Eine aktuelle Analyse von 22 Studien zeigt, dass Yoga, Tai Chi sowie Walken und Joggen zu den effektivsten Bewegungsformen zählen, um Schlafqualität zu verbessern und Schlafstörungen zu lindern. Die Untersuchung, veröffentlicht im Journal „BMJ Evidence Based Medicine“, bestätigt damit die Wirksamkeit von Bewegung als primäre Behandlungsstrategie.
Von chronischen Schlafstörungen, auch bekannt als Insomnie, sind in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen betroffen. Sie gehen mit erhöhten Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und psychischen Problemen einher. Klassische Behandlungen wie Medikamente haben Nebenwirkungen, und kognitive Verhaltenstherapie ist oft nur eingeschränkt verfügbar.
Die Forscher werteten Daten von knapp 1500 Teilnehmern aus, die unterschiedliche Therapieformen verglichen – darunter sieben Trainingsprogramme wie Yoga, Tai Chi und Ausdauersport. Die Ergebnisse zeigen, dass Yoga die Schlafdauer im Durchschnitt um bis zu zwei Stunden verlängert und die Einschlafzeit sowie nächtliche Wachphasen stark reduziert. Tai-Chi verringerte die Zeit nächtlichen Wachliegens um über 30 Minuten und verlängerte die Schlafdauer um rund 50 Minuten. Gehen oder Joggen reduzierte die Schwere der Schlafstörungen deutlich um fast zehn Punkte auf der Insomnieskala.
Wissenschaftlich erklären sich die Effekte durch eine Kombination aus körperlicher Entspannung, Atemkontrolle und Stressreduktion. So kann Yoga Ängste mindern, Tai Chi den Nervensystemstress senken und Ausdauersport den Melatoninspiegel sowie die Tiefschlafphasen fördern. |