#trending // Social Media SRF Data, ein Projekt des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), hat am Mittwoch eine interessante Untersuchung zum Thema Fake-Follower bei Instagram veröffentlicht. Für die Studie schauten sich die Macher sieben Millionen Follower von 115 populären Accounts aus der Schweiz an - so genannte "Influencer" (auch wenn ich dieses Wort hasse, weil der "Einfluss" von "Influencern" oft sehr begrenzt oder gar nicht vorhanden ist). Das Ergebnis: Unter den Followern einiger der Accounts fanden sich bis zu 80% Fake-Profile. Als solches Fake-Profil stufte SRF Data u.a. Instagram-Accounts ein, die "tausenden anderen Profilen" folgen, "aber selbst kaum Follower" hat "und noch kein einziges Foto hochgeladen" hat. Ein anderes Indiz sei, " wenn ein Profil kein eigenes Profilbild hat und im Benutzernamen viele Zahlen vorweist." Die genaue Methodik wird hier in einem FAQ und hier in allen Details erklärt. Ich finde solche Untersuchungen sehr wichtig. Insbesondere, weil Instagram ein so abgeschottetes System ist, bei dem man nie genau weiß, wie man die zum Teil exorbitant hohen Follower- und Like-Zahlen einordnen soll. Es ist dabei meiner Meinung nach noch intransparenter als Facebook. Wichtig finde ich solche Untersuchungen auch, weil sie die "ehrlichen" Social-Media-Sternchen schützen. Zwar kann niemand beweisen, dass die vielen Instagrammer mit mehr als 50% Fake-Followern, diese bewusst gekauft haben, um zu betrügen, doch wenn man sich die Liste derjenigen anschaut, die weniger als 10% solcher Fake-Follower besitzen - und dennoch teilweise sehr beachtliche Follower-Zahlen erreichen, so liegt hier eben mindestens Wettbewerbsverzerrung vor. Auch Unternehmen, die riesige Werbegelder an solche "Beeinflusser" auf Instagram überweisen, sollten sich Studien wie die von SRF Data genau anschauen. Nicht, um konkrete Accounts auf eine Blacklist zu setzen, sondern generell, um vorsichtiger mit Social-Media-Erfolgs-Zahlen umzugehen. Ich hoffe nun, dass sich jemand der offen gelegten Methodik annimmt und eine ähnliche Studie für Deutschland erstellt. Die Ergebnisse wären sicher enorm spannend. |