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☀️ Guten Morgen

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher steckt jetzt in genau der Situation, die er immer vermeiden wollte: Ob der Elbtower gebaut wird oder nicht, entscheidet sich nicht in irgendwelchen Investorenbüros, sondern in seinem Amtszimmer, Rathaus, 1. Obergeschoss, Blick auf Rathausmarkt, Schleusenbrücke und Jungfernstieg. Den blamablen Elbtower-Stummel sieht man von hier nicht, und das ist wahrscheinlich ganz gut. Denn ausgerechnet Tschentscher, der jedes Detail zu kontrollieren versucht, droht der Problembau zu entgleiten.
„Kein Steuergeld“ wird in das „private Projekt“ fließen, hat der SPD-Mann wiederholt versprochen. Doch seit Tagen macht Klaus-Michael Kühne, der wichtigste Investor bei der Rettung des Pleite-Projekts, medial Druck: Ohne die umgehende Zusage des Senats, im Turm an den Elbbrücken ein neues, riesiges Naturkundemuseum zu horrenden Mietkosten einzurichten, wird es nichts mit dem Turmbau zu Hamburg. Und auch Bauunternehmer Dieter Becken, der verzweifelt nach Geld und Mietern sucht, klang schon mal zuversichtlicher.
Bei beiden mag auch Taktik eine Rolle spielen. Doch klar ist: Ohne das Geld der Stadt, auch wenn es nur mittelbar als Miete fließt, bleibt der Turm ein Türmchen, Sinnbild für Größenwahn und Scheitern. Tschentscher hat die Qual der Wahl: Sein Wort brechen – oder verantwortlich für einen peinlichen Makel im Stadtbild sein. 


Einen schönen Donnerstag wünscht
Mathis Neuburger
Stv. Chefredakteur
[email protected]

 

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Livia-Lisboa-Fotokunst-Galerie: bis Ende April, in den Stadthöfen, Neuer Wall 86, Di-Sa 11-14 und 15-18 Uhr, Eintritt frei


Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker.

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