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+290 Kulturschaffende fordern Seehofers Rücktritt+Freitag stürzen die Temperaturen ab+Keine Genehmigung für Mauerprojekt "Dau"+
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von Anke Myrrhe

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Freitag, 21.9.2018 | Warme 30 °C, ab frühen Nachmittag erste Schauer und starke Böen. Am Wochenende dann nur noch max. 18 °C, teilweise bedeckt und regnerisch.

Guten Morgen,

„Wir sind entsetzt“, lautet der zentrale Satz. Die Erklärung mit der Überschrift „Würde, Verantwortung, Demokratie“ ist adressiert an Bundesinnenminister Horst Seehofer, ein Aufschrei von 290 Kulturschaffenden dieses Landes, die genug gesehen haben vom Bayerischen Bierzeltgepolter. Meret Becker ist darunter, Dieter Kosslick, Ulrich Khuon, Jan Wagner, Emily Atef, Jan Böttcher, Jochen Busse, Inga Humpe, Burghart Klaußner, Moritz Rinke... Schauspieler, Intendantinnen, Musiker, Autorinnen, aber auch der Medienanwalt Christian Schertz und der Journalist Günter Wallraff. Fast ebenso lang ist die Liste der Seehoferschen Sequenzen der vergangenen Wochen („Mutter aller Probleme“, 69 Abschiebungen zum 69., froh über jeden Straffälligen, Chemnitzer Relativierungen). In der Erklärung heißt es: „Wir erkennen nicht mehr, dass sich Horst Seehofer seiner politischen Verantwortung für die Bundesrepublik Deutschland bewusst ist. Seine enthemmten Bierzeltreden und unschlüssigen Pressekonferenzen tragen maßgeblich dazu bei, dass sich der Ton der politischen Auseinandersetzung in diesem Land öffentlich verschärft – und dass dadurch auch die AfD ihre rechtspopulistische und rechtsradikale Entgleisungsrhetorik immer weitertreibt. […]
Seehofer beschädigt die Werte unserer Verfassung. Sein Verhalten ist provozierend, rückwärtsgewandt und würdelos gegenüber den Menschen. […] Er einigt das Land nicht, er spaltet es. Horst Seehofer sollte – noch vor der Landtagswahl in Bayern – vom Amt des Bundesinnenministers zurücktreten.“
Mindestens 30 weitere Namen sollen hinzukommen, wenn die Erklärung heute Vormittag veröffentlicht wird. In gut drei Wochen wird in Bayern gewählt (aktuelle Umfragen: CSU 35 Prozent, Grüne 17, SPD, Freie Wähler und AfD je 11). Vielleicht erkennt ja auch Merkel davor, dazwischen oder danach, dass ihr Heimatminister in dieser Regierung keine Heimat mehr hat.

Hier geht's zum Prospekt

Während Seehofer vorerst noch seehofern darf, muss Ilya Khrzhanovsky seine Mauerteile wieder einpacken. Der Super-Dau ist eingetreten: Die Genehmigungen für das Monster-Filmprojekt mit Mauerummantelung werden nicht erteilt, das verkünden Verkehrssenatorin Regine Günther und Bezirksstadträtin Sabine Weißler heute Vormittag. „Wir wollen kein zweites Duisburg“, hatte Mittes Bürgermeister von Dassel schon vor zwei Wochen gesagt. Die Sicherheitsbedenken sind offenbar zu groß, um sie in der Kürze der Zeit abzuräumen – bereits am 12. Oktober hätte das „Weltereignis“ (Grütters) rund um das Kronprinzenpalais starten sollen. Nun eher eine Weltpeinlichkeit.
Das Projekt ist gestern gleich doppelt gescheitert: Auch der Rat der Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt hat am Abend beschlossen, „Dau“ die Zustimmung zu verweigern. Die wäre nötig gewesen, weil auch die Friedrichswerdersche Kirche ummauert werden sollte. Die Gemeinde hält sich rechtliche Schritte vor. Hätte vielleicht geholfen, wenn sie nicht aus den Medien von dem Projekt erfahren hätten.
„Wegen Medienberichten“ wurde dann auch der Punkt „Dau“ gestern Abend von der Tagesordnung der BVV Mitte gestrichen. Stadträtin Weißler bestätigte den entsprechenden Tagesspiegel-Bericht, verwies dann aber – wie Dassel – auf die heutige Pressekonferenz. Sonst gab es in der fünfstündigen Sitzung keine besonderen Vorkommnisse, außer dass ein halbnackt auf- und ablaufender Mann im Nebenhaus Dassel die Show stahl.
Eine letzte Runde drehen wir noch auf dem Mauerradweg, dann lassen wir Sie das Thema erstmal verdauen. In welchem brandenburgischen Kaff die Mauerteile lagern, ist derzeit das bestgehütete Geheimnis der Hauptstadt. Da tauchte gestern plötzlich ein Foto der Brocken bei dpa auf, Fotograf: Mathias Schwerbrock, Autor und Produzent. Rufen wir ihn doch mal an. Ob er uns sagen kann, wo das Foto entstanden ist? Nein. In was für einer Verbindung er zum Projekt stehe? Kurzes Stottern, „das führt hier glaube ich zu nichts. Ich muss auflegen.“ Vielleicht können sich ja jetzt alle wieder hinlegen.

The New Infinity
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Berliner Festspiele/Immersion: Programm & Info

Rechtzeitig angemeldet wurde jedenfalls das Fest zum Tag der Deutschen Einheit, große Sause rund um die Einheit, rund ums Brandenburger Tor. Motto: NUR MIT EUCH (Versalien verstärken den Effekt). Klingt ein bisschen nach „Ein Hoch auf uns“, aber das war ja zumindest auch eine fette Party am Brandenburger Tor. (Michael) Müller: „Es drückt alles aus, was wichtig ist: Nur gemeinsam, NUR MIT EUCH werden wir es schaffen, gut und frei und friedlich miteinander zu leben.“ Der Boulevard freut sich vor allem, dass Nena kommt, mal schauen, wie viele Luftballons sie mitbringt. Ansonsten sind zum „Konzert mit gesellschaftlich engagierten Künstlerinnen und Künstlern“ (#1HEIT) Samy Deluxe und Namika angekündigt, begleitet von den Beyond Borders Allstars und dem Moka Efti Orchestra aus der Serie Babylon Berlin. Zumindest kommt David Hasselhoff nicht – Moment, vielleicht hat der ja wieder die Mauer niedergesung… Schluss jetzt!
Bis zum 3. Oktober können wir leider auch im Super(dau)-Sommer das schöne Wetter nicht mitnehmen, meteorologisch hat der Herbst längst begonnen (hamse gar nich gemerkt, wa?), kalendarisch beginnt er in der Nacht zum Sonntag um 3.54 Uhr. Gefühlt ist es allerdings bereits heute soweit: Zwischen 14 und 18 Uhr soll die Temperatur von 30 auf 18 Grad stürzen, sogar ein bisschen Regen soll kommen, falls den jetzt noch irgendein Baum oder Bauer gebrauchen kann.

Traumwohnungen im Herzen der Hauptstadt
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Und wo wir gerade beim (schlechten) Wetter sind. Ein Klima, das einem Frauenbild der 50er Jahre entspricht, soll die Leitung der Gedenkstätte Hohenschönhausen verbreitet haben (CP von gestern). Deren Chef Hubertus Knabe weist das zurück. Anzüglichkeiten gehörten nicht zu seinem Sprachgebrauch. Er würde die Beschäftigten mit Respekt und Wertschätzung behandeln. Dazu gehöre auch Anteilnahme an ihrem persönlichen Leben und „eine Prise Humor“. Hilft allerdings nicht gegen Belästigungen. Gegen Knabes Vize-Chef Helmuth Frauendorfer haben sieben Frauen schwere Vorwürfe wegen sexueller Belästigung erhoben. Knabe soll das über Jahre toleriert haben. Der Stiftungsrat trifft sich am Dienstag zu einer Sondersitzung. Na hoffentlich wird dann niemand wegbefördert.

Berliner Schnuppen

von Naomi Fearn

Kurzstrecke

„Wir senken Ihre Miete auf 0 Euro. 5 Jahre! Jeden Monat! Ohne Wenn und Aber. 5 Jahre – Miete frei mit rs2.“ Die „Mietpreis-Initiative“ des privaten Radiosenders klingt verlockend, lockt allerdings falsche Erwartungen. Im Café Rizz in Kreuzberg saß nun einer der Gewinner, offenbar mit hohem Bedarf an Hochprozentigem. Im Kleingedruckten nämlich steht: Wer Live on Air genannt wird, gewinnt „die Übernahme der nächsten Monatsmiete in Höhe von maximal 1500 Euro“. Jeden Monat einer – das klingt ein bisschen anders. Ohne Wenn mit Aber.
Wo wir gerade bei Gewinnspielen sind: Was macht keinen Spaß und ist auch noch teuer? 62 Stunden im Jahr verbringt der Berliner mit der Parkplatzsuche, Kosten: um die 1000 Euro (Q: Shell-Studie). 44 Prozent der Befragten haben deswegen schon Termine verpasst, 20 Prozent geben zu, darüber schon mal in Streit geraten zu sein. Abschlussfrage: Wenn Sie etwas nicht gerne tun, sich deswegen streiten, zu spät kommen und es auch noch so teuer ist wie ein Mallorca-Urlaub mit der ganzen Familie, was machen Sie dann? Die Autoren der Studie hätten wahrscheinlich gern „mehr Parkplätze bauen!“ als Antwort, wir hätten da eine andere Idee.
Um die Mieten kümmert sich in dieser Stadt bekanntlich der Regierende höchstpersönlich, gestern durfte Müller so allerlei einweihen, nur ans Tempelhofer Feld will er nicht mehr ran – vorerst. Das Feld stehe nicht auf der Tagesordnung, sagte er gestern. Seine persönliche Haltung zur Randbebauung habe er revidiert. „Wir wollten damals zu viel, haben den Eindruck vermittelt, dass das Feld insgesamt zur Disposition steht, das war falsch.“ Richtig.

Eröffnung Arabic Music Days
Heute beginnen mit einem Konzert des palästinensischen Sängers und Komponisten Moneim Adwan die Arabic Music Days im Pierre Boulez Saal. „Der Pierre Boulez Saal soll sich zu einer Heimat für die arabische Musik in Europa entwickeln“, hat Daniel Barenboim gesagt. Das dreitägige Programm ist ein Beitrag dazu.
21. – 23. September 2018
Tickets ab €15

Bekanntlich wollen alle ein Stückchen vom Kuchen, sorry harter Schnitt: Bei den Brexit-Verhandlungen würden sich die Briten gern die Rosinen rauspicken. EU-Ratspräsident Donald Tusk verschickte gestern über Instagram ein Foto, auf dem er Theresa May eine Etagère mit Küchlein anreicht. Unterzeile: A piece of cake, perhaps? Sorry, no cherries. Heißt so viel wie: Ein Stück Kuchen vielleicht? Sorry, keine Kirschen (britisch für Rosinen).
Erinnern Sie sich an die Müll-Meldung von Peter Cornelius? (CP von vorgestern). Er hatte die dauernd überquellenden Mülleimer vorm Rathaus Wedding ans Ordnungsamt gemeldet. Status inzwischen: Erledigt. Gestern ist er extra nochmal vorbeigefahren, sie ahnen es: Die Situation ist unverändert. Er erhielt die Mitteilung: „Ein Entsorgungsauftrag wurde durch das Straßen- und Grünflächenamt (Mitte) ausgelöst.“ Aber da hatten sie ja auch gerade andere Sorgen (siehe oben).
Der Rechnungshof hat sich (zum ersten Mal überhaupt) die Bezüge von Alt-Bundespräsidenten angeschaut, aus Gründen gibt es davon ja derzeit recht viele. Und siehe da: Köhler, Wulff und Gauck haben sich offenbar gemütlich eingerichtet mit ihren je 236.000 Euro jährlich, dazu gönnt sich einer von ihnen ein schickes Büro an der Friedrichstraße, Kosten 89.000 Euro jährlich (kleine Hinweis: Gauck und Wulff sind es nicht). Und das obwohl Bundespräsidenten a.D. durchschnittlich nur 2,6 Tage pro Monat im Büro sind (z.B. um Möbel für die Ehefrau zu kaufen). Weitere schöne Details auf Staatskosten sind heute nachzulesen in der B.Z.
Und wo wir gerade bei Dingen sind, die man niemandem erklären kann:
Mehr als 13.000 Menschen haben sich bei Facebook bereits zu einer Weihnachtswanderung mit Alpakas (in Bresegard bei Picher, 200 km nord-westlich von Berlin) angemeldet. „Alpakas ganz nah erleben! Die sanften und liebenswerten Tiere mit dem besonderen Aussehen üben eine einzigartige Faszination auf jeden aus!“ Ganz offensichtlich. Soll übrigens das nächste Trendtier nach Flamingo und Einhorn sein. Damit Sie Bescheid wissen.

Ahoi! Seit September heißt es für die WATERKANT Berlin: Leinen los! Direkt an der Havel schaffen Gewobag und WBM in den nächsten Jahren rund 2.500 neue Mietwohnungen, die Wohnqualität und Naturerlebnisse mit urbanem Lebensgefühl verbinden. Kommen Sie an Bord: waterkant-berlin.de

Betriebsstörungsbingo können sie auch in London: „Fahrer in Toilette eingesperrt“ meldet die britische Zeitung „i“ (via CP-Leser Dietrich Welp). Unterschied zu Berlin: Der Zug hatte nur fünf Minuten Verspätung und fuhr dann los.
Apropos losfahren: Wir haben hier schon oft geschrieben, dass die Welt über uns lacht. Glauben Sie nicht? Hier ein Indiz aus Makasar auf Sulawesi, Indonesien. Der Wirt eines kleinen Restaurants fragt: „Where are you from?“ – „Germany.“ – „Oh, Deutschland, schön, woher?“ – „Berlin.“ – „Oh, Berlin! Ist der Flughafen fertig?“
Die Frage reichen wir mal weiter.
BER count up Tage seit Nichteröffnung: 2302

Zitat

„Danke für die Gerechtigkeit“
Ein Verwandter von Sultan A. und Melek (5), die von einem Raser heute vor genau einem Jahr lebensgefährlich verletzt wurden. Djordje S. war auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle ohne Rücksicht durch Kreuzberg gerast und hatte die Mutter und ihre Tochter auf dem Weg zur Kita angefahren. „Es war ihm egal“, sagte der Richter gestern, „er raste auf Teufel komm raus.“ Djordje S. wurde gestern zu 13 Jahren Haft verurteilt.

Tweet des Tages

Stullen-Andy
@an_dy_wand
"Wisst ihr noch, als die Sprachprobleme von Edmund Stoiber unser größtes Problem aus Bayern war. Das waren noch Zeiten"
Peter Wittkamp
@diktator
"Manchmal habe ich das Gefühl, die Regierung hört gar nicht auf unsere Tweets."

Berlin heute

Verkehr Für das "Hellersdorfer Erntefest" ist die Hellersdorfer Straße ab 6 Uhr bis Montagmorgen, 3 Uhr, in Richtung Gülzower Straße zwischen Stendaler Straße und Alte Hellersdorfer Straße gesperrt. Stau gibt es Freitagabend ab 18 Uhr rund um die Mercedes-Benz-Arena wegen des Spiels der Eisbären Berlin. In Haselhorst ist auf der Daumstraße in Richtung Wasserstadt auf der Höhe Kleine Eiswerderstraße die Fahrbahn bis Ende Oktober auf eine Spur verengt. Der „Wannsee in Flammen“ sorgt rund um den Wannsee, insbesondere im Bereich des Strandbades, für erhöhten Verkehr bis Mitternacht. Von 22 Uhr bis Montag, 1.30 Uhr, ist auf den Linien S41/42, S8 und S85 kein Verkehr zwischen Schönhauser Allee und Ostkreuz, als Ersatz fahren Busse.

Demonstration Bizim Kiez und weitere Initiativen laden von 14 bis 19 Uhr zum „Protest am Kanzleramt: Zusammen gegen #Mietenwahnsinn“, erwartet werden 1500 Teilnehmende am Washingtonplatz. Zwischen 17.30 bis 22 Uhr ziehen ca. 1200 Demonstrierende unter dem Motto „Abtreibung legalisieren“ vom S/U-Bhf Friedrichstraße zur Christinenstraße/ Teutoburger Platz. Zum Weltfriedenstag am Freitag läuten außerdem von 18 bis 18.15 Uhr eine Viertelstunde lang Glocken in ganz Europa, auch in Berlin. Am Samstag ist europaweiter autofreier Tag – der ADFC ruft zur Kreisfahrt rund ums Zentrum von Berlin unter dem Motto „Umbau statt Autostau – Mobilitätsgesetz umsetzen!“ auf, Start und Ziel ist am Potsdamer Platz mit erwarteten 1500 Radfahrern (14-17 Uhr). Das Ethiopian Human Rights Committee demonstriert mit ca. 200 Personen „Gegen Hassrede und Aufruf zu Gewalttaten in Äthiopien“ am Breitscheidplatz (11-12 Uhr). Das Thema Abtreibung beschäftigt gleich drei Demos: „Sexuelle Selbstbestimmung – ein Menschrecht“ fordern ungefähr 2500 Teilnehmende und ziehen vom Pariser Platz zum Lustgarten (12-17 Uhr), vor dem Friedrichstadtpalast wollen ca. 2000 Demonstrierende den „§218 StGB abschaffen – für mehr Selbstbestimmungsrechte der Frauen“ (12-20 Uhr) und um 13 Uhr startet am Bundestag der „Marsch für das Leben" vom Bundesverband Lebensrecht e.V. mit ca. 7500 Teilnehmenden (die Route ist noch offen). Vom Hermannplatz zum Oranienplatz laufen zwischen 18 und 21 Uhr ca. 1500 Menschen unter dem Motto „Erdogan not welcome – gegen den Erdogan-Besuch in Berlin“. Am Sonntag setzen sich 150 Demonstrierende für die „Zukunft des Görlitzer Parks“ ein (Amphitheater Görlitzer Straße 1, 14.30-21 Uhr).

Zu Gast ist der Präsident der Tschechischen Republik Miloš Zeman.

Gericht Wegen Drogenhandels muss sich ein 49-Jähriger verantworten. Er soll mehr als vier Kilogramm Heroingemisch in seiner Wohnung gebunkert haben (9.00 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 736).

Prominent verraten

Viele haben es richtig erraten: In dieser Woche zeigte uns Klaus Lederer sein Berlin, hier beim "Upgrade zur Ehe" mit Oskar Krüger samt Einhorn und glücksbringenden Kiezkehrern. Mehr Fotos von Klaus Lederer finden Sie Sonnabend in den "Mehr Berlin"-Seiten im Tagesspiegel.

Stadtleben

Essen Fürs Wochenende möchten wir dringlichst einen Ausflug nach Reinickendorf ans Herz legen – nur noch Freitag und Samstag haben Sie Gelegenheit, in den Alten Dorfkrug einzukehren (CP von gestern), der mitten in der dörflichen Idylle von Lübars liegt. Auch Reinickendorfer Leute-Autor Gerd Appenzeller schätzt die friedliche Atmosphäre auf der Terrasse des Dorfkrugs, wo man sich momentan noch durch die saisonale Pfifferlingskarte und das breit aufgestellte Weinangebot testen kann. Bisher durch einen Verein und integrativ betrieben, kann die Gastronomie nicht mehr gehalten werden – ein Pächter zur zukünftigen Zusammenarbeit wird gesucht, bis dahin bleibt der Dorfkrug ab Sonntag geschlossen. Fr & Sa 12-21 Uhr, Alt-Lübars 8 (S-Bhf Waidmannslust, dann mit dem Bus 222 Haltestelle Alt-Lübars)

Trinken Unsere Kollegen vom Weddingweiser würdigen derzeit ein echtes Berliner Original: Vom Leopoldplatz ist Harun Dilek, „The Coffee Man“, nicht mehr wegzudenken. Seit 2016 steht er dort viermal in der Woche von früh morgens an, die Espressomaschine im roten dreirädrigen Kaffeemobil läuft auf Hochtouren. 21 Kreationen bietet er an, Wünsche und Vorlieben von 150 Stammkunden hat er auf dem Schirm - „Ick kenn meine Pappenheimers und weeß bei vielen, wat se wollen oder auch nich“. Eine echte Institution eben, dieser „Prinz vom Leo“. Immer montags, dienstags, donnerstags und freitags von 7.30 bis 18 Uhr kann man ihn auf dem Platz vor der Alten Nazarethkirche auf einen Schnack und einen Kaffee treffen.

Gala-Abend der Oper. 8 internationale georgische Gesangsstars sorgen in dieser seltenen Kombination am 26. September für große Opern-Atmosphäre. Und Georgien – das Land mit einer der ältesten Vokaltraditionen weltweit, u.a. UNESCO Weltkulturerbe, schickt seine Besten. Infos und Tickets. Seien Sie mit dabei und gewinnen Sie heute 2 mal 2 Freikarten. Jetzt teilnehmen!

Nach diesen zwei nördlichen Etappen haben wir auch in den östlichen Gefilden der Stadt etwas im Angebot: In seinem Kunstraum an der Wendenschloßstraße 306 eröffnet der aus der Mongolei stammende Künstler Otgo am Samstag von 15 bis 18 Uhr seine Ausstellung „Zurag“ mit großflächigen Formaten, die mongolische Ikonografie mit westlicher Kunst verbinden. Und im FEZ in der Wuhlheide steht das Wochenende unter dem Motto „Lernen macht stark!“: von 12 bis 18 Uhr wird Samstag und Sonntag auf dem ganzen Gelände geforscht, gebastelt und experimentiert, Highlight ist dabei die „CheMagie-Show“ am Sonntag um 15.30 Uhr - für alle, die schon immer mal implodierende Schokoküsse und Rotkohl sich in Grünkohl verwandeln sehen wollten. Tickets gibt's noch für 9,50 Euro online.
Freitagabend in den Admiralspalast, wo vor mehr als 100 Jahren das erste deutsche Tanzturnier ausgetragen wurde und heute um 20 Uhr die Tanzshow „Souldance“ Weltpremiereei feiert. Zwanzig TänzerInnen, darunter das Weltmeisterpaar Sergey und Viktoria Tatarenko, präsentieren ein tänzerisches Potpourri aus Swing, Latin, Funk und Soul, dazu musiziert ein 12-köpfiges Orchester und Gäste wie der Paralympics-Goldmedaillist Heinrich Popow und die Sängerin Sarah Lombardi geben sich die Ehre. Wenn Sie dabei sein möchten: Wir verlosen bis 12 Uhr 2x2 Karten.

Karten sichern für die „Die Zauberflöte“ in der Komischen Oper. In der wunderbaren Inszenierung von Barrie Kosky und dem Theaterkollektiv „1927“ wandern Pamina, Tamino & Co durch expressionistische, bühnenfüllende Projektionen und Visuals. Absurd, humorig und berührend findet sich der Opern-Klassiker in ganz neuem Gewand. Für beide Aufführungen am Sonntag (11 und 19 Uhr) gibt’s noch Karten ab 12 Euro.
Noch hingehen Neunzig Bilder aus fünf Jahrzehnten mit Schwerpunkt auf dem Nichtgegenständlichen sind in der Ausstellung Gerhard Richter. Abstraktion im Museum Barberini zu sehen. Bei der Eröffnung sagte er selbst: „Was ich beim Malen denke? Nichts. Ich male". Der Interpretationsprozess liegt also beim Betrachter, befand Nicola Kuhn im Tagesspiegel - Gelegenheit dazu ist noch bis zum 21. Oktober. Humboldtstraße 5–6, Potsdam (S-Bhf Potsam Hbf), Mi-So 10-19 Uhr, Eintritt 14 Euro

Das Stadtleben heute von Nadine Voss.

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Berliner Gesellschaft

Geburtstag - "Zum heutigen Geburtstag wünschen wir Dir liebe Supertochter Marisa Jeschar alles Gute. Stecke das Aufflammen Deiner Krankheit (Sondermüll, sagst Du) weiter so gut weg! Nicht zur Arbeit drängeln, sondern auskurieren. Deine Mama und Papa sowie Martina." / Matthias Kaysen (55) / Klaus Kordon (75), Schriftsteller / Volker Skierka (66), Journalist und Autor / Linus Lasse Tietz (18)," Schüler und Fußballer beim VFB Hermsdorf, alles Gute zum 18 von Mama, Papa und deiner kleinen Schwester."
Sonnabend - Klaas Heufer-Umlauf (35), Moderator, Sänger, Schauspieler und Fernsehproduzent / Niels Korte (49), Jurist, Unternehmensberater und ehem. für die CDU im AGH (2011-16) / Sabine Lisicki (29), Tennisspielerin / Ulrich Misgeld, "Vorstandsvorsitzender des TSB-Fördervereins und alter Freund von Norbert, Glückwunsch und bleib gesund!" / "Lieber Peter, ein dreifaches Hoch auf die Simonhöhe zu deinem Geburtstag. Deine Freunde aus dem Moorweg." / Lutz Rathenow (66), Historiker, Schriftsteller und Publizist / Christian Ulmen (43), Schauspieler, Fernsehmoderator und Produzent / Ruth Vogel (40), "die freundlichste Käseladenbesitzerin südlich der Donau"
Sonntag - "Für Birgit aus Mülheim von Michael aus Mülheim alles Liebe zum Geburtstag" / Ephraim Gothe (54), Stadtrat in Mitte (SPD) / Florian Hamerla (39), "stärkster Athlet im Fitnessstudio. Gratulation von Coach Onkel Jörg" / Claudia Hämmerling (64), ehem. für die Grünen im AGH (1995-2016) / Elke Hannack (57), Stellv. Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes /Florian Swyter (49), für die FDP im AGH
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an [email protected].
Gestorben - Klaus Schulze, * 1967, Nachruf auf einen Anspruchsvollen von Karl Grünberg / Paul Virilio, * 1932, Philosoph, Geschwindigkeitstheoretiker, er bezeichnete sich als "Anarcho-Christ". Ein Nachruf von Gregor Dotzauer / Hannes Wanderer, * 24. März 1958
Stolperstein - Alte Schönhauser Straße 23-24, Mitte: Hier lebte Aron Jakob Horowitz (Jhg. 1898), bevor er am 13. September 1939 in Sachsenhausen inhaftiert wurde. Heute vor 79 Jahren ermordeten ihn die Nazis dort.

Makellos ist seine Amtsführung bisher nicht. Die nächste Zerreißprobe steht kurz bevor. Berlins Innensenator Andreas Geisel darf jetzt keine Fehler mehr machen. Lesen Sie das Porträt von Hannes Heine und Ulrich Zawatka-Gerlach heute auf Seite 3 im Tagesspiegel und im E-Paper.

Encore

Blättern wir doch zum Abschluss dieser anmaaßenden Woche noch ein wenig durchs Gesangbuch, schließlich wird es so langsam wieder besinnlich da draußen. Im aktuellen evangelischen Wochenlied „Was mein Gott will, gescheh allzeit“ (EG 364, zum 16. Sonntag nach Trinitatis) heißt es in der 1. Strophe: „Er tröst‘ die Welt ohn Maßen“ – am vergangenen Sonntag von Gemeinden in der ganzen Stadt visionär geträllert. Und da sage noch einer, Kirche sei vorgestrig. Meine Kollegin Constanze Nauhaus rät: „Nächstes Mal, liebe #Groko: Zwei Blicke ins Gesangbuch, einen ins Leben.“ Kleine Inspiration für die Nachfolgersuche: Im Wochenlied, das ab dem kommenden Sonntag gilt, heißt es in der zweiten Strophe: „(…) hier ist der Mann, der helfen kann, bei dem nie was verdorben.“ Nur, wer ist es? CP-Leser Dieter Rulff jedenfalls schreibt uns: „Als Anwohner und Demokrat fordere ich die zügige Umbenennung der Maaßenstraße.“ Können sie diese Begegnungszone gleich mit abreißen.

Wir haben jetzt mal diese Woche abgerissen, vielleicht kommt ja am Wochenende irgendwem die Erleuchtung. Im Herbst (aka Montag) meldet sich hier wieder Lorenz Maroldt.
Ihre
Anke Myrrhe
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Redaktion: Nadine Voß, Mitarbeit: Maria Kotsev
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