) in einem Unterordner speichern, vielleicht ja für eine der nächsten Wahlen. Jetzt konzentrieren wir uns auf den Gewinner: Tim Walz, Gouverneur von Minnesota. |
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Wenn jemand alle Anforderungen erfüllt, sagt man in Amerika sprichwörtlich, jemand kann alle Kästchen ankreuzen; “someone ticks all the boxes”. Das trifft auf Walz zu. Er hat, was Kamala Harris nicht hat. Er kommt aus dem Mittleren Westen, ist bodenständig, war Football-Coach und Sozialkundelehrer, geht gern jagen, wurde deshalb früher sogar von der Waffenlobby empfohlen und ist wegen seiner klassisch sozialdemokratischen Politik (freies Mittagessen in der Schule) trotzdem bei der Parteilinken beliebt. Den Demokraten hat er die Idee geschenkt, Trump und seine Leute als “weird” zu bezeichnen. |
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Politikwissenschaftler spoilern jetzt: Umfragen und die Auswertung historischer Daten ergeben relativ deutlich, dass Running-Mates in Wahrheit nicht wahlentscheidend sind. Und trotzdem sagt die Entscheidung zumindest etwas über Kamala Harris selbst aus: wie sie gesehen werden möchte, wie sie Entscheidungen trifft und ihren Wahlkampf managt. She also ticked all the boxes. |
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Meine drei Texte der Woche |
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Die meisten von ihnen handeln vom Newcomer der Woche, Kamala Harris’ Running-Mate. |
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Der mit den Dad-Vibes | | Bis vor ein paar Tagen kannten wohl wenige außerhalb von Minnesota Tim Walz: Meine Kollegin Rieke Havertz erklärt in ihrer Analyse, warum “der mit den Dad-Vibes” all das mitbringt, was Harris fehlt. → Zum Artikel |
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Die neuen Demokraten | | Tim Walz ist männlich, weiß, und er spricht eine Sprache, die seine Partei verlernt hat: die Sprache der Arbeiter. Meine Kolleginnen Amrai Coen, Kerstin Kohlenberg und Johanna Roth erklären in diesem Stück präzise die Transformation der Demokraten – und ob diese reichen könnte, um Donald Trump zu schlagen. → Zum Artikel |
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Wer sagt denn sowas? | “I love my black job” | | | |
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Aus meinem Terminkalender |
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Heute, am 9. August, geben Kamala Harris und Tim Walz jeweils eine Kundgebung in Phoenix, Arizona und in Las Vegas, Nevada. Ex-Präsident Trump gibt auch eine Kundgebung. Er tritt in Bozeman im Bundestaat Montana auf. |
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Donald Trump kündigte an, dass er am Montag, den 12. August, von Elon Musk interviewt werde. |
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In dieser Folge von OK America? sprechen meine Kollegen Rieke Havertz und Klaus Brinkbäumer über Tim Walz und die Reform des Supreme Courts. Und in dieser Folge von Das Politkteil analysieren meine Kollegen Tina Hildebrandt und Peter Dausend gemeinsam mit ihrem Gast Thomas Wiegold, ob Deutschland durch die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen sicherer oder unsicherer wird. |
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Meine Kollegin Tina Ahrens ist die Chefin der Bilder von ZEIT ONLINE. An dieser Stelle schreibt sie jede Woche über ein Foto, das sie besonders bewegt hat. |
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| © Michael Steele/Getty Images |
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“Die Diskussionen der letzten Wochen, darüber, wann jemand Schwarz ist (Donald Trump hinterfragte Kamala Harris’ Schwarze Identität) und wann ein Körper ein weiblicher (Der Chromosom-Status und Testosteron-Pegel der algerischen Boxerin Imane Khelif) haben den weiblichen und Schwarzen Körper mal wieder auf unangenehme Weise ins Rampenlicht gerückt. Umso mehr habe ich mich über dieses Bild von Michael Steele gefreut, das die amerikanische Leichtathletin Gabrielle Thomas bei ihrem Gewinn des 200-Meter-Sprint-Finales der Frauen zeigt. Thomas wirkt fast ungläubig, den Tränen nah. Die olympische Goldmedaille ist ihr bisher größter Erfolg. Vielleicht hilft es uns, dass wir uns auch außerhalb des Sportes an ein Bild gewöhnen: eine starke Schwarze Frau, die gewinnt. Denn Harris wäre eben nicht nur die erste Präsidentin der USA, sie ist auch Schwarz.” |
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Was müssen Sie diese Woche sonst noch gesehen, gelesen, angeschaut haben? Diesmal stellt ZEIT-Redakteurin Katharina Meyer zu Eppendorf ihren Fund vor. Sie arbeitet zur Zeit in Phoenix, Arizona. |
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„’Ich hasse die Polizei. Angesichts der vielen negativen Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gemacht habe, kann ich mir nicht vorstellen, was ein schwarzer Mann durchmacht.‘ Was wie ein Kommentar eines (links)-liberalen Demokraten klingt, hat kein anderer als der Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner geschrieben: J. D. Vance. Bekannt wurden diese und andere Aussagen nun durch seine ehemalige Studienfreundin Sofia Nelson. Diese hatte der New York Times E-Mails zugespielt, die Vance damals an sie geschrieben hatte – aus der moralischen Überzeugung heraus, dass US-Amerikaner wissen sollten, wie dieser einst dachte. Der New York Times sagte Nelson: ‚(Vance) wurde reich und erfolgreich, indem er als 'Never Trumper' der liberalen Elite die weiße Arbeiterklasse erklärte. Jetzt sammelt er noch mehr Macht, indem er das genaue Gegenteil sagt.‘ Ein paar von Vances E-Mails kann man hier nachlesen oder Sofia Nelson selbst zuhören: in dieser Folge des The Daily-Podcasts der New York Times.” |
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Das war die vierte Spezialausgabe unseres Was-jetzt?-Newsletters zur US-Wahl 2024. Sie erscheint jeden Freitag zusätzlich zum Morgenüberblick und wird geschrieben von Amrai Coen, Marcus Gatzke, Rieke Havertz, Carsten Luther, Anna Sauerbrey und Fiona Weber-Steinhaus. Die Vorrecherche und nächtliche Produktion hat Katharina Meyer zu Eppendorf in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona übernommen. |
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