Das TOUR Tech-Briefing zur 4. Etappe der Tour de France 2025
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Das TOUR Tech-Briefing zur 4. Etappe der Tour de France 2025 | | | Pool Luca Bettini, Fotograf: picture alliance/dpa/Belga | Vom 5. Juli bis zum 27. Juli messen sich die besten Radsportler der Welt bei der Tour de France. Über Sieg und Niederlage auf den Straßen Frankreichs entscheiden dabei nicht nur die Beine, sondern auch das Material. Das TOUR Tech-Briefing zur 4. Etappe. | Tour de France 2025 - 4. Etappe: Amiens Metropole - Rouen | 174,2 Kilometer | 2050 Höhenmeter | | Das Höhenprofil der 4. Etappe, Fotograf: A.S.O. | Das Sägezahnprofil der vierten Etappe hält für die Fahrer gut 2000 Höhenmeter bereit, wobei die Schwierigkeiten gegen Ende zunehmen. Sechs Kilometer vor dem Ziel erhebt sich die Rampe de Saint Hillaire mit einer Steigung von 15 %, gefolgt von einem kurzen Abschnitt mit trügerisch flachem Gelände. Dann folgt eine steile Abfahrt nach Rouen, wo eine 500 Meter lange Schlusssteigung mit einer Steigung von 5 % bewältigt werden muss, bevor die letzten Meter flach zum Ziel führen. | Viele Rennszenarien sind denkbar, aber ein Massensprint gehört sicherlich nicht dazu. Ob Etappenjäger oder GC-Fahrer, beide stehen in dieser Etappe wieder vor der gleichen Frage: Leichtgewicht oder Aero oder beides? Kann ein Allrounder wie das Specialized Tarmac SL8 heute die Fahrradwertung gewinnen? | Wir simulieren eine Attacke am Anfang des steilsten Abschnitts des letzten Anstiegs. Unser Modellfahrer, in diesem Fall der Favorit für die Gesamtwertung, Tadej Pogačar, fährt schnell in die Steigung und attackiert hart, sobald es richtig steil wird. Am Ende des Anstiegs hätte Pogačar mit dem leichteren V5Rs eine Zehntelsekunde Vorsprung vor seinem Aero-Bike Y1Rs, was etwa einer halben Fahrradlänge entspricht. | Zahl des Tages: eine Sekunde! | Das Tarmac SL8, das nach unseren Messungen im letzten Jahr 6,8 kg wiegt, übertrifft das aerodynamischste Fahrrad im Feld, das van Rysel RCR-F Pro, nach unseren Berechnungen um bis zu eine Sekunde, was einem Abstand von 5 Metern entspricht. Wer auf dem steilen Abschnitt angreifen will, ist mit einem leichten Aero-Allrounder oder sogar einem reinen Leichtbau-Bike gut bedient. Die Aero-Performance ist jedoch hilfreich, um den Vorsprung bis zur Ziellinie zu halten. In einem solchen Szenario kommt ein leichter Aero-Allrounder, der alles kann, voll zur Geltung. | Nach Betrachtung des Profils wird sich Tadej Pogačar sicherlich für das V5Rs entscheiden und die Aero-Defizite in der Abfahrt mit Technik und Beinkraft ausgleichen. | Ein Fahrer, der das Rennen im Stil eines Ausreißers angeht, hat eine weniger eindeutige Situation, wenn es um die Wahl des Rades geht. Auf einem längeren Abschnitt der Strecke haben Aero-Bikes die Nase vorn. Bei der Auswahl der Ausrüstung ist es daher wichtig, einzugrenzen, wo und wie die Entscheidung getroffen wird und wie die Ausrüstung einen Unterschied machen kann. | Das (fast) gesamte Feld im Überblick* | | Fotograf: Robert Kühnen | Die Simulation des Steilstücks der Rampe de Saint Hillaire zeigt: Wenn es richtig steil wird, kommt es auf das Gewicht an. Der leichte Aero-Allrounder Tarmac SL8 klettert am schnellsten, indem er minimales Gewicht und gute Aerodynamik kombiniert. | *) Die Berechnungen beruhen auf den von TOUR in Labor und Windkanal getesteten Rädern. Die Maschinen bei der Tour de France können in Details davon abweichen. Auch Last-Minute-Prototypen konnten wir natürlich noch nicht untersuchen. Hintergründe zur Simulation. | Unser Experte | | Fotograf: Robert Kühnen | Robert Kühnen ist studierter Maschinenbauer, schreibt für TOUR über Technik- und Trainingsthemen und entwickelt Prüfmethoden. Die Simulationsrechnungen verfeinert Robert seit Jahren, sie werden auch von Profi-Teams genutzt. | | >> Exklusiv: Rennräder der Stars und andere Highlights von der Tour de France im Blog | >> Zum Tour de France Special | | | |