Liebe Frau Do, dieser Sommer wird anders. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen ins Ausland, größere Fernreisen fallen ohnehin flach, und auch im Inland gibt es nur begrenzte Möglichkeiten. Also ein Ferienhaus im Inland mieten? Dann müssen Sie sich beeilen und wahrscheinlich ordentlich draufzahlen, wie Florian Rinke recherchiert hat. Spiekeroog können Sie streichen, wenn Sie nicht fast den doppelten Preis wie sonst zahlen wollen. Aber es scheint noch Orte an Ost- und Nordsee zu geben, die viel weniger stark teurer geworden sind. Bis zu den Sommerferien müssen wir aber erstmal kommen. Für Familien wird das herausfordernd: Regulären Unterricht soll es bis dahin nicht geben, aber tage- und wochenweise gelehrt werden. In NRW sind als nächstes die Viertklässler dran, aber frühestens am 7. Mai, berichten Kirsten Bialdiga, Jan Drebes und Maximilian Plück. Die Lockerung der Corona-Maßnahmen bleibt umstritten: „Es scheint jetzt ein gesellschaftlicher Punkt erreicht zu sein, wo die Lockdown-Maßnahmen nicht mehr akzeptiert werden und eine gefährliche Sorglosigkeit Einzug hält“, sagt Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbands Nordrhein. Auch der R-Wert ist wieder gestiegen – ein Warnsignal. Warnsignale gab es auch in der Affäre um die Mängel an der A1-Brücke in Leverkusen. Heute muss Verkehrsminister Hendrik West (CDU) im Landtag Rede und Antwort stehen. Die SPD spricht schon vom „Super-GAU“. Die Grünen sehen „hausgemachte Probleme, die zu Verzögerungen und höheren Kosten führen“. Apropos: Gestern wurde am neuen Berliner Großflughafen das Hauptterminal zur Nutzung freigegeben. Die Inbetriebnahme im Oktober könnte klappen – das wären schlappe neun Jahre Verspätung. Ja, Verspätung, nicht Bauzeit. Aber in Leverkusen sind wir davon noch weit entfernt, die Bauarbeiten laufen ja erst seit Anfang 2018. Bauarbeiten starten auch demnächst an der deutschen Corona-App. Die Software fürs Handy, die Infektionsketten nachvollziehbar macht, sollen die Telekom und SAP entwickeln, wie unsere stellvertretende Chefredakteurin Eva Quadbeck berichtet. Die Schnittstellen sollen nächsten Monat von Apple und Google kommen, jetzt läuft die Stoppuhr für die beiden deutschen Konzerne. Mit dem Projekt können sie sich international profilieren – oder auch blamieren. Letzteres tut gerade die Basketball-Bundesliga. Sieben Teams sind aus der Deutschen Meisterschaft ausgestiegen, die zehn übrigen wollen Geisterturniere austragen, obwohl in Corona-Zeiten viele der starken US-Spieler fehlen werden. Auch wenn Sie sich sonst für diesen Sport nicht so sehr interessieren, liest sich die Analyse von Clemens Boisserée hochspannend. Ich wünsche Ihnen heute einen großen Wurf! Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |