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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
glauben Sie mir, ich würde hier gerne wieder etwas Erheiterndes, Positives schreiben, aber heute vor einem Monat begann Russland mit dem Angriff auf die Ukraine und seitdem haben wir wieder einen Krieg in Europa. Es ist der erste Krieg, über den wir Wesentliches über die sozialen Netzwerke oder Messenger erfahren. Die Flut der Videos, Berichte und Kommentare macht es mir dabei immer schwerer, mir eine Meinung zu bilden. "Bild Dir Deine Meinung" hieß es mal, aber dass nun ausgerechnet die BILD-Zeitung auf Telegram gegen Fakenews in Russland aktiv wird, ist an Absurdität kaum noch zu überbieten - oder wie sehen Sie das?
Eine schöne kurze Restwoche wünscht
Ihr Wolfgang Starke vom Team mobilbranche.de
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Auffallend viele Artikel mit unterschiedlichen Akzenten sind diese Woche zur Rolle TikToks im Ukraine-Kriegerschienen. Focus.de bezeichnet die App der Gen Z als unerlässlich für Putins-Propaganda. Schon zur US-Wahl 2020 erfolgte die Ansprache von Erstwählern primär über TikTok und heute gilt die App weltweit als erste Informationsquelle der jungen Generation mit den meisten Kriegsinhalten aller sozialen Netzwerke. Videos mit dem Hashtag #Ukraine wurden inzwischen 22 Milliarden Mal aufgerufen und jede Minute kommen eine Million Aufrufe hinzu. Staatsmedien wie „RT“ oder „Sputnik News“ dürfen weiter ihre Inhalte auf TikTok senden.
"The Guardian" berichtet, dass Staats- und Regierungschefs aus der ganzen Welt versuchen, die App und die dort erfolgreichen Influencer für ihre Zwecke zu nutzen. So richtete sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an "TikTokers" als Gruppe, die dazu beitragen könnte, mit Aufklärung den Krieg zu beenden. US-Präsident Joe Biden wiederum lud 30 Top-Influencer der App zu einem Zoom-Call ein, um mit ihnen über den Ukraine-Krieg zu sprechen und den Umgang der USA mit dem Konflikt zu erklären.
Die FAZ berichtet von über 180 russischen Influencern, die offenbar gegen Bezahlung ein und dieselben Fakenews über den angeblichen Genozid, den die Ukrainer an der Bevölkerung im Donbass verüben, verbreiten.
In einer Stellungnahme von TikTok zu den Vorwürfen, dass die App massenhaft Fakenews verbreite, heißt es: "Wir reagieren auf den Krieg in der Ukraine mit mehr Sorgfalt und mehr Ressourcen, während wir gleichzeitig daran arbeiten, schädliche Informationen von unserer Plattform zu entfernen. Ebenfalls arbeiten wir mit unabhängigen Faktencheckern zusammen".
Die BILD-Zeitung setzt sich jetzt mit einem eigenen Telegram-Kanal gegen Fakenews zum Ukraine-Krieg ein. Mit Artikeln auf Russisch soll es Russen in Deutschland und Russland ermöglicht werden, „sich unabhängig zu informieren, und um der russischen Propaganda etwas entgegen zu setzen“. - Lassen Sie es einfach auf sich wirken.
Warum in der heutigen Zeit die sogenannten "Warfluencer" wichtig sind und das natürlich auch beide Seiten ihre Möglichkeiten nutzen um zu Wort zukommen, erklärt Sascha Lobo in seiner Spiegel-Kolumne. So hat etwa der ehemalige Fußball-Star David Beckham seinen Instagram-Account mit 70 Millionen-Followern für einen Tag der ukrainischen Ärztin und Chefin der Geburtsklinik von Charkiw überlassen, die aus ihrem Kriegsalltag postete.
Während es also auf der einen Seite leicht ist, auf TikTok Staatspropaganda zu verbreiten, setzt die App in Deutschland Wortfilter ein. Worte wie schwul, queer, LGBTQ, Sex, Porno, homosexuell, Auschwitz oder Nationalsozialismus stehen quasi auf einem Index. Kommentare, die diese Begriffe enthalten, werden anderen Nutzern schlicht nicht angezeigt - dies wird Shadow-Banning genannt. TikTok räumt inzwischen einen Fehler ein. Auf die Praxis aufmerksam wurden Tagesschau-Journalisten, als sie bemerkten, dass eigene Kommentare zum Verschwinden der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai bei den Nutzern einfach nicht erschienen.
Im brandaktuellen Performance Index von Appsflyer stehen die Auswirkungen von Apples App Transparency Frameworks (ATT), welches das Mobile-Ökosystem ordentlich auf den Kopf gestellt hat, im Vordergrund. Der Index analysierte von Juli bis Dezember 2021 insgesamt 610 Medienquellen, 25 Milliarden Installationen und über 18.000 Apps. Daraus ergab sich der SKAN-Index mit 240 Millionen Postbacks von über 1.800 Apps und 32 Medienquellen. Ein Ergebnis: 2021 verlagerten sowohl App-Vermarkter als auch Mobile-Media-Unternehmen 25 % der Gesamtbudgets von iOS auf Android. Im neuen SKAN-Ranking belegt Meta Ads den ersten Platz und liegt in drei von vier Rankings sowohl bei der Performance als auch beim Volumen an der Spitze. „Der Erfassungsbereich und die Methodik des Performance Index haben sich dank der wachsenden Akzeptanz von Apples SKADNetwork und AppsFlyers neuem Conversion Studio deutlich erweitert", so Ben Jeger, Managing Director Central Europe bei AppsFlyer. „Die Werbenetzwerke verbessern ihre SKAN-Modellierung, und es bleibt spannend, ob die Werbetreibenden einige Budgets zurück auf iOS verlagern oder ob eine begrenzte, aggregierte Datenrealität weiterhin die Budgetallokationen bestimmen wird."
Adam und Eva haben eine App für KITAs entwickelt (ok, ein echt flacher Einstieg). Also neu: Das Gründerpaar Adam Skafi und Eva Mencner aus Berlin haben mit der App Kidling eine Lösung entwickelt, die den KITA-Alltag für Erzieher, KITA-Träger und Eltern digitalisiert und transparent macht. Die gesetzlich vorgeschriebene Dokumentation des Lernstands der Kinder etwa erfolgt bisher händisch auf Papier (inzwischen ohnehin ein rares Gut!) und Eltern werden meist einmal pro Jahr durch die Erzieher darüber informiert. Mit der App könnte dies für alle Beteiligten quasi ständig abrufbar sein. Auch der Informationsaustausch würde nicht mehr davon abhängen, ob man morgens das Schwarze-Brett studiert. Die App verspricht eine rund 20-prozentige Entlastung beim bürokratischen Aufwand für Träger und Erzieher. Die Unternehmensbewertung liegt heute bei fünf Millionen Euro und soll innerhalb des nächsten Jahres verdreifacht werden.
Montag hatte ich hier noch von den "weißen Funklöchern" in Deutschland und den regelmäßigen Superlativ-Pressemeldungen der Mobilfunkanbieter berichtet, wenn wieder irgendwo ein Mast hingestellt wird. Heute geht es mal um "Graue Flecken" und ich könnte darüber hinweggehen, wenn das Video der Telekom dazu nicht aus meinem Heimatlandkreis käme. Graue Flecken sind dort, wo nur ein Netzbetreiber die Fläche mit LTE abdeckt und Kunden anderer Anbieter dann halt ins Funkloch fallen (oder fahren). Die Lösung liegt im Multi-Operator Core Network (MOCN) und wird als weltweit innovativ angepriesen, da es in Deutschland erstmals sehr kleinteilig umgesetzt wird. Am Standort Töpchin im Video geht es um 18 Haushalte und einen Campingplatz, der jetzt optimal versorgt wird. Im beschaulichen Golßen (Heimat der Spreewaldgurken!) stellt Vodafone der Telekom das Spektrum zur Verfügung. Demnächst soll auch Telefónica bis zu 2.000 Standorte für Telekom und Vodafone freigeben.
Das Presse-Foto fand ich einfach zu schön, um es liegen zu lassen! Seit dem 15. März ist „Spider-Man: No Way Home“ zum Kauf auf Prime Video verfügbar und passend dazu holt Alexa jetzt alle drei Spider-Men ins eigene Zuhause. Einen Monat lang werden Fragen wie "Alexa, frag Spider-Man, wie man ein Portal öffnet" oder "Alexa, frag Spider-Man, was das Multiversum ist“ von den deutschen Synchronstimmen der drei Spiderman-Schauspieler Tom Holland, Tobey Maguire und Andrew Garfield beantwortet.
Ikea bringt mit dem Spotify-Speaker Vappeby Licht und Musik in die Wohnung, den Garten oder sonst überall hin. Die Outdoor-fähige Lautsprecherleuchte wird per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden und sorgt so für Musik auf Knopfdruck per Spotify-Tap-Playback-Funktion. Preis: 49,99 Euro - so lange der Vorrat reicht.
Immer donnerstags empfehlen wir Ihnen an dieser Stelle spannende Veranstaltungen für Mobile-Enthusiasten. Unsere aktuellen Tipps:
App Promotion Summit London (24. - 31.3.2022, London & online) Post-Cookie Programmatic (24.3.2022, online) Wieso ist (5G) Edge Computing die Schlüsseltechnologie der Zukunft? (29.3.2022, Berlin & online)Weitere Veranstaltungen finden Sie in unserem Eventkalender.
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