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Der Ticker kommt heute von @akaer

This is Trumps truth, tell me yours

Wir rechnet man 20% auf 50% um? Wie Best-Buddies sind der Oracle-Chef und Trumpy denn nun? Wie sind 5 Milliarden grob prognostizierte Steuern auf einmal in einem Topf mit der Aufschrift "patriotische Bildungsspenden" gerutscht? Und was hat Walmart wirklich mit seiner ominösen Blindtext-Botschaft bezweckt (mittlerweile gelöscht, aber das WebArchive vergisst nichts)?

"The saga of TikTok had everything": So beginnt der Artikel der New York Times zum TikTok-Drama-Deal, und es klingt fast ein bisschen wehmütig, dieses "had". Doch gemach, der Tanz der Statements und Gegenstatements kann immer noch weitergehen. Das aktuelle Fazit: "A cloud computing contract for the Silicon Valley business software company Oracle, a merchandising deal for Walmart and a claim of victory for President Trump." Zum Thema (dringend notwendiger) Datenschutz für amerikanische Bürger: no comment von Oracle, Walmart und dem Weissen Haus. nytimes

Folge 137 aus der Reihe: Algorithmen sind genauso beknackt wie Menschen: Beweisstück diesmal: ein nettes Feature bei Twitter, das Fotos beim Upload AUTOMATISCH so zuschneidet, dass weniger wichtiges verschwindet. Dazu zählen schwarze Gesichter. Auch die reflexiven Verteidigungbehauptungen von Twitter ("Das liegt am Hintergrund!"), die innert Minuten vom Internet debunked wurden, zeigen nochmal deutlich: Da ist der Sumpf, und er ist fu$%&! tief. Aufgefallen ist die rassistische Kackscheisse diesmal durch einen Tweet von Colin Madland (der hochironischerweise ein ähnliches Problem bei Zoom anprangert) am vergangenen Samstag, eine schöne Zusammenfassung nebst aktueller Entschuldigung von Twitter kann man zum Beispiel beim guardian lesen.

Weg mit dem alten Gelärsch: Die EU plant, die 20 Jahre alte E-Commerce Richtlinie mit einem neuen Digital Services Act zu ersetzen. Die öffentliche Konsultationsphase endete nun. Die gute Nachricht: eine Pflicht zur Vorabdurchsuchung von Inhalten schon beim Upload soll es nicht geben. EU-Binnemarktkommissar Breton rasselt dazu noch etwas mit dem Säbel: die EU solle mitdem Act das Recht bekommen, "Techkonzerne zum Verkauf oder zur Auflösung ihrer europäischen Ableger zu zwingen, falls ihre Marktdominanz eine Gefahr für Nutzerinnen und Nutzer oder kleinere Konkurrenten darstellt." Bleibt zu hoffen, dass die Kommission bis Dezember (dann soll der erste Entwurf kommen) auch ein paar kreativere Ideen in den Act einbaut, wie zum Beispiel die von Julia Reda im März geäußerten: "Offene APIs könnten einen Wettbewerb verschiedener Drittanbieter für Nutzungsoberflächen ermöglichen, die uns selbst entscheiden lassen, was wir auf Facebook & Co. zu sehen bekommen, und nicht mehr die Werbewirtschaft."  spon
Algorithmen spiegeln die geistige Verfasstheit der Programmierenden und der Gesellschaft, in der diese leben. Also eigentlich superduperlogisch, dass der automatische Cropping-Mechanismus von Twitter schwarze Gesichter (und Cartoonfiguren) rausschneidet.
Microsoft versenkt Serverfarmen im Meer vor Schottland: Genauer gesagt HAT Microsoft das schon vor zwei Jahren getan, jetzt haben sie die 864 Server (in zwölf Racks in einem wasserdicht verschlossenen Container) wieder hochgeholt und sind sehr zufrieden. Es seien 8mal weniger Geräte ausgefallen als in Serverzentren an Land. Ziel von Microsoft wäre es, solche Servercontainer irgendwann reihenweise im Meer vor Großstädten zu versenken und sie nur alle fünf Jahre zur Wartung hochzuholen. golem

Woman driving, man sleeping: Eine Forschungsgruppe an der TU-München hat Software entwickelt, die das komplexe Verkehrsgeschehen rund um ein autonomes Gefährt in Echtzeit auswertet und bis zu sechs Sekunden in die Zukunft voraus prognostiziert - zumindest hat das schonmal in der Simulation geklappt. Bisher galten solche detaillierten Prognosemodelle als zu aufwändig. "Die Sicherheitssoftware könne die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen erleichtern, weil sie mit allen gängigen Programmen zur Bewegungssteuerung kombinierbar sei." Die Ergebnisse wurden gerade in Nature veröffentlicht. heise
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23.09. - Couch-Lesson: KI und Sprache - im Netz - 33% weiblich, 67% männlich
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25.09. - Berliner Präventionstag: Digital Prevention – Gegen Hass und Gewalt im Netz - Berlin & im Netz - 56% weiblich, 44% männlich
29.09. - Netzpolitisches Jubiläumsforum - "vor Ort" & im Netz - 43% weiblich, 57% männlich
06.-08.10. - University:Future Festival - im Netz - 54,7% weiblich, 41,6% männlich, 3,7% divers
14.10 - 15.10 - Unsere digitale Zukunft - SPD-Fraktion im Online-Dialog - im Netz - 54% weiblich, 46% männlich
23.10. - Zündfunk Netzkongress - im Netz - 60% weiblich, 40% männlich
09.-12.11. - Nachhaltig Digital Jahreskonferenz - im Netz - Speakendenquote nicht ermittelbar
Hinweis: Wir haben die Quoten von Vortragenden der Veranstaltungen manuell gezählt. Basis dafür sind die von den Veranstaltenden veröffentlichten Programme oder Speakenden-Listen. Wir zählen pro Veranstaltung jeden Kopf genau einmal, also auch dann nur einmal, wenn dieselbe Person mehrfach spricht. Details dazu findet Ihr in diesem Spreadsheet.
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