Antwort von Dr. Dominik Wohlrab, Hals-Nasen-Ohren-Arzt aus Tutzing
Ohrenschmalz, von Medizinern auch Cerumen genannt, ist nichts Ekliges. Im Gegenteil: Es hat eine wichtige Aufgabe, indem es dem Körper dabei hilft, den Gehörgang sauber zu halten. Das Cerumen bildet einen antibakteriellen Schutzfilm und transportiert Staub und Schmutz heraus. Auf diese Weise reinigt sich unser Ohr quasi von allein. Manche Menschen produzieren mehr Ohrenschmalz als andere. Das ist nicht weiter schlimm. Umso wichtiger ist es für Betroffene aber, auf die richtige Reinigung des Ohres zu achten: Säubern Sie das Ohr nur von außen – also nur die Ohrmuschel –, am besten mit klarem Wasser. Wattestäbchen gehören nicht in den Gehörgang, auch wenn sie aufgrund ihrer Form dazu verführen. Durch den falschen Gebrauch kann es passieren, dass Sie Ihr Trommelfell oder den Gehörgang verletzen. Außerdem schieben die Stäbchen das Ohrenschmalz weiter ins Ohr hinein. Die Folge ist häufig ein eingetrockneter, fester Ohrenschmalz-Pfropf. Der kann nicht nur ein unangenehmes Gefühl verursachen, sondern sogar dazu führen, dass Sie schlechter hören. Zu einer Pfropfbildung kommt es übrigens auch häufig durch das Tragen von Ohrenstöpseln oder Hörgeräten. Auch sie verhindern den natürlichen Abfluss von Ohrenschmalz. Gerade wenn Sie zu den Menschen gehören, die übermäßig viel Ohrenschmalz produzieren, sollten Sie Ihr Ohr regelmäßig von Ihrer HNO-Ärztin oder Ihrem HNO-Arzt reinigen lassen – am besten alle drei bis vier Monate. |
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