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Mesut Özil war natürlich auch am Montag noch das große Nachrichtenthema in den sozialen Netzwerken. Auf den ersten zehn Rängen der journalistischen Artikel mit den meisten Facebook- und Twitter-Interaktionen fanden sich acht zum Thema Özil. Dazwischen sprangen lediglich "Zwei schlafende Obdachlose vor S-Bahnhof Schöneweide angezündet" von der B.Z. und "Pulisic rettet Kind vor rüder Security-Attacke" von sport1 mit 15.700 und 10.100 Likes, Shares & Co. Der größte Aufreger-Aspekt in der Debatte waren dabei am Montag die Aussagen von Uli Hoeneß zum Thema: Der Präsident des FC Bayern hatte sich am Münchner Flughafen kurz vor dem Start des Flugs Richtung USA, wo die Mannschaft ein paar PR-Termine und zwei Testspiele absolviert, komplett in Rage geredet. Und das auf sprachlich unterstem Niveau. Zunächst sagte er noch relativ ruhig, Özil habe der deutschen Mannschaft "seit vielen Jahren" "überhaupt nicht geholfen", und es sei "Jahre her", dass er "den letzten Zweikampf gewonnen habe". Zudem verstecke er sich bei seinem Rücktritt hinter der "angeblichen schlechten Behandlung durch den DFB". Je länger das Interview dauerte, desto emotionaler wurde Hoeneß: 2014 "hätten ihn die anderen durchs Endspiel gezogen", er habe "seit vielen Jahren einen Dreck gespielt" und jetzt seien "der Grindel und der Löw Schuld. Und der Bierhoff". Den gesamten Audio-Mitschnitt [Video-Material gibt es offenbar nicht] hat sport1 u.a. auf YouTube veröffentlicht. Sport 1 war auch das Medium, das den größten Social-Media-Erfolg mit Hoeneß' Aussagen hatte: Der Artikel "Hoeneß: 'Özil ein Alibi-Kicker'" erreichte samt Audio-Mitschnitt bis Mitternacht 36.500 Likes, Reactions, Shares, Kommentare, Tweets und Retweets bei Facebook und Twitter, war damit die Nummer 1 der Social-Media-News-Charts. Bild sammelte mit "Hoeness-Attacke auf Özil: 'Er hat seinen letzten Zweikampf 2014 gewonnen'" auf dem dritten Rang 17.700 Interaktionen ein und die Welt mit "Uli Hoeneß übt vernichtende Kritik an Mesut Özil" auf Platz 5 noch 15.900. Interessanterweise gehen die erfolgreichsten Kommentare auf der Facebook-Seite von sport1 vor allem in die Richtung: "Und seltsamerweise war Özil statistisch gesehen der beste Mittelfeldspieler der deutschen Mannschaft während seine Bayern-Jungs alle abgekackt haben. Nein, Hoeness steht da kein Urteil zu" - und auf der Facebook-Seite der Bild in die Richtung: "Halleluja endlich spricht mal einer die Wahrheit aus. Özil hat nie mehr drauf gehabt als Querpässe. Endlich vorbei der Mist und jetzt soll es dann auch mal wieder um Fußball gehen." Mitten zwischen die vielen Hoeneß-Artikel schob sich noch ein Kommentar vom Zeit-Online-Journalisten Christian Spiller. Mit Sätzen wie "Im Jahr 2018 tritt ein deutscher Nationalspieler wegen Rassismus zurück. Was ist nur los mit diesem Land?" und "Die Folgen des Rücktritts eines Spielers, der für so viele türkischstämmige Jugendliche, und nicht nur die, ein Vorbild war, sind noch gar nicht abzuschätzen. Nur eines steht fest: Mit Özils Abgang haben die Populisten gewonnen" und "Nein, man muss nicht mit allem übereinstimmen, was Mesut Özil sagt. Aber mit seinem letzten Satz umso mehr: 'Rassismus sollte niemals akzeptiert werden.'" erreichte er 25.100 LIkes & Co. auf Facebook und Twitter - landete damit direkt hinter der sport1-Hoeneß-Story auf Platz 2 der journalistischen Artikel des Tages. |