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Der Name Merkel kam am Montag laut Analyse-Tool Talkwalker in 212.000 Tweets vor - so viele wie an keinem anderen Tag der vergangenen 12 Monate. Allein diese Tatsache zeigt, was für ein großes Thema der Rückzug der CDU-Vorsitzenden in den sozialen Netzwerken war und noch ist. Interessant: Die beiden erfolgreichsten Tweets kamen aus Großbritannien: Die beiden rechten Publizisten Katie Hopkins und Paul Joseph Watson kommentierten Merkels Entscheidung gut gelaunt und sammelten 9.200 bzw. 8.900 Likes und Retweets ein. Der deutsche Merkel-Tweet mit den meisten Interaktionen stammt von der früheren Piratenpartei-Geschäftsführerin Katharina Nocun, die schrieb: "Ich kann mir einen Mann als Bundeskanzlerin gar nicht mehr vorstellen." 6.000 Reaktionen gab es darauf. ZDF-Journalist Frederic Huwendiek punktete mit "In dem Jahr, in dem Angela #Merkel den CDU-Vorsitz übernahm: wird Schumacher zum 1. Mal mit Ferrari F1-Weltmeister, war Nokia weltgrößer Handyhersteller, war AOL weltgrößer Internetanbieter, war Sebastian Kurz 13 Jahre alt" Trotz Tippfehler erhielt der Tweet rund 3.900 Likes und Retweets. Bei den Politikern sammelte Christian Lindner mit den Sätzen, die er auch in unterschiedlichste Fernsehkameras sagte, die meisten Likes und Retweets ein: 2.900. Die Sätze lauteten: "Für die @cdu mag es vielleicht gut sein, einen neuen Chef/in an der Parteispitze zu haben. Für unser Land aber wäre es gut, wir hätten eine neue Regierungsspitze. #Merkel gibt das falsche Amt ab." Knapp dahinter landete Renate Künast mit "#Merkel hat viel, sehr viel für dies Land getan. Und ihr entspannter Gesichtsausdruck der letzten Wochen zeigte, sie hat sich selbst entschieden, dass nun genug gedient ist. Habe großen Respekt." Die AfD war unterdessen verblüffend still. Es gab zwar ein paar Posts - u.a. eine Eilmeldung auf der AfD-Facebook-Seite und ein "AfD wirkt"-Post von Björn Höcke, doch das große Trommelfeuer an Posts, das mancher vielleicht erwartet hatte, blieb aus. Womöglich ahnt die Partei, dass mit dem größten AfD-Feindbild auch viele Stimmen verloren gehen könnten. Die meisten Facebook-Interaktionen sammelte stattdessen Sahra Wagenknecht ein - mit: "Der Verzicht auf den Vorsitz reicht nicht, Frau Merkel" und "Ich finde es richtig, dass die Kanzlerin Konsequenzen zieht aus den herben Wahlverlusten in Hessen und Bayern. Auch die SPD sollte der unglaubliche Absturz endlich aus dem Schlaf reißen. Seit Jahren machen Union und SPD nur noch Politik für die Wirtschaftslobby und gegen die Interessen der großen Mehrheit auch ihrer eigenen Wähler." |