#trending // Social Media Mal wieder über Martin Hoffmanns extrem folgenswertes Twitter-Account bin ich auf einen erschreckenden Artikel auf der Website Mobilsicher gestoßen, die vom gemeinnützigen Verein iRights betrieben und vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gefördert wird. In "Musical.ly: Unheimliche Parallelwelt im Kinderzimmer" geht es um das Hype-Netzwerk Musical.ly, in dem kurze Musikvideos hochgeladen werden. Videos, in denen die Nutzer 15 Sekunden lang zum Ausschnitt eines Songs tanzen und "lip sync"en. Die bekanntesten Musical.ly-Sternchen sind die Zwillinge Lisa und Lena, die dort inzwischen 28,6 Millionen Fans haben. In dem Artikel von Mobilsicher geht es aber nicht um Stars, sondern um Kinder, die Musical.ly nutzen. Zwar dürfen sie das offiziell gar nicht - erst ab 13 Jahren - doch Musical.ly überprüft laut Mobilsicher kein bisschen, wie alt die angemeldeten Nutzer tatsächlich sind. Zahllose junge Mädchen bewegen sich in den 15-Sekunden-Clips aufreizend zu Musik und locken damit offenbar Männer an, die sich an kleinen Mädchen aufgeilen: "Einige der Nutzer, die die #bellydanc-Videos auf ihrem Profil sammeln, sind auf besonders kleine Mädchen spezialisiert. Diese Acht- und Neunjährigen tanzen in Unterwäsche oder sitzen breitbeinig in ihren Kinderzimmern, die Handykamera direkt auf ihren knapp bekleideten Unterleib gerichtet." Und weiter: "Kinder und Jugendliche, die aufreizend tanzen, sind auf Musical.ly zum Massenphänomen geworden. Selbst, wenn der Kontakt virtuell bleibt, machen sie sich damit psychisch verletzlich, denn sie werden zum Sexobjekt, meist ohne dies einordnen zu können." Musical.ly weiß von den erschreckenden Dingen, tut aber nicht wirklich etwas dagegen: "Mit Ausnahme einzelner geblockter Hashtags und gesperrter Profile lässt Musical.ly bisher keinerlei Bemühungen erkennen, an den bestehenden Zuständen etwas zu ändern. Eine Anfrage von Mobilsicher bei Musical.ly, welche Strategien die Firma gegen das bekannte Problem plant, blieb bisher unbeantwortet." Offenbar ist das Musical.ly-Problem im Schatten der Diskussionen um Facebook bisher nicht so recht in die Öffentlichkeit gerückt. Hoffentlich ändert sich das nun. |