Hallo WordPress,

die entschleunigenden Ostertage mögen sich friedlich anfühlen, doch auf dem zentralen Mittelmeer, unweit von Malta und Süditalien entfernt, spielt sich ein tragischer Thriller ab. Während uns die Hände gebunden sind und wir nicht mit unseren Schiffen Sea-Watch 3 und Sea-Watch 4 intervenieren können, versuchen wir von Land aus, Rettungsmaßnahmen einzufordern. Denn Krieg und Flucht kennen keine Feiertage.  

Seit Tagen verfolgen wir mehrere Seenotfälle, die dem Alarm Phone, einer Telefonhotline für Menschen in Seenot, gemeldet wurden. Wir wissen, dass auch Frontex, die Europäische Agentur für die Grenz- und Küstenwache, über die 250 Menschen in Seenot informiert ist, sie gar aus der Luft mit ihrem Flugzeug Eagle1 beobachtet hat. 

Heute in der Früh hat die Luftaufklärungsmission von Frontex erneut vier Boote gesichtet. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit um jene, die gestern dem Alarm Phone gemeldet wurden. Eins von ihnen ist über Nacht gekentert, trieb nur noch an der Oberfläche. Wir müssen annehmen, dass alle Menschen, die an Bord waren, ertrunken sind, da es keine Informationen über eine Rettung oder Rückführung gibt. Die Position und Notlage waren bekannt. Europa hat sie an Ostern ertrinken lassen.

Wir befürchten, dass den verbleibenden offenen Seenotfällen ein ähnliches Schicksal droht, wenn Europa nicht endlich Verantwortung übernimmt und Rettungsschiffe schickt. Das Alarm Phone hat zuletzt alarmierende Neuigkeiten von einem der Boote erhalten: Nach mehreren Tagen ohne Wasser und Essen auf See verliere eines der Schlauchboote Luft, Wasser trete ein und mehrere Menschen seien bewusstlos. Doch sie müssen weiter verzweifelt auf Rettung warten.

Aktuelle Informationen zu den Seenotfällen

Dies ist kein Einzelfall. Erst am Gründonnerstag erreichte das Alarm Phone ein Notruf von Geflüchteten auf einem Boot in Seenot unweit der maltesischen Küste: „Wir haben hier einen Notfall. Das maltesische Militär ist gekommen und hat ein Motorkabel durchtrennt. Wasser ist im Boot. Das maltesische Militär sagte: ‘Ich lasse euch im Wasser sterben. Niemand wird nach Malta kommen.’” Der Fall wurde von verschiedenen internationalen Medienhäusern und Politiker*innen aufgegriffen und sorgte für öffentliche Empörung. Erst dann wurden Rettungsmaßnahmen eingeleitet.

Das Bundesministerium für Inneres fordert Seenotrettungsorganisationen alternativlos auf, Rettungsmissionen einzustellen.

Es ist skandalös, wie die Corona-Krise von diversen europäischen Staaten genutzt wird, um noch vehementer grundlegende Menschenrechte zu missachten. Italien erklärte bereits vergangene Woche seine Häfen als unsicher, um keine geretteten Menschen aufnehmen zu müssen; das deutsche Innenministerium appelliert an die zivilen Seenotrettungsorganisationen, ihre Arbeit einzustellen und “vernünftigerweise“ lieber Menschen ertrinken zu lassen. Und nun berichten Menschen in Seenot, dass europäisches Militär versucht sie zu töten, damit sie kein Festland erreichen.

Das muss sofort aufhören! Wir fordern: Alle Leben müssen gerettet werden, an Land wie auf See!

Leben retten ist unsere Pflicht

Dies gilt für alle Seefahrer*innen weltweit. Damit wir unserer Pflicht nachkommen können, brauchen wir Deine Unterstützung. Ob mit einer Spende, Ostergeschenkspende oder durch die regelmäßige Unterstützung als Fördermitglied: Mit Deiner Hilfe können wir weiter Leben retten.

Das gesamte Sea-Watch Team wünscht frohe Ostern!
Johannes Bayer
Vorstand Sea-Watch e.V. & Einsatzleiter

#LeaveNoOneBehind

Während sich Deutschland bereit erklärt hat, ganze 50 (fünfzig!) Menschen aus Lesbos aufzunehmen, ist die Situation in Moria immer noch verheerend. Weiterhin sitzen mehr als 20.000 Menschen in einem Lager für maximal 3.000 Menschen fest. Weder die Hygieneeinrichtungen, noch die medizinische Versorgung sind darauf ausgelegt, so viele Menschen zu versorgen. Erst recht nicht in Zeiten von Corona.

Keine Ausreden mehr! Es müssen nun alle geflüchteten Menschen von den griechischen Lagern evakuiert werden und zwar sofort!

Schreib Deinen Bundestagsabgeordneten: Evakuiert die griechischen Inseln jetzt!

Immer. Weiter. Zusammen. Werde Fördermitglied! 

Als Teil der Sea-Watch-Familie bietest Du der EU-Abschottungspolitik aktiv die Stirn und setzt ein Zeichen gegen das Sterben im Mittelmeer. Mit Deiner monatlichen Spende als Fördermitglied hilfst Du uns, Einsätze besser und sicherer planen zu können.

Deine Fördermitgliedschaft rettet Leben!
Jetzt per Überweisung spenden oder einen Dauerauftrag einrichten:
SPENDENKONTO:
IBAN:  DE77 1002 0500 0002 0222 88
BIC:  BFSWDE33BER
Bank: Bank für Sozialwirtschaft Berlin
Inhaber: Sea-Watch e.V.
Facebook Facebook
Twitter Twitter
YouTube YouTube
Instagram Instagram
Website Website
Sea-Watch – Seenotrettung an Europas Grenzen
Rechtsträger: Verein Sea-Watch e.V., c/o dka-Anwälte, Immanuelkirchstraße 3 - 4, 10405 Berlin,
Vereinsregister Amtsgericht Berlin-Charlottenburg VR 34179 B · eMail: [email protected]
 

Sea-Watch e.V. ist gemeinnützig anerkannt und stellt Spendenquittungen aus. Weitere Infos!
Hier findet ihr einen vereinfachter Spendennachweis für Eure Spenden zur Vorlage beim Finanzamt (gültig bei Spenden bis einschließlich 200,00 EUR). Ansonsten bitten wir um Geduld. Wir sind hier großteils ehrenamtlich dabei und kämpfen uns vorwärts! Lieben Dank!

Deine Anfrage zu Spenden oder Spendenaktionen einfach per eMail an: [email protected]
Du möchtest den Sea-Watch Newsletter nicht mehr erhalten?
Dann update deine Einstellungen oder kündige dein Abonnement