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31. Januar 2024
Lea Hampel
Wirtschaftsredaktion
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Guten Tag,
uns Frauen wird ja gern nachgesagt, wir hätten eine Schwäche für Handtaschen. Nun kann ich das für mich nicht bestätigen, im Gegenteil. Ich habe mehr als zwei Jahre gebraucht, um mir eine zuzulegen. Dennoch habe ich es als Teil des Erwachsenwerdens, das mich seit Jahren ereilt, begriffen, mir endlich eine Tasche zuzulegen, die zeigt, dass ich nicht mehr Taschengeld bekomme oder auf Werbegeschenke angewiesen bin, sondern eigenes Geld verdiene. Um es mit einem Mom Joke (ja die gibt es auch) zu sagen: Taschengeld im wahrsten Sinne. Wenn man zudem gelegentlich Termine mit Chefinnen oder anderen Managerinnen hat, machen sich – wenn das Gegenüber nicht gerade Startup-Gründer ist – Jutebeutel neben dem Besprechungssessel nicht so gut. Zeig’ mir Deine Tasche und ich sag Dir, wer Du bist, ist leider eine der vielen Regeln des Arbeitslebens.

Weil ich aber die Handtasche gebraucht kaufen wollte, durchsuchte ich abends, wenn das Feierabendgehirn nur noch dafür oder für den Abwasch reichte, die entsprechenden Plattformen – ein bisschen lieber als dreckige Backformen waren mir Handtaschen schon. Aber: Das eine Modell schien mir zu groß, beim anderen der Ton zu dunkel, mal waren die Henkel zu lang. Der Mann, den ich gelegentlich um seine Meinung bat, fand trotzdem, dass die „irgendwie alle gleich“ aussehen.

Besser waren die Zeiten, kam mir beim genaueren Nachdenken, als ich in den 1990er Jahren zur Schule ging. Da gab es nicht die Zwänge einer Uniform, sondern eine Art Oligopol für Schultaschen. Scout, 4you, später Eastpak-Rucksäcke und natürlich, für die Bildungsbürgerkinder und die Waldorfschüler, Lederranzen. Die Auswahl war gerade so groß, dass man das Gefühl hatte, entscheiden zu können und damit zu definieren, wem man sich zugehörig fühlte. Und dennoch war die Zahl der Marken klein genug, dass es nicht stressig wurde im Geschäft – zumindest als Kind. Manchem Elternteil dürfte schon der Schweiß ausgebrochen sein angesichts der hohen Preise für die Dinger.

Umso spannender fand ich jedenfalls, im Text meines Kollegen Uwe Ritzer nachzulesen (SZ-Plus), wie sich der Markt für Schulranzen verändert: Die Firma hinter der Marke Scout wurde aufgekauft, heute funktioniert eine Tasche gut, wenn die „Eiskönigin“ drauf zu sehen ist. Und während ich Uwes Text so las, dämmerte mir, dass ich diesen Sommer zum ersten Mal selbst einen Schulranzen bezahlen werde. Das ist ein wesentlich dramatischerer Schritt des Älterwerdens als eine Handtasche. Kaum war der Druck weg, konnte ich die danach ganz leicht kaufen. Sie ist schwarz, unauffällig – und wenn ich das ändern will, mache ich einfach einen „Eiskönigin“-Anhänger dran. Zu erwachsen muss ja nicht sein.

Ich wünsche Ihnen eine tolle Lektüre,
Lea Hampel
Wirtschaftsredaktion
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"Etwa 90 Prozent der Frauen in Mittel- und Westeuropa sind mit ihrem Gewicht und ihrem Aussehen unzufrieden. Bei den Männern sind zwischen 60 und 80 Prozent unzufrieden mit ihrem Körper."
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Kennen Sie Michaela Harlacher?

Michaela Harlacher arbeitet als Finanz-Mentorin und berät speziell Frauen. Bereits im Alter von 15 Jahren hat sie begonnen ihre ersten Anlagen zu tätigen und sich mit dem Thema Finanzen auseinander zu setzen. Mit ihrer zehnjährigen Erfahrung als Führungskraft in einer Bank und als langjährige aktive Investorin, bringt sie eine große Expertise rund um das Thema Finanzen mit.

Was wollen Sie in Ihrem Job erreichen?
Meine Vision ist es, dass so viele Frauen wie möglich finanziell unabhängig sind. Ich möchte Frauen ermächtigen und ihnen das Vertrauen geben, ihre finanzielle Zukunft selbst gestalten zu können. Frauen sollen in der Lage sein, ihre finanziellen Ziele zu setzen und zu erreichen, ohne sich von Stereotypen oder Unsicherheiten bremsen zu lassen. Ich möchte nicht nur das nötige Wissen vermitteln, sondern auch ein Umfeld schaffen, in dem Frauen sich gegenseitig unterstützen und stärken.

Worüber reden wir nicht genug?
Wir reden nicht genug darüber, wie viel verdient wird. Viele wissen nicht einmal, was ihr Partner oder Partnerin verdient. Das deutsche Schweigen über das Geld ist fast ein kulturelles Alleinstellungsmerkmal. In den USA zum Beispiel sieht es komplett anders aus. Amerikaner reden oft sehr freizügig über das eigene Gehalt. Der Grund: Amerikaner glauben an die Freiheit, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Der amerikanische Traum wurzelt in dem Glauben, dass der Einzelne es vom Tellerwäscher zum Milliardär schaffen kann. Die deutsche Geheimniskrämerei begünstigt letztendlich den Gender-Pay-Gap. Denn Probleme, über die niemand spricht, lassen sich schwerer angehen.

Wofür sind Sie dankbar?
Mein Papa ist gestorben als ich sechs Jahre alt war. Meine Mama hat mich allein groß gezogen und zusammen mit meinem Bruder eine Steinmetzfirma geführt. Sie hat mir also gezwungenermaßen vorgelebt, wie man als Frau erfolgreich sein sowie Beruf und Familie unter einen Hut bringen kann. Egal, was ich tue, sie steht immer hinter mir - genau wie der Rest meiner Familie. Meine Kinder finden es auch toll, dass ich von zu Hause aus arbeite und für sie da sein kann. Generell finde ich, dass man viel durch Vormachen und Vorbilder mitnimmt und es natürlicherweise nachahmt.


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