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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 06.11.2024 | vorwiegend bedeckt bei 3 bis 9°C. | ||
+ The party is over: Ernüchterte Reaktionen auf die US-Wahl + „Katastrophale Zustände“: Brandbrief der Phönix-Grundschule + „Unsere Bauleute sind nicht doof“ – nur wer dann? + |
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von Anke Myrrhe und Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, „The world is fucked“, sagt eine Frau im Vorbeigehen, als sie frustriert den Kinosaal im Babylon Berlin verlässt. Hier hatten sich die „Democrats Abroad“ getroffen, um Kamala Harris zu feiern. Die Nacht begann mit Brass Band, Bier, Hot Dogs – und endet mit Ernüchterung und Tränen. Bereits um 4.16 Uhr ist der Kinosaal fast leer. The party is over. Hoffnung hat hier niemand mehr. Stand 6 Uhr, MEZ, sieht alles nach einem Sieg für Donald Trump aus. Hardcore-Optimisten hoffen auf den entscheidenden Swing für Kamala Harris. Doch als um 5.23 Uhr klar ist, dass Trump auch den Swing State North Carolina gewonnen hat, bleibt nicht viel von der blauen Aufbruchstimmung. Alles deutet darauf hin, dass der Welt vier weitere Jahre mit einem unberechenbaren Republikaner im Weißen Haus bevorstehen. Den Krimi der Wahlnacht haben wir hier zusammengefasst. Eine erste Einschätzung der Lage gibt mein Kollege Malte Lehming hier. Alle Ergebnisse und aktuelle Entwicklungen gibt es den ganzen Tag über in unserem Live-Blog und auf tagesspiegel.de. Und ab 7 Uhr können Sie alle Ergebnisse in unserem aktualisierten ePaper lesen. In der demokratisch eingestellten Jazzbar Donau 115 in Neukölln entfallen das angekündigte Saxofon-Solo und die Freigetränke. Die Bar, in der man sich vorher kaum um die eigene Achse drehen konnte, leert sich schnell. Karaoke singen will nun auch niemand mehr. „It‘s over“, sagt Gastgeber Chad Matheny ins Mikrofon. „Nächstes Mal brauchen wir eine bessere Kandidatin.“ | |||
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Falls es Ihnen ein Trost ist an diesem Morgen: Zumindest in der Checkpoint-Leserschaft zeigt sich ein deutlich anders Bild. 91 Prozent hätten für Kamala Harris gestimmt, nur 4 Prozent hätten Donald Trump gewählt. Wie viele der 21.706 Amerikaner, die hier gemeldet sind, darunter sind, ist leider nicht bekannt. | |||
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Und wenn Sie es heute Mittag ganz genau wissen wollen, haben wir noch diesen Tipp hier für Sie: High Noon: Der Expertentalk zur US-Wahl. Wie ist die politische Lage am Tag nach der Wahl? Juliane Schäuble, US-Korrespondentin des Tagesspiegels, und Anja Wehler-Schöck, Ressortleiterin Internationales, wissen es. Die beiden diskutieren heute Mittag von 12 bis 13 Uhr mit Laura von Daniels (Stiftung Wissenschaft und Politik) und Christian Lammert (John-F.-Kennedy-Institut, FU Berlin) über Ergebnisse, Trends und Folgen. Den Talk können Sie live verfolgen, die Anmeldung finden Sie hier. | |||
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Die US-Wahl war in den vergangenen Tagen auch in Berlin überall präsent, oder wie man in Spandau sagen würde: everywhere. CP-Leser Georg Hillmann bekam Anfang der Woche eine Terminbestätigung des Bürgeramts Staaken Center für Wednesday, 06. November. Einen Tag nach der Wahl (!) und das wo doch der Regierende Bürgermeister am Sonntag in die USA (!!) fliegt und der kommt bekanntlich aus… genau: Spandau (!!!). Wenn das ein Zufall ist, fressen wir einen Aluhut. | |||
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Und damit sind wir schon wieder mittendrin in der Berliner Landespolitik. Der Landesvorstand der Linken hat gestern Abend beschlossen, dass fünf ihrer prominentesten Mitglieder, pardon: Ex-Mitglieder, ihre Mandate im Abgeordnetenhaus aufgeben sollen. Wie der Landesverband das begründet, lesen Sie heute in der Checkpoint-Vollversion. Und wenn Sie sich jetzt für ein Abo entscheiden, können Sie außerdem eine von 30 Unlimited-Karten für die Yorck-Kinos gewinnen (und 50 weitere Tickets). Unbegrenztes Kinovergnügen für ein Jahr – wir erfüllen Ihnen gerne diesen Traum. Hier geht’s zum Abo. Außerdem gibt’s heute noch diese Themen obendrauf: + „Unsere Bauleute sind nicht doof“ – ein Zitat des Bausenators, das nicht gut gealtert ist. + „Katastrophale Zustände“ – Brandbrief der Phönix-Grundschule in Lichtenberg + Poldis Dönerbude geschlossen – war’s das schon wieder mit dem Döner des Ex-Nationalspielers? + „Muss kommen wie verabredet“: Welcher Haushaltsposten für den Regierenden Bürgermeister gesetzt ist. + Ausschreibung mehrfach gestoppt: Wie eine umstrittene Personalie in der Verkehrsverwaltung nun besetzt wird. Zudem gibt es noch: + Tagesaktuelle Stadtleben-Tipps, die „Berliner Schnuppen“ – unseren täglichen Comic von Naomi Fearn und jeden Tag exklusive Verlosungen. Übrigens auch im Abo enthalten: Alle Tagesspiegel-Plus-Artikel, zwölf Bezirks-Newsletter – und natürlich die Checkpoint-Vollversion. Und das Beste: Dann lesen Sie den Checkpoint schon morgen ohne diesen nervigen Werbeblock. Zum Abo geht es hier. Wir würden uns sehr freuen! | |||
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„Es gibt Reis, Baby!“ sang einst Helge Schneider – aber das ist ja noch lange kein Grund, damit zu werfen. Vor den Berliner Standesämtern ist es sogar unerwünscht. Dabei soll Reis als Symbol der Fruchtbarkeit dem frisch verheirateten Paar ein kinderreiches Zusammenleben bescheren, und das wäre doch ganz im Sinne des Finanzsenators (mehr Länderfinanzausgleich!). Aber egal ob Langkornreis, Mittelkorneis, Rundkornreis oder Wildreis, die Bezirksämter haben was dagegen, mal „wegen Rutschgefahr“ (Lichtenberg), mal „wegen Sturzgefahr“ (Pankow), mal „aus Gründen des Schutzes von Wildtieren“ (Neukölln), mal „weil Schädlinge den feierlichen Rahmen der Trauungen stören können“ (Reinickendorf) – lang lebe die Berliner Vielfalt. Je nach Bezirk ist das Reiswerfen deshalb mal „untersagt“, mal „verboten“, mal „grundsätzlich verboten“ und mal „strengstens verboten“ – mit anderen Worten: Hier haben Sie die einmalige Chance, sich zur seligen Erinnerung an den schönsten Tag des Lebens eine original Berliner Ordnungswidrigkeitsanzeige mit Datumsstempel zu sichern. Unser Tipp: Legen Sie Widerspruch ein, dann bekommen Sie gleich noch eine amtliche Trauzeugenaussage dazu. Die Kosten dafür sind laut §§ 69 Abs. 1 Nr. 2, 28 Abs. 1 Satz 1 Kreislaufwirtschaftsgesetz, Bußgeldkatalog Nr. 1.2 im Vergleich zum Rest vom Fest überschaubar: maximal 120 Euro fürs Bußgeld bei bis zu zwei Kilo Reis (z.B. Jasmin, im Aldi – und überall sonst – derzeit 4,89). | |||
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Und noch ein paar Leseempfehlungen: + Droht nach den US-Wahlen ein Bürgerkrieg? „Es wird sicherlich viel Gewalt geben“: Der texanische Professor Jeremi Suri erklärt, welche Risiken er je nach Wahlausgang sieht. + Studierenden-Programm an der Humboldt-Uni schließt die Gruppe „Tacheles“ aus – und setzt sich gegen Antisemitismus ein. + Viele Berliner sind entsetzt über teilweise drastische Erhöhungen: Meine Grundsteuer hat sich vervielfacht – was kann ich jetzt tun? + Macht Deutschland blau? Warum melden sich so viele Menschen krank wie nie zuvor? Fünf Berliner Hausärztinnen und Hausärzte erzählen, was wirklich stimmt – und was sie zu Christian Lindners Vorwurf sagen. | |||
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