Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher steckt jetzt in genau der Situation, die er immer vermeiden wollte: Ob der Elbtower gebaut wird oder nicht, entscheidet sich nicht in irgendwelchen Investorenbüros, sondern in seinem Amtszimmer, Rathaus, 1. Obergeschoss, Blick auf Rathausmarkt, Schleusenbrücke und Jungfernstieg. Den blamablen Elbtower-Stummel sieht man von hier nicht, und das ist wahrscheinlich ganz gut. Denn ausgerechnet Tschentscher, der jedes Detail zu kontrollieren versucht, droht der Problembau zu entgleiten. „Kein Steuergeld“ wird in das „private Projekt“ fließen, hat der SPD-Mann wiederholt versprochen. Doch seit Tagen macht Klaus-Michael Kühne, der wichtigste Investor bei der Rettung des Pleite-Projekts, medial Druck: Ohne die umgehende Zusage des Senats, im Turm an den Elbbrücken ein neues, riesiges Naturkundemuseum zu horrenden Mietkosten einzurichten, wird es nichts mit dem Turmbau zu Hamburg. Und auch Bauunternehmer Dieter Becken, der verzweifelt nach Geld und Mietern sucht, klang schon mal zuversichtlicher. Bei beiden mag auch Taktik eine Rolle spielen. Doch klar ist: Ohne das Geld der Stadt, auch wenn es nur mittelbar als Miete fließt, bleibt der Turm ein Türmchen, Sinnbild für Größenwahn und Scheitern. Tschentscher hat die Qual der Wahl: Sein Wort brechen – oder verantwortlich für einen peinlichen Makel im Stadtbild sein. Einen schönen Donnerstag wünscht Mathis Neuburger Stv. Chefredakteur [email protected] |
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⚓ Hamburg und der Norden 🛳 |
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1. Das kosten Häuser und Wohnungen in Hamburg. Dazu: Wo es im Umland noch günstig ist |
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2. „Ich höre die Schreie immer noch“ – Todesraser von Billstedt den Tränen nahe |
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3. Stadt plant Flüchtlingsheim in Villenviertel - doch die Bewohner haben ein Vetorecht |
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4. Tische statt Parkplätze: Gastro-Privileg in Eimsbüttel wackelt – wirklich? |
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Parkplätze zu Barplätzen war das Motto unter Corona. Inzwischen haben die Bezirke den Gastronomen viele Erlaubnisse für die „Sondernutzungen“ von Stellplätzen und Gehwegen wieder entzogen. Wie sieht es im Bezirk Eimsbüttel aus, wo die einen über Parkplatznot stöhnen und die anderen ihre großzügigen Außenterrassen nur ungern wieder rausrücken? Die Antwort aus dem Bezirksamt überrascht. |
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5. Denkmal in der Innenstadt wird saniert – für 100 Mio. Euro! |
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Am Hamburger Gänsemarkt hat die Sanierung des historischen Gebäudes der Finanzbehörde offiziell begonnen. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) übergab einen symbolischen Holzschlüssel an Jan Zunke, den Geschäftsführer der städtischen Immobiliengesellschaft Sprinkenhof, die das Projekt managen soll. Billig wird es nicht. |
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6. Kleine Operation bei Meffert – HSV ließ Duo für ein Training einfliegen |
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Die Hoffnung war da, dass es nur ein üblicher Zweikampf im Training war. Doch der Zusammenprall von Jonas Meffert mit Teamkollege Emir Sahiti in der Mallorca-Einheit am Dienstagmittag stellte sich wenig später als folgenschwer heraus. Der Sechser des HSV hat sich einen Nasenbeinbruch zugezogen. Ein Einsatz gegen den 1. FC Nürnberg ist mehr als fraglich. Und ein Ausfall würde nicht nur Meffert weitere Kopfschmerzen bereiten. |
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7. Diskussion um „Das Herz von St. Pauli“: Verein gibt neue Entwicklung bekannt |
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🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍 |
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8. Trump verkündet seinen „Zoll-Hammer“ |
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9. US-Senator hält 25-Stunden-Rede gegen Trump – ohne Toilettenpause! |
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Senator Booker, der den US-Bundesstaat New Jersey vertritt, hat mit einer flammenden Rede gegen die Regierungspolitik des Präsidenten Donald Trump ein Stück Kongressgeschichte geschrieben: Am Montagabend um 19 Uhr (Ortszeit) trat er ans Rednerpult – und auch nach Erreichen der jahrzehntealten Rekordmarke (24 Stunden, 19 Minuten) sprach er weiter. Erst nach 25 Stunden und fünf Minuten war Schluss. Booker ging während dieser Zeit nicht einmal auf Toilette – und verriet danach, mit welchem Trick er das geschafft hat und welche körperlichen Leiden er aushalten musste. |
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🎸 Kultur und Stadtleben 🎬 |
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10. „Das Nice wird dünner“: Legendärer Rave-Club braucht Unterstützung |
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„Auch bei uns sind die Kosten gestiegen. Auch wir müssen einkaufen, heizen, reparieren“: Das schreiben die Besitzer des legendären „Südpol“ in der Süderstraße 112 (Hammerbrook). Die Pandemie haben sie überstanden, die damit einhergehenden Geldprobleme noch nicht. Um seine Angestellten gerecht bezahlen zu können und die Preise nicht erhöhen zu müssen, bittet der Rave-Club um Geld – und hat sich eine ganz besondere Aktion dafür ausgedacht. |
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Kultur-Tipp für Donnerstag: Die Schönheit des Unperfekten – Kunst mit dem Smartphone |
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An alle passionierten Handy-Fotografen: Vorsicht beim Löschen von spontanen Schnappschüssen – es könnte Kunst werden! Bestes Beispiel: Kai Röffen, der jetzt mit einer Solo-Ausstellung in der Innenstadt zu sehen ist. „Handheld by Kai Röffen“ (von Kai Röffen in der Hand gehalten) in der Livia-Lisboa-Fotokunst-Galerie zeigt gerade 25 meist großformatige Aufnahmen, die mit dem Smartphone gemacht und nicht nachbearbeitet wurden. Galeristin und Fotokünstlerin Livia Lisboa lobt: „Kai Röffen beweist mit ‚Handheld‘, dass Kunst im Moment entsteht – nicht immer durch Perfektion, sondern durch Authentizität.“ Livia-Lisboa-Fotokunst-Galerie: bis Ende April, in den Stadthöfen, Neuer Wall 86, Di-Sa 11-14 und 15-18 Uhr, Eintritt frei Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. |
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