#trending // Social Media Ein Hashtag erobert seit dem Beginn der Woche das Netz. Die US-Schauspielerin Alyssa Milano twitterte am Montag deutscher Zeit im Zuge der Enthüllungen um den US-Film-Mogul Harvey Weinstein: „If you’ve been sexually harassed or assaulted write ‘me too’ as a reply to this tweet“. Ihr Tweet wurde inzwischen mehr als 24.000 mal geretweetet, sammelte 51.000 Likes ein und wurde 67.000 mal kommentiert. Schnell entstand der Hashtag #metoo, mit dem vor allem Frauen ihre Erlebnisse schilderten. Laut den Analysten von Talkwalker kamen seitdem inzwischen 1,8 Millionen Tweets zusammen – und es werden immer noch täglich mehr. Die meisten der Tweets stammten demnach aus den USA, aus Großbritannien, Indien, Kanada, Frankreich und Schweden. In Deutschland wurde der Hashtag laut Talkwalker-Daten bis Donnerstagabend 25.700 mal genutzt. Damit kommt er noch nicht an die #Aufschrei-Debatte des Jahres 2013 heran - damals gab es laut Analysen 49.000 Tweets innerhalb einer Woche - doch er erzielt auch hierzulande eine große Wirkung mit zahlreichen Berichten in Online-Medien, Diskussionen in Foren, Blogs und natürlich den sozialen Netzwerken. Längst wird der Hashtag dabei nicht mehr nur für Berichte von eigenen Erlebnissen genutzt – sondern für eine grundlegende Debatte. So lautet einer der Tweets mit den meisten Likes und Retweets: „Männer beklagen wg. #MeToo Unsicherheit bei ‚Komplimenten‘.. Ich kann auf Kommentare Fremder zu meinem Körper ehrlich gesagt gut verzichten.“ Er stammt von Katharina Nocun. Marco Fechner schreibt: "Ein Blick unter #MeToo gewagt und man stellt mal wieder fest, dass männliche Übergriffigkeit kein zugewandertes Problem ist..." Selbst auf der höchsten politischen Ebene ist #metoo bereits angekommen: Die schwedische Außenministerin Margot Wallström postete den Hashtag auf Facebook. Schon 2014 hatte sie in einem Interview erzählt, dass sie bei einem Essen der europäischen Staats- und Regierungschefs begrapscht worden sei. |