Russland erlebt in der Ukraine zwar ein militärisches Fiasko – was aber noch lange nicht bedeutet, dass es den Krieg auch verliert. Bei den Verhandlungen in Istanbul wird sich jetzt zeigen, zu welchen Zugeständnissen Kiew und Moskau bereit sind. Eine echte Neutralität der Ukraine ist aber faktisch kaum noch möglich, meint der geopolitische Analyst George Friedman in einem Beitrag für Cicero. Mit dem Krieg in der Ukraine steht auch die deutsche Energiepolitik auf dem Prüfstand. Mehr noch: Die gesamte Ostpolitik ist gescheitert. Mit ihr verbindet sich ein Name, der kaum genannt wird: Frank-Walter Steinmeier. Wie kaum ein anderer hat er sowohl unter Gerhard Schröder als auch unter Angela Merkel das Projekt Nord Stream 2 mit angeschoben. Hier aber guckt man nun in die Röhre, wie Cicero-Autor Thomas Urban schreibt. Ein ähnlicher Blick könnte auch dem neuen CDU-Chef Friedrich Merz drohen. Der will die Union rundumerneuern: Abschied von den Merkel-Jahren, mehr Profil und neue Köpfe. Doch während er in Berlin akribisch an seiner Partei herumschraubt, droht nach der Niederlage im Saarland möglicherweise auch ein Machtverlust in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Ohne starke Landesverbände wird es aber für Merz 2025 keinen Einzug ins ersehnte Kanzleramt geben. Cicero-Politikredakteur Volker Resing sieht daher einen düsteren Frühling für Friedrich Merz heraufziehen. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |