#trending // "Höheres Taschengeld für Asylbewerber"
Wieder so ein Aufreger mit Ansage: Bild berichtet unter der Headline "SPD plant mehr Taschengeld für Asylbewerber" darüber, dass "alleinstehende Erwachsene statt bisher 135 Euro Taschengeld im Monat künftig 150 Euro erhalten" sollen. Der entscheidende Satz in dem Artikel lautet: "Die Regierung ist gesetzlich verpflichtet, die Asyl-Leistungen regelmäßig anzupassen. Grundlage ist die jährliche Einkommens- und Verbraucherstichprobe", als Aufreger taugt die Story also eigentlich nur bedingt. Tatsächlich müsste der Betrag jeweils zum 1. Januar angepasst werden, was allerdings in den vergangenen Jahren nicht geschah, weil ein Gesetzentwurf im Bundesrat scheiterte. Wie auch immer man zu den Summen steht, die Asylbewerber bekommen, geht es hier also um Rechtsstaatlichkeit, um die Einhaltung von gesetzlichen Regelungen. Es geht nicht wirklich darum, dass "die SPD" oder "Arbeitsminister Hubertus Heil" Asylbewerbern mehr Geld geben will, sondern eher darum, dass sich "die SPD" oder "Arbeitsminister Hubertus Heil" an Gesetze halten wollen. In Zeiten, in denen via Social Media aber vor allem Headlines konsumiert werden, bleibt dann aber eben nur "SPD plant höheres Taschengeld für Asylbewerber" bei vielen hängen - und die Empörung ist da. Bild sammelte mit der Story dann 61.200 Interaktionen auf Facebook und Twitter ein, große Teile davon über Facebook-Seiten von AfD-Politikern wie Alice Weidel, der Partei selbst - oder Seiten aus dem Umfeld der Partei. In die Top Ten der Social-Media-News-Charts schafften es am Sonntag mit dem Thema auch noch Focus Online mit 12.000 Reaktionen, die Epoch Times mit 10.600, die Welt mit 9.700, GMX mit 9.200 und die Frankfurter Allgemeine mit 6.800 Interaktionen. |