Otto kooperiert mit Boston Dynamics: Die Roboter jagen zukünftig säumige Zahler für den Inkasso-Bereich des Konzerns.
Der Gag schwirrt mir durch den Kopf, seit ich heute morgen die Schlagzeilen zur Kooperation des deutschen E-Commerce-Konzerns mit dem US-Robotik-Pionier sah. Die futuristischen Bilder der Youtube-Videos mit den rennenden humanoiden Robotern vom Typ Atlas oder den hundeähnlichen Robotern vom Typ Spot, drängen zumindest mir an allererster Stelle gedanklich Terminator-Analogien auf. (Die Tatsache, dass das Robotik-Unternehmen eine DARPA-Gründung ist, die ursprünglich für das US-Militär Roboter entwicklen sollte, ist daran nicht ganz unschuldig.)
Dabei werden die Roboter weitaus profanere, humanere und sinnvollere Aufgaben im Otto-Konzern übernehmen. Mehr dazu im Thema des Tages.
Einen futuristischen Dienstag-Abend wünscht
Ihr Jochen G. Fuchs | Ressortleiter E-Commerce INTERNET WORLD
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Die Zukunft ist endgültig da: Otto will zukünftig humanoide Roboter mit ChatGPT kombinieren
Es wird keinen tech-begeisterten Menschen mit Internetzugang geben, der die aufsehenerregenden Roboter von Boston Dynamics nicht kennt. Die springenden und rennenden Roboter muten so futuristisch an, dass sich BetrachterInnen unwillkürlich fragen, ob die Videos echt sind. Jetzt setzt der deutsche Handelskonzern Otto die Roboter in großem Stil ein. Im Gegensatz zu den üblichen Meldungen zum Thema Robotik, handelt es sich diesmal nicht ausschließlich um PR.
Die Kooperation mit Otto markiert einen Meilenstein für Boston Dynamics, wenn nicht gleich in der Geschichte der Robotik: Erstmals erhält ein kommerzieller Kunde eine ganze Flotte verschiedener, hochentwickelter autonomer Roboter - und plant tatsächlich diese auch im produktiven Betrieb einzusetzen. Einzelne, zweckbestimmte Robotik-Systeme wie die kleinen, orangenen Lager-Roboter von Kiva, die von Amazon aufgekauft wurden, sind mittlerweile immer öfter im Einsatz. Die besitzen aber meist eine einzelne, streng zweckorientierte Fähigkeit: Regale herumfahren, im Falle der Amazon-Roboter.
Aber verschiedene, autonome Roboter, die sich auf neue Situationen einstellen können? In einer solchen Anzahl? Das ist neu!
Otto will ein Rudel des hundeähnlichen Roboters Spot zur Überwachung der Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren einsetzen und damit im ersten Schritt perspektivisch teure, redudante Überwachungselektronik ersetzen, die aktuell an jedem potentiellen Problempunkt installiert wird.
Mit der zweiten Flotte, Roboter des Typs Stretch, werden zukünftig Seefrachtcontainer entladen. Das ist eine höllisch anstrengende, zeitraubende und damit auch kostspielige Tätigkeit, die immer noch von Menschen erledigt wird. Schlicht weil jeder Versuch den Entladevorgang zu automatisieren bisher fehlschlug. Aber es wird immer schwieriger, für diese Arbeit noch Menschen zu begeistern.
Mit Stretch hat Boston Dynamics einen Roboter im Angebot, der speziell für die Arbeit in der anspruchsvollen Umgebung von Containern entwickelt wurde, schreibt Otto im Corporate Blog. Der Roboter soll verschiedenste Arten von Kartons handhaben können und sich immer wieder auf die aktuelle Situation anpassen, während er autonom Container entlädt. Im nächsten Jahr startet Stretch in zehn Standorten, bis 2025 soll er an allen 25 Standorten von Otto Container entladen und auf Förderbänder zur Weiterverarbeitung packen.
Dabei wird es nicht bleiben. Boston Dynamics hat sich nach eigener Aussage Otto sorgfältig ausgewählt. Offensichtlich glauben beide Unternehmen fest daran, dass sie gemeinsam weitere Anwendungsszenarien entdecken und die Roboter weiter entwickeln werden. Nicht nur nach einem Einsatzzweck für den humanoiden Roboter Atlas wird nachgedacht, sondern auch über eine Kombination mit ChatGPT, um die Roboter mit einer intelligenten Sprach-Kommunikationsfähigkeit zu erweitern.
Sollte also 2026 Atlas hier sitzen und den Text für diesen Newsletter verfassen und absenden, werfen Sie bitte den Fluxkompensator an und alarmieren Sie John Connor.
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