#trending // Wahljahr 2017 Die "Ehe für alle" bestimmt weiterhin die politischen Diskussionen in Deutschland. Der erfolgreichste Text zum Thema kam am Mittwoch nicht von einer großen Nachrichten-Website, sondern vom Blog des Geschäftsführenden Gesellschafters der Agentur Butter, Frank Stauss. In "Verdruckst, verlogen und verzockt" legt er dar, warum er sich für das "völlig verstolperte taktische Manöver nach über zwölf Jahren Vollblockade der CDU-Vorsitzenden" Angela Merkel "fremdschämt". Bereits am Dienstagabend veröffentlicht, sammelte Stauss' Blogeintrag vor allem am Mittwoch über 8.200 Likes, Reactions, Shares, Kommentare und Retweets bei Facebook und Twitter ein. Bei Twitter war er mit 1.600 Likes und Retweets sogar der stärkste deutschsprachige Artikel des Tages. Ein geradezu schizophrenes Verhältnis zum Thema hat die AfD. Während der parlamentarische Geschäftsführer in Berlin Frank-Christian Hansel zum Beispiel in einer Lebenspartnerschaft mit einem Brasilianer lebt, twittert seine Partei: "Das ist eine Familie." - und zeigt ein Foto mit Mama, Papa und drei Kindern. Und während Alexander Gauland zum Beispiel auf Facebook posten lässt: "Wir sehen die Ehe jedoch auch in der Tradition der christlich-abendländischen Kultur, die die Völker Europas nach wie vor prägt und in der die Ehe seit Jahrtausenden zwischen Mann und Frau als erstrebenswerter Bund ein zentrales gesellschaftliches Element darstellt.", zieht seine Co-Spitzenkandidatin Alice Weidel mit einer Frau zwei Kinder groß. Weidel taktiert auf Facebook auf seltsamste Art um das Thema "Ehe für alle" herum. Man könne doch nicht über die "Ehe für alle" debattieren, "während Millionen von Muslimen illegal ins Land einwandern", so Weidel. Als Argument führt sie noch an, dass ja gerade für Muslime "Homosexualität ein Verbrechen darstellt". Was das eine nun mit dem anderen zu tun hat, weiß wohl nur Weidel. Aus "Das ist eine Familie" wurde auf Twitter im Übrigen in Windeseile ein Meme: |