in Glasgow findet seit gestern die UN-Klimakonferenz statt. Der Klimaforscher Hans von Storch plädiert in diesem Zusammenhang für einen neuen Pragmatismus in der Klimadebatte und für eine verstärkte Diskussion über eine gesellschaftliche Anpassung an Extremwetterereignisse. Für von Storch sind die eigentlichen Helden der Klimapolitik nicht Aktivisten, die überall Emissionen einsparen wollen. Sondern Ingenieure, die die nötige Technologie dafür entwickeln. Mein Kollege Ben Krischke hat ihn interviewt. Am Wochenende haben sich die CDU-Kreisvorsitzenden zur Kür des neuen Parteichefs für eine Mitgliederbefragung ausgesprochen. Dieses Verfahren war nach der vermasselten Kanzlerkandidatur Armin Laschets unausweichlich, denn der Frust an der Basis ist enorm. Die eigentliche Frage aber lautet: Wer ist der Aufgabe gewachsen, die Christdemokraten zu retten? Mein Kommentar zur Lage der Union. Gestern Abend wurde bei „Anne Will“ mal wieder über Corona debattiert – und Sahra Wagenknecht outete sich dort als Impf-Skeptikerin. Womit sie sich natürlich gleich den Vorwurf einhandelte, eine „Querdenkerin“ zu sein. Sorgen vor einer Corona-Impfung tut der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission denn auch als Unfug ab. Das wiederum kritisiert der Internist Erich Freisleben: Im Interview mit Björn Eenboom erzählt er offen von den möglichen Nebenwirkungen der Impfung und äußert die Ansicht, dass die derzeitige Politisierung der Wissenschaft auf Dauer das Vertrauen der Menschen erschüttern könnte. Der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko schleust zu Tausenden Migranten über die Grenze zu Polen: Er will so gegenüber der EU Verhandlungsmasse aufbauen, um sich aus der politischen Isolation zu befreien. Die EU darf aber nicht erpressbar sein, schreibt Moritz Gathmann in seinem Kommentar. „Der Atomausstieg war ein Fehler“, ist Jürgen Hambrecht überzeugt. Denn ohne Technologieoffenheit werde der Wandel zur Klimaneutralität nicht gelingen. Dabei hat der Ex-BASF-Chef damals selbst am Ausstieg mitgewirkt. Inzwischen zeigt er sich desillusioniert: „Wir haben die Komplexität der Probleme unterschätzt“, weil man sich „singulär auf die Risiken der Kernkraft konzentriert und andere Aspekte der Energieversorgung vernachlässigt“ habe. Mein Kollege Daniel Gäber hat mit Hambrecht gesprochen – und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Im amerikanischen Bundesstaat Virginia wird am morgigen Dienstag ein neuer Gouverneur gewählt. Es ist eine der wenigen bedeutenderen US-Wahlen in diesem Jahr – und wird von Beobachtern entsprechend heiß erwartet. Denn nach vielen Jahren hat mit Glenn Youngkin erstmals wieder ein Republikaner gute Aussichten auf den Wahlsieg. Ausschlaggebend könnte die Entscheidung einer Schulbehörde sein, eine halbe Million Dollar in umstrittene Antirassismus-Seminare zu investieren. Gregor Baszak erklärt die Hintergründe des wieder aufflammenden Kulturkampfs. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |