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4. Oktober 2023
Meike Schreiber
Korrespondentin in Frankfurt
SZ Twitter Mail
Guten Tag,
wir sind uns vermutlich einig, dass Statussymbole eine eher männliche Marotte sind. Ich kenne das jedenfalls von meinen Söhnen, die sich nicht nur sehr für teure Autos, sondern auch für Markenklamotten interessieren – zumindest in der Theorie, denn natürlich sind die Mittel begrenzt, dafür Geld auszugeben. Messen lässt sich die Männlichkeit der Marotte aber auch an der Reaktion von Berliner Salon-Kolumnisten, die im Jahr 2023 immer noch öffentlich einem 911er Porsche huldigen, auf den Artikel meiner Kollegen Jannis Brühl und Paulina Würminghausen über die neuen Statussymbole (SZ-Plus). In dem Artikel geht es um Lastenräder, die Solaranlage oder einfach nur eine gute Work-Life-Balance als Zeichen, dass man es „wirklich“ geschafft habe, schreiben beide.

Konsumforscher Hans-Georg Häusel erklärt, dass sich Menschen mit Statussymbolen nicht nur „aus der Masse abheben“ wollen, sondern diese auch „ihre Macht oder Wertigkeit in der Gesellschaft erhöhen“. Heutzutage sei es verstärkt die Moral, die einen aufsteigen lässt in der Gesellschaft. „Die Menschen wollen nicht mehr nur zeigen: Ich habe mehr Macht und Geld als du. Sondern auch: Ich bin ein besserer Mensch“, sagt Häusel. Der Experte spricht dabei von einer „Werteelite“. Ulf Poschardt allerdings, den Porsche-Fan und Chefredakteur der Welt, scheint der Text so sehr aufgeregt zu haben, dass er ihn auf Twitter mit den Worten „definiere Elfenbeinturm“ kommentierte, was wohl heißen soll: Alle, die nicht wie er dem Porsche oder Nackensteak huldigen, sind irgendwie abgehoben. Fragt sich allerdings, wer hier weiter oben im Elfenbeinturm sitzt. 

Auch Kleidung kann ein Statussymbol sein, jedenfalls geht immer eine Botschaft einher damit, was wir anziehen. Meine Kollegin Kerstin Bund hat sich mit dem Thema Büro-Outfit befasst (SZ-Plus), nachdem nun sogar der US-Senat die Kleiderordnung abgeschafft hat. Und bekanntlich greift es auch bei Vorstandschefs immer mehr um sich, auch mit Sneakern und Kapuzenpulli zur Arbeit zu kommen. Was folgt daraus nun, fragt sich Kerstin Bund. „Vielleicht, dass wir alle nicht umhinkommen, uns mit der Kleiderfrage zu beschäftigen“, schreibt sie. Kleidung sei immer auch eine Sprache, mit der man Botschaften sende. Heißt: Wie ich mich anziehe, drückt aus, welchen Wert ich meinem Gegenüber und dem Anlass beimesse. Wer sich zu lässig kleidet, signalisiere, dass er über der Sache steht, vielleicht sogar über allen anderen. Die Botschaft: Du bist es nicht wert, dass ich mir für dich etwas Anständiges anziehe. Kleidung habe also immer auch mit Respekt und Wertschätzung zu tun.

Aber muss sie auch ein Statussymbol sein? Das wohl eher nicht, würde ich sagen.

Ich selbst finde es im Home-Office jedenfalls sehr angenehm, mir mal keine Gedanken um das Outfit machen zu müssen.

Ihre
Meike Schreiber
Korrespondentin in Frankfurt
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Was wollen Sie in Ihrem Job erreichen?

Ich möchte am liebsten allen 2,1 Millionen Inhabern kleiner Unternehmen und Soloselbstständigen Mut machen und eine Stimme geben. Sie stehen alleine Krisen durch, kämpfen um ihre Existenzgrundlage und sind die stummen Helden der deutschen Wirtschaft. In meinen Beratungen möchte ich ganz pragmatisch das How to vermitteln, damit sie eine solide Selbstständigkeit aufbauen. Da steckt so viel ungenutzte Wirtschaftskraft drin!

Wofür sind Sie dankbar?

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Wie gehen Sie mit Stress um?
Wenn ich merke, dass die To Dos zu viel sind, ich hektisch werde und langsam den Überblick verliere, mache ich ganz bewusst eine Pause. Entweder ich drehe eine Runde durch den Garten oder durch den Wald. So fahre ich mich runter und danach schreibe ich alles, was gerade auf mich einprasselt, auf eine Liste, setze Prioritäten und arbeite Punkt für Punkt ab. Dadurch gerate ich nicht so schnell in Stress.

 
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