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Liebe Leserinnen & Leser,
vergangenen Freitag habe ich Fotos im Internet bestellt und als alter Sparfuchs dabei einen 50%-Rabattgutschein von Sovendus für Photobox.de ausprobiert. Bei soviel Rabatt und weil es etwas dringlicher wahr, wählte ich die Option Expressversand. Und musste dann am Montag doch sehr staunen, als ich Infos zum Pakettracking bekam: Die bestellten Bilder machten sich nämlich in Barcelona (!) per DHL Express auf die Reise zu mir nach Leipzig und trafen prompt am Dienstag ein. So schnell ging das natürlich nur per Flugzeug. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich darauf geachtet, einen Anbieter aus Deutschland auszuwählen. Denn wirklich nachhaltig kommt mir das im Nachhinein nicht vor.
Und nun viel Spaß mit unseren Retail-News,
Ihr Florian Treiß
Der Buchhändler Thalia hat in Deutschland erstmals die Marke von einer Milliarde Euro Jahresumsatz geknackt und kommt im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021/22 hierzulande auf 1,1 Milliarden Euro Umsatz - ein Plus von 47 Prozent zur Vor-Corona-Zeit. Nimmt man noch die Aktivitäten in Österreich hinzu, so lag der Umsatz bei 1,3 Milliarden Euro. Und die Plattform Thalia, die auch Umsätze von Partnerunternehmen wie Osiander umfasst, kam auf 1,6 Milliarden Euro. Besonders stark zugelegt hat in den letzten drei Jahren das Onlinegeschäft, das gegenüber dem Vor-Corona-Geschäftsjahr 2018/2019 um 137 Pozent auf 382 Millionen Euro wuchs. Der neue CEO Ingo Kretzschmar sagt: "Wir gehen gestärkt aus nahezu drei Jahren Pandemie hervor. Mit dem konsequenten Ausbau unserer Omni-Channel-Strategie haben wir die richtigen Weichen gestellt, um auch unter schwierigsten Marktbedingungen spürbar weiter zu wachsen."
Bei Zalando mehren sich die Zeichen dafür, dass der Online-Modehändler 14 Jahre nach seiner Gründung in einer tieferen Krise steckt. Hochkarätige Manager*innen haben den Konzern bereits verlassen, nun nimmt laut einem "Handelsblatt"-Bericht auch die Nachhaltigkeitschefin Kate Heiny ihren Hut. Und auch Vorstandsmitglied Jim Freeman ist arg umstritten. "Man hat das Gefühl, dass an der Konzernspitze aktuell niemand richtig die Zügel in der Hand hält", sagt Dekabank-Analyst Robin Estenfelder in dem Artikel. Aktuell wird vor allem der frühere Firmen-Co-Vorstandsvorsitzende und Chefstratege Rubin Ritter vermisst, der vergangenes Jahr aufgehört hat, während der Wettbewerb im Modehandel sowohl durch Online-Anbieter wie About You oder Best Secret als auch wiedererstarkte Modeketten wie Zara immer stärker wird.
Der Paketdienst DPD geht eine Kooperation mit Deutschlands größter Nachbarschaftsplattform nebenan.de ein. Wenn eine DPD-Paketempfänger*in zur erwarteten Zustellzeit nicht zu Hause ist, kann sie dank der neuen Partnerschaft nach einer passenden Nachbarn*in auf nebenan.de suchen und anfragen, ob die gewünschte Person das Paket annehmen kann. Mit wenigen Klicks erreichen Paketempfänger fortan auch die Nachbarn, die nicht im eigenen Haus wohnen. "Unser klares Ziel ist es, das Leben der Paketempfänger durch eine Vernetzung mit der Nachbarschaft einfacher zu gestalten und durch eine hohe Erstzustellquote auf soziale und nachhaltige Art und Weise einen Unterschied zu machen", sagt DPD-Manager Michael Knaupe dazu.
Der norwegische Online-Supermarkt Oda hat heute angekündigt, in Deutschland im Januar 2023 zu starten, und zwar mit einem ersten Testbetrieb in Berlin. "Mit dem erfolgreichen Start in Helsinki Anfang dieses Jahres hat Oda den ersten Schritt in die internationale Expansion getan. Jetzt geht es mit Berlin weiter", freut sich Deutschlandchef Malte Nousch. Für den Start hat Oda ein rund 15.400 Quadratmeter großes Logistikzentrum in Ragow Mittelwalde im Berliner Süden errichtet, das in den nächsten Wochen noch mit modernster Lager- und Kommissioniertechnik ausgestattet und für die Steuerung über Odas unternehmenseigene Logistik-Plattform eingerichtet werden soll. Bis zu 800 Arbeitsplätze sollen am neuen Standort entstehen. Auch der niederländische Rivale Picnic kommt mit seinen Berlin-Plänen offenbar gut voran und wirbt auf YouTube für 500 offene Jobs in Berlin.
Derweil wird der deutsche E-Food-Pionier Rewe Lieferservice schon zehn Jahre alt. Der Start war eine kleine Revolution für den Lebensmittelhandel, denn schon bald war es in dutzenden Städten in Deutschland möglich, sich Lebensmittel bis an die Haustür liefern zu lassen. Anlässlich des Jubiläums blickt Rewe-Manager Drasko Lazovic in einem Interview auf die Entwicklung der letzten zehn Jahre zurück. Nachdem die Belieferung anfangs ausschließlich aus Filialen erfolgte, kam manche Filiale bald auf einen Online-Anteil von 50 Prozent. Daher entschied Rewe, auch spezielle Logistikzentren zu eröffnen, zuletzt in Nürnberg und Stuttgart. Auch Bochum und Leipzig sollen bald eigene Logistikzentren bekommen. Technisch ist Rewe mittlerweile in der Lage, Bestellungen innerhalb von drei Stunden zu liefern - und zwar große Wocheneinkäufe und nicht nur kleinere Einkäufe, auf die sich Quick-Commerce-Anbieter wie Gorillas spezialisiert haben.
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Der russische Discounter Mere hat nun auch seine allererste Deutschland-Filiale in Leipzig dichtgemacht. Die auch als "Russen-Aldi" bekannte Kette hatte bei der Eröffnung 2019 angekündigt, in kurzer Zeit hundert Filialen in Deutschland eröffnen zu wollen. Doch in der Spitze wurden es gerade einmal neun Filialen, von denen in der ersten Jahreshälfte 2022 bereits fünf Standorte wieder geschlossen worden waren. Das Unternehmen will zu den Gründen nicht mit Journalisten sprechen. An den EU-Sanktionen gegen Russland kann es aber eigentlich nicht liegen, zumal Lebensmittel davon ausgeschlossen sind, meint Handelsforscher Erik Meier von der Privathochschule HHL gegenüber der "LVZ". Mere habe einfach "kein zukunftsfähiges Modell" und habe ein "unseriöses Geschäftsgebaren" so Meier weiter.
Die Shoptech-Sparte Scayle der Online-Modeplattform About You freut sich über prominente Neukunden. Firmen wie die Deichmann-Gruppe, Fielmann, s.Oliver Group, DefShop und der FC Bayern München wollen ihre Webshops künftig auf Basis von Scayle betreiben. Dabei bündeln Deichmann und s. Oliver jeweils gleich mehrere Markenauftritte auf Scayle, um so verschiedene Prozesse zu verschlanken. Die Neukunden sollen Scayle einen zusätzlichen Umsatz von 100 Millionen Euro über die gesamten Vertragslaufzeiten bringen, wenn die Planumsätze der Kunden innerhalb der Vertragslaufzeit aufgehen. Das Handelsvolumen der neugewonnen Kunden liegt dabei schon jetzt bei über einer Milliarde Euro.
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