Das TOUR Tech-Briefing zur 10. Etappe der Tour de France 2025
Tour Newsletter
Das Tech-Briefing wird präsentiert von
Fotograf: picture alliance / REUTERS / Stephane Mahe
Vom 5. Juli bis zum 27. Juli messen sich die besten Radsportler der Welt bei der Tour de France. Über Sieg und Niederlage auf den Straßen Frankreichs entscheiden dabei nicht nur die Beine, sondern auch das Material. Das TOUR Tech-Briefing zur 10. Etappe.
Tour de France 2025 - 10. Etappe: Ennezat - Le Mont-Dore Puy de Sancy | 165,3 Kilometer | 4450 Höhenmeter
Das Höhenprofil der 10. Etappe, Fotograf: A.S.O.
Das Höhenprofil der 10. Etappe, Fotograf: A.S.O.
Im Zentralmassiv wird der bergige Teil der Tour eingeleitet. Am Nationalfeiertag führt die zehnte Etappe über acht kategorisierte Berge. Auch wenn kein einzelner superlanger oder superharter Anstieg dabei ist: 4450 Höhenmeter sind zu absolvieren, das Feld wird zerfleddert werden.
Kletterstarke Ausreißer werden versuchen sich abzusetzen und auch die Klassementfahrer sind unter Druck. Wer einen schlechten Tag hat, kann heute mindestens wertvolle Zeit einbüßen, im Extremfall sogar die Tour verlieren.
Bleiben die Favoriten zusammen, ist mit einem Shootout an der letzten Steigung zu rechnen: Der Schlussanstieg ist 3,3 km lang mit durchschnittlich acht Prozent Steigung; zu Beginn gibt es ein Stück mit 12 %. Ideal, um dort zu attackieren. Welches Rad ist das Beste für solch einen Großkampftag?
Angesicht des Profils bleiben die reinen Aero-Bikes wohl im Truck. Aber lohnt es sich, so leicht wie möglich zu sein und Kompromisse bei der Aerodynamik zu machen? Wird zum Beispiel Tadej Pogačar seinen Aero-Renner parken und auf das mutmaßlich leichtere V5Rs setzen?
Die Zahl des Tages: acht Sekunden
Unsere Simulation zeigt: Das Cervélo S5 im 1x12-Setup ist das schnellste Bike am Schlussanstieg, gefolgt von den leichten Allroundern Tarmac SL8 und Giant Propel. Gewicht ist wichtig, aber Aerodynamik auch nicht ganz außen vor. Wegen des kurzen Schlussanstiegs sind die Unterschiede aber gering: Nur acht Sekunden trennen das langsamste und das schnellste Bike auf dem letzten Bergaufstück.
Rechnerisch ist auch Tadej Pogačars Kletterbike V5Rs minimal langsamer als sein Y1Rs. Sollte es nicht zum Shootout am Schlussanstieg kommen und schon vorher das Rennen ums Gesamtklassement entbrennen, wäre das Aero-Bike auch die bessere Wahl, weil schneller in den Abfahrten und den sanfteren Steigungen. Dass auch der Veranstalter mit flotter Fahrt rechnet, zeigt die Marschtabelle, die bis zu 41 km/h Schnitt vorsieht.
Das (fast) vollständige Feld am Schlussanstieg*
Fotograf: Robert Kühnen
Fotograf: Robert Kühnen
Die Tabelle zeigt: Am Schlussanstieg zählt das Gewicht, aber nicht um jeden Preis. Die Bikes auf den ersten fünf Plätzen sind ausnahmslos auch aerodynamisch optimiert. Insgesamt sind die Unterschiede aber gering. Sie haben eher Bedeutung für die Tagesplatzierung als fürs Gesamtklassement.
*) Die Berechnungen beruhen auf den von TOUR in Labor und Windkanal getesteten Rädern. Die Maschinen bei der Tour de France können in Details davon abweichen. Auch Last-Minute-Prototypen konnten wir natürlich noch nicht untersuchen. Hintergründe zur Simulation.
Unser Experte
Fotograf: Robert Kühnen
Fotograf: Robert Kühnen
Robert Kühnen ist studierter Maschinenbauer, schreibt für TOUR über Technik- und Trainingsthemen und entwickelt Prüfmethoden. Die Simulationsrechnungen verfeinert Robert seit Jahren, sie werden auch von Profi-Teams genutzt.
Jetzt TOUR digital lesen
Redaktion: [email protected] • Leser-Service: [email protected]
Diese E-Mail wurde an [email protected] verschickt. Wenn Sie keine weiteren E-Mails erhalten möchten, können Sie sich hier abmelden.
Delius Klasing Verlag GmbH, Siekerwall 21, 33602 Bielefeld
Amtsgericht Bielefeld HRB 7332, USt-IdNr.: DE 123999126
Geschäftsführung: Rüdiger Dienst, Tim Ramms, Lars Rose