Liebe Frau Do, „wenn du ein Haus baust, vollende es“, soll der griechische Epiker Hesiodos mal gesagt haben. Recht hat er. Gerade wenn es um das europäische Haus geht, das spätestens seit dem visionären Schumann-Plan des gleichnamigen französischen Außenministers 1955 Stein für Stein nach dem Desaster des Weltkriegs aufgebaut wurde. Doch 200 Tage vor der Europawahl ist die EU in einem bemitleidenswerten Zustand. Uneins, zerstritten, auf wichtigen Wachstumsfeldern zu lahm, zu unentschieden, zu zaghaft. Zugleich finden nationalistische Töne reißenden Absatz bei den Marktschreiern von ganz links bis ganz rechts. Was ist also los mit Europa? Warum haben es die Vorteile dieser weltweit einzigartigen Konstruktion so schwer durchzudringen? Das wollen wir zusammen mit zehn weiteren Redaktionen in Nordrhein-Westfalen herausfinden und starten heute eine bislang einzigartige Serie: „Unser Europa“. Darin bündeln wir alle journalistischen Kräfte, um mit Ihnen, den Leserinnen und Lesern, in den kommenden Monaten Europa neu zu entdecken und Lust auf die Zukunft in einem freien, demokratischen und solidarischen Europa zu machen. Warum gerade wir, und wie das gehen soll, lesen Sie hier. Zum Auftakt haben mein Aachener Kollege Thomas Thelen und ich auch mit Bundeskanzler Gerhard Schröder über die Zukunft Europas gesprochen. Ein paar Seitenhiebe an die aktuelle SPD-Führung konnte sich der 74-Jährige natürlich trotzdem nicht verkneifen. Gestern Abend Sondersitzung des NRW-CDU-Vorstands in Düsseldorf. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Kandidaten für den CDU-Vorsitz aus NRW. Friedrich Merz und Jens Spahn. Merz griff schon vorab die SPD an und erklärte, dass er einen „scharfen Linksschwenk“ bei der kriselnden Partei erwartet. Drinnen hinter den Türen plädierte Merz leidenschaftlich für eine selbstbewusste CDU, die das Thema Europa stärker akzentuiert. Sein Gegner Jens Spahn profilierte sich beim Thema Digitalisierung, mahnte mehr Tempo bei Breitband an und will das Land zum „Digitalweltmeister“ machen. NRW-CDU-Chef Armin Laschet schaute sich das Schaulaufen an, ohne sich einzumischen. Der Landesverband will keine Empfehlung aussprechen. Thomas Reisener fasst zusammen. Diese Zahl wussten Sie bestimmt noch nicht. Zwischen 8,5 und neun Minuten braucht die Polizei in diesem Land im Durchschnitt, um bei einem Unfall mit Personenschaden vor Ort zu sein. Zehn Sekunden schneller als im vergangenen Jahr. Für Erich Rettinghaus, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), sind schnellere Einsatzreaktionszeiten eine wichtige Nachricht. „Jede Sekunde, die wir schneller am Einsatzort sind, kann entscheidend sein“, sagt er. Christian Schwerdtfeger berichtet. Herzlichst Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |